Handball-Nordrheinliga Handball-Krimi mit Happy End

Bonn · Die HSG Rheinbach/Wormersdorf hat den TV Jahn Köln-Wahn zum Saisonauftakt mit 22:21 bezwungen. Dagegen musste sich der TSV Bonn rrh. dem Bergischen Handball Club II 26:27 geschlagen geben.

 Rheinbachs Mike Ribbe erzielte gegen die Kölner sieben Tore.

Rheinbachs Mike Ribbe erzielte gegen die Kölner sieben Tore.

Foto: Horst Müller

Zum Auftakt der Nordrheinliga kamen die Bonner Handballer zu Sieg und Niederlage. Mit einer eindrucksvollen kämpferischen Leistung drehte die HSG Rheinbach/Wormersdorf vor 350 begeisterten Zuschauern in buchstäblich letzter Sekunde gegen einen über weite Strecken überlegenen TV Jahn Köln-Wahn eine schon verloren geglaubte Partie zu einem 22:21-Zittersieg. Genau andersrum erging es dem TSV Bonn rrh., der gegen die Zweitvertretung des Bergischen Handball Clubs in einem hektischen Kampfspiel zwanzig Sekunden vor Schluss den Treffer zur 26:27-Heimniederlage kassierte und damit um einen dem Spielverlauf nach verdienten Punkt gebracht wurde.

HSG Rheinbach/Wormersdorf – TV Jahn Köln-Wahn 22:21 (9:14): Mit minutenlangen Standing Ovations feierten die vorher durch ein Wechselbad der Gefühle geschickten Zuschauer in der Rheinbacher Sporthalle den 22:21-Heimsieg ihrer HSG in der allerletzten Sekunde einer überaus dramatischen Partie. Die hatte für die HSG gar nicht gut begonnen, denn die Gäste legten mit druckvollem Angriffen und gestützt auf eine aggressive Abwehr auf 7:3 (8.) vor. Zwar verkürzte die HSG auf 6:7 (12.), doch Wahn stellte weiterhin das bessere Team, setzte sich über 10:6 (18.) auf 14:9 zur Pause ab.

In der Kabine fand dann HSG-Trainer Dietmar Scholow wohl die richtigen Worte, denn eine ganz andere Rheinbacher Mannschaft stand zur zweiten Halbzeit auf der Platte. Mit einer tollen Moral, unbändigem Kampfgeist und einem überragenden Torwart Niklas Funke als bärenstarkem Rückhalt egalisierte die HSG gegen nun vermehrt Fehler prodozierende Gäste einen 11:16-Rückstand (40.) innerhalb von neun Minuten, frenetisch unterstütz von den Zuschauern, zum 17:17-Ausgleich. Wahn konterte mit drei Toren ihrer immer torgefährlichen Rückraumschützen Davidson Idahosa und Max Sommershoff zum 20:17 (53.).

Wer nun geglaubt hatte, die Rheinbacher würden resignieren, sah sich getäuscht. Die HSG schien unbeeindruckt, mobilisierte die letzten Kräfte und zeigte unglaublichen Kampfgeist. Niklas Funke vernagelte sein Tor und mit einem 4:0-Lauf gelang die 21:20-Führung (59.), die allerdings im Gegenzug dreißig Sekunden vor Schluss zum 21:21 ausgeglichen wurde. Mit dem Schlusspfiff setzte sich Florian Feindt gegen die in Unterzahl befindlichen Wahner auf der rechten Seite erfolgreich durch, warf eiskalt den Siegtreffer zum 22:21 und sorgte damit für einen emotionalen Ausbruch auf der Tribüne und bei den Spielern, als ob gerade die Meisterschaft gewonnen wäre.

HSG Rheinbach/Wormersdorf: Funke, Thürnau (beide Tor), Breuer, Dasburg (1), Feindt (2), Fischer (3), Grommes (1), Hammann (1), Lauktien (1), Reyer (3), Ribbe (7/1), Timm Schwolow (3).

TSV Bonn rrh. – Bergischer Handball Club II 26:27 (12:12): Der TSV begann mit einer aggressiven und beweglichen Abwehr gegen den aus dem Rückraum nicht sehr wurfstarken BHC, zwang die Gäste wiederholt hart am Zeitspiel unvorbereitet abzuschließen. So setzte sich der TSV nach neun Minuten auf 3:0 ab.

Nach einer Auszeit der Gäste kam beim TSV ein Bruch ins Spiel und mit sechs Toren in Folge legte der BHC auf 6:3 (17.) vor, erhöhte sogar auf 11:7 (24.). Doch der TSV kämpfte sich wieder ins Spiel, verkürzte mit einem Dreierpack auf 10:11und glich in Überzahl durch einen Doppelschlag von Simon Röhrig zum 12:12-Pausenstand aus. Nach dem Wechsel schaffte der TSV zwar noch einmal eine 15:14-Führung (35.), doch die Gäste konterten prompt zum 18:15 (39.). Als beim BHC Linkshänder Lars Oberdick, der aus dem Feld erfolgreichste Torschütze, die Rote Karte sah, kam der TSV durch den wieder zuverlässig aufspielenden Thomas Onnebrink und den sich als wertvolle Verstärkung erweisenden Neuzugang Fabian Struif auf 17:18 (41.) heran.

In der Folgezeit lief der TSV bis zum 26:26 durch den jungen Nachwuchsspieler David Terehov dreißig Sekunden vor Schluss einem Rückstand von mindestens einem Tor hinterher. Im Gegenzug traf der BHC zum 27:26. Dem TSV blieben noch zwanzig Sekunden zum Ausgleich, doch Niklas Rath, der an diesem Tag mit einer ganz starken Vorstellung der beste Beueler war, blieb mit seinem Torwurf in der gegnerischen Deckung hängen.

TSV Bonn rrh.: Meissenburg,Ridder (beide Tor), Benninghoff-Lühl (2), Bock, Labes, Onnebrink (7/2), Rath (5), Christopher Röhrig (3), Simon Röhrig (2), Rohloff (1), Struif (3), David Terehov (2), Wilhelms (1).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort