Handball-Regionalliga Handballer starten in neue Spielzeit
Bonn · Vor dem Regionalliga-Auftakt am Samstag gegen den Bergischen HC kämpft der TV Rheinbach mit einigen Problemen. TSV Bonn tritt in Wahn an.
Eine Woche vor den Ligen des Handballverbandes Mittelrhein (HVM) startet die Regionalliga Nordrhein am Wochenende in ihre zweite Saison. Mit der SG Ratingen 2011 und der SG Langenfeld, den Absteigern aus der 3. Bundesliga, sowie der HSG Siebengebirge (Mittelrhein-Meister) und der DJK Adler Königshof (Meister der Oberliga Niederrhein) sind vier Mannschaften neu in der Regionalliga. Mit dem souveränen Meister, den Bergischen Panthern, sowie den Absteigern Pulheimer SC und Borussia Mönchengladbach verließen drei Teams die Liga, so dass die Regionalliga in dieser Saison aus 15 Mannschaften besteht. Der Handballkreis Bonn/Euskirchen/ Sieg ist mit drei Teams vertreten. Dies sind neben den Siebengebirglern der TV Rheinbach M 1883 und die TSV Bonn rrh.
Gab es im letzten Jahr mit den Bergischen Panthern, die ihre Ausnahmestellung auch eindrucksvoll bestätigten, einen erklärten Favoriten, so wird in dieser Saison ein Feld von mindestens fünf Kandidaten für die Meisterschaft erwartet. Aber auch der Kampf gegen den Abstieg verspricht Spannung. Da die Regionalliga nach dieser Saison auf 14 Mannschaften reduziert wird, müssen zumindest drei Teams absteigen. Die durch einen personellen Aderlass und schwierige Trainingsbedingungen arg gebeutelten Rheinbacher beginnen am Samstag mit einem Heimspiel gegen die Zweitvertretung des Bergischen Handball Clubs (BHC). Dagegen muss die TSV Bonn rrh. auswärts beim Angstgegner TV Jahn Köln-Wahn antreten.
TV Rheinbach M 1883 - Bergischer Handball Club II (Samstag, 19 Uhr, Gymnasium Berliner Straße, Rheinbach): Bei den Rheinbacher Handballern hat es einige Änderungen gegeben. So wurde das Vereinslogo in Anlehnung an den Sponsor Bäckerei Mauel 1883 um den Zusatz M 1883 erweitert. Sportlich gibt's dagegen gravierende Probleme: Der traditionell eng besetzte Kader schrumpfte auf nur zehn einsatzfähige Spieler und ist damit der personell kleinste der Regionalliga Nordrhein.
Zusätzlich bringt das von der Stadt Rheinbach erlassene Verbot der Verwendung von Harz beim Training massive sportliche Probleme. „Die Rahmenbedingungen sind eine Katastrophe. Durch das Harzverbot ist kein vernünftiges Training möglich. Nach den kurzfristigen Abgängen von Niclas Gleich und Christopher Grommes und vergangene Woche auch von Tobias Wolff, der mir zwei Tage vor dem Trainingslager mitteilte, dass er aufhört, gehen wir mit einem Minikader in die Saison. Wir stehen jetzt vor einer ganz schweren Saison. Dabei ziehe ich den Hut vor den Jungs, die unter anderen Voraussetzungen ihre Zusage für die Saison gegeben haben, sich im Training vorbildlich verhalten und gut gearbeitet haben“, ist RTV-Trainer Dietmar Schwolow von den mehr als unbefriedigenden Rahmenbedingungen angefressen.
TV Rheinbach M 1883:
Abgänge: Niclas Gleich, Christopher Grommes, Tobias Wolff (alle berufliche Gründe), Mike Ribbe (Karriereende).
Zugänge: Christian Dobbelstein (MTV Köln 1850), Martin Schwarz (2. Mannschaft).
Kader: Niklas Funke, Leon Thürnau (beide Tor), Philipp Breuer, Oliver Dasburg, Christian Dobbelstein, Florian Feindt, Daniel Fischer, Jan Hammann, Rene Lönenbach, Thorben Reyer, Martin Schwarz, Timm Schwolow. Trainer: Dietmar Schwolow
TV Jahn Köln-Wahn - TSV Bonn rrh. (Sonntag, 17 Uhr, Schulzentrum Albert-Schweitzer-Straße, Wahn): Für die Beueler ist das ein richtig schweres Auftaktspiel, denn TSV-Trainer David Röhrig zählt die Wahner zum engeren Favoritenkreis. Außerdem hat sich Wahn zu einem Angstgegner entwickelt, der in der letzten Saison beide Spiele gegen die TSV gewann. Der Stamm der Wahner Mannschaft ist fast unverändert. Mit den Linkshändern Sebastian Ruhs und Frederic Rus sowie dem Allrounder Alexander Senden wurde das Team des Trainergespanns Keno Knittel und Hanjo Neeb zielgerichtet verstärkt. Mit Spielmacher Christoph Gelbe und den wurfstarken Torjägern Davidson Idahosa, Gregor Pohl und Max Sommershof verfügen die Wahner über eine der torgefährlichsten Rückraumreihen der Liga. Dann ist da noch Torwart Oliver Kierdorf, dessen bloße Anwesenheit den Beuelern in der Vergangenheit lähmenden Respekt einflößte. In beiden Partien der letzten Saison war der ehemalige Niederpleiser Kierdorf der Wahner Sieggarant. Röhrig muss am Sonntag mit Urlauber Simon Röhrig und dem beruflich verhinderten Fabian Struif auf zwei Rückraumspieler verzichten. Addiert man die Faktoren Auswärtsspiel, keine Bestbesetzung und Angstgegner, bleibt für die Beueler nur die klare Außenseiterrolle.
TSV Bonn rrh.
Abgänge: Eric Bock (Karriereende), Enno Hachgenei (Süddeutschland), Christopher Röhrig (Karriereende).
Zugänge: Finn Pütz (eigene Jugend), Michael Rieder (Pulheimer SC).
Kader: Michael Rieder, Jan Schäper (beide Tor), Florian Benninghoff-Lühl, Nils Bullerjahn, Hans-Günter Labes, Robert Lauktien, Clemens Maeser, Thomas Onnebrink, Julius Palmern, Finn Pütz, Daniel Rohloff, Simon Röhrig, Fabian Struif, David Terehov, Tim Wilhelms. Trainer: David Röhrig