Fußball-Mittelrheinliga Hennef erwartet starke Alfterer
BONN/RHEIN-SIEG-KREIS · Mit sehr unterschiedlichen Vorzeichen gehen die Fußball-Mittelrheinligisten aus der Region in den vierten Spieltag.
Die jüngsten Ergebnisse der "englischen Woche" klingen aus Sicht des Bonner SC durchaus verlockend. 2:1-Sieg beim FC Blau- Weiß Friesdorf, 1:0-Heimerfolg über den SV Breinig und dazu noch die deftige 1:7-Niederlage des kommenden Gegners Alemannia Aachen 2 in Euskirchen, bei dem die Mannschaft von Daniel Zillken am Sonntag zu Gast ist. "Unsere Ergebnisse stimmen tatsächlich", meint der BSC-Trainer. "Wie die Aachener gespielt haben, interessiert mich eher weniger. Aber wir müssen besser spielen." Vor allem in den Aktionen nach vorne hapert es laut Zillken noch erheblich. Zufrieden ist der BSC-Trainer mit der Defensivarbeit.
Fehlen wird in Aachen, wo das Spiel am Sonntag um 15 Uhr angepfiffen wird, Ricardo Retterath. Der BSC-Kapitän sah gegen Breinig wegen angeblichen Meckerns die Gelb-Rote Karte. "Ich muss mit ihm reden, was da vorgefallen ist. Aber einem erfahrenen Spieler sollte so etwas nicht passieren", bemerkte der BSC-Trainer. Für Retterath dürfte Gordon Addai in die Startelf zurückkehren. Dafür herrscht auf der Bank in Aachen gähnende Leere. Sollte der erkrankte Christian Brückers erneut ausfallen, stünden dem BSC-Trainer drei Ergänzungsspieler zur Verfügung. "Das wird eng", warnt Zillken. Am Montag schließt auch für den BSC das Transferfenster. Bis dahin soll noch der eine oder andere Spieler verpflichtet werden.
Das zweite Heimspiel in Folge (Sonntag, 16 Uhr, Sportpark) ist für den FC Hennef 05 mehr als eine Standortbestimmung. Im Derby gegen den stark gestarteten VfL Alfter muss sich der Regionalliga-Absteiger gegenüber der Partie gegen Bergisch Gladbach deutlich steigern. Ziemlich harsch fiel denn auch die Kritik von Hennefs Trainer Marco Bäumer an seiner Mannschaft nach der 2:3-Heimniederlage gegen die Gladbacher aus. "Da haben wir 60 Minuten lang richtig schlecht gespielt. Gegen Alfter müssen wir ganz anders auftreten." Es gab aber nicht nur bei den Gästen Gewinner der Partie: Mit Martin Notz, der nach einer Stunde eingewechselt wurde, kam deutlich mehr Schwung in die Offensive der Hennefer. Bäumer: "Er hat sich einen Platz in der Anfangsformation verdient." Weitere Änderungen sind möglich.
Nach 7:1-Punkten kommen die Alfterer mit großem Selbstvertrauen in den Sportpark. "Die Mannschaft war aktiver und wesentlich zielstrebiger als an den beiden ersten Spieltagen. Das sollte uns die Sicherheit geben, auch in Hennef ein enges Spiel zu gestalten", sagte Trainer Heinz-Joachim Schmickler nach dem 3:1-Erfolg gegen Arnoldsweiler. Trotz der bisherigen Resultate weicht Schmickler allerdings nicht von seiner Meinung von vor der Saison ab. Schmickler: "Hennef und auch der Bonner SC sind personell topbesetzt und werden am Ende ganz oben stehen, selbst wenn beide im Moment vielleicht nicht den Rhythmus haben." Der zuletzt angeschlagene Mehmet Dogan will heute wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Für Fabian Heinen kommen Hennef und das Wiedersehen mit dem ehemaligen Mannschaftskollegen Christian Hoerner, der vor der Saison zum FCH wechselte, nach einer Innenbanddehnung noch zu früh. Auch Julian Krebel (Sprunggelenkverletzung) muss weiterhin die Zuschauerrolle einnehmen.
Ein Heimspiel steht auch für den FC Blau-Weiß Friesdorf gegen den SV Bergisch Gladbach auf dem Programm (Sonntag, 15 Uhr, Margaretenstraße). Trotz der beiden Auftaktniederlagen in Euskirchen sowie gegen den Bonner SC fühlt sich Trainer Giuseppe Brunetto in seiner neuen sportlichen Heimat pudelwohl. "Wir sind Letzter. Aber hier bleibt alles ruhig. Niemand reagiert hektisch. Wir können in Ruhe weiterarbeiten", lobt der FC-Trainer das Umfeld des Aufsteigers. Brunetto nutzte den für Friesdorf spielfreien Mittwoch, um sich den 3:0-Erfolg der Gladbacher gegen den TV Herkenrath anzuschauen. "Das wird sicherlich nicht leichter als in Euskirchen oder gegen den BSC", schätzt der FC-Trainer. Als willkommenes Aufputschmittel für die angeknackste Seele der Spieler diente unter der Woche der 7:0-Pokalerfolg beim SV Niederbachem. "Siege sind immer wichtig", meint Brunetto. "Insbesondere für die Stürmer, die sich dabei ihren Frust aus den bisherigen Punktspielen von der Seele geschossen haben." Da nur drei Akteure aus der Partie gegen den BSC in Niederbachem in der Startelf standen, hielt Brunetto auf diese Weise auch die Ergänzungsspieler bei Laune. Der eine oder andere dürfte auch gegen Bergisch Gladbach zum Einsatz kommen, denn der Einsatz der angeschlagenen Tim Pütz und Johannes Jahn ist fraglich.
Marcus Voike, Trainer des TSV Germania Windeck, beobachtete den kommenden Auswärtsgegner SV Breinig bei der 1:2-Niederlage in Bonn. "Das ist eine sehr kompakte Mannschaft, die wenig zulässt. Ich bin trotzdem guter Dinge, dass wir etwas mitnehmen können, wenn das gesamte Paket bei uns genauso stimmt wie in Herkenrath", sagte er. Erstmals spielberechtigt sind die Neuzugänge Nils Kochan und Geoffrey Vinda. Wegen der Einweihung des neuen Kunstrasenplatzes beginnt das Spiel in Breinig bereits um 14 Uhr.
Der Spieltag: Sonntag: Breinig - Windeck (14 Uhr), Friesdorf - Berg. Gladbach, Arnoldsweiler - Wesseling-Urfeld, Hürth - Euskirchen, Al. Aachen II - Bonner SC (alle 15 Uhr), Herkenrath - Freialdenhoven, (15.15 Uhr), VfL Leverkusen - Eilendorf (15.30 Uhr), Hennef - Alfter (16 Uhr).
