Um den Aufstieg, gegen den Abstieg Herausforderung für die Handballer aus Bonn

Bonn · Die Regionalligisten TSV Bonn und TV Rheinbach stehen vor richtungweisenden Spielen. Während der TSV seine kleine Aufstiegschance wahren will, befindet sich der RTV nach zehn Niederlagen in Folge in akuter Abstiegsgefahr.

 Bald ein Ex-Beueler: Thomas Onnebrink verlässt die TSV nach der Saison Richtung Ruhrgebiet.

Bald ein Ex-Beueler: Thomas Onnebrink verlässt die TSV nach der Saison Richtung Ruhrgebiet.

Foto: Wolfgang Henry

Im Kampf gegen den Abstieg und um den Aufstieg stehen die Bonner Handballer in der Regionalliga Nordrhein am 25. Spieltag vor schweren und richtungweisenden Heimaufgaben. Der TV Rheinbach M 1883 erwartet mit Karsten Bohmann-Hesse als neuem Trainer im ersten von sechs Endspielen gegen den Abstieg mit dem TV Jahn Köln-Wahn einen langjährigen Konkurrenten aus der Oberliga Mittelrhein. Im Zweikampf um die Meisterschaft hat die TSV Bonn rrh. in den letzten beiden Spielen drei Punkte gegenüber Spitzenreiter SG Langenfeld verloren, sodass nur noch ein Sieg gegen den VfB Homberg die Hoffnung am Leben erhält.

TV Rheinbach M 1883 - TV Jahn Köln-Wahn (Samstag, 19 Uhr, Gymnasium Berliner Straße): Zehn Niederlagen in Folge, das letzte Erfolgserlebnis gab es am 9. Dezember, haben den RTV vom siebten auf den 13. Tabellenrang, einen sicheren Abstiegsplatz, abstürzen lassen. Zwar waren einige Niederlagen dabei, in denen die Rheinbacher durchaus ansprechende Leistungen zeigten, doch das 22:25 bei der mitgefährdeten Zweitvertretung der HSG Neuss/Düsseldorf wirkte auf RTV-Trainer Dietmar Schwolow derart desillusionierend, dass er völlig frustriert das Handtuch warf.

Nun wird also Bohmann-Hesse versuchen, den Negativlauf zu stoppen und die Rheinbacher vor dem Abstieg zu bewahren. Dabei lastet auf dem RTV die zusätzliche Hypothek, im direkten Vergleich, der bei Punktgleichheit angewendet wird, gegenüber den mitgefährdeten Zweitvertretungen von Neuss/ Düsseldorf und Bergischem HC im Nachteil zu sein.

Punktverlust wäre kaum noch aufzuholen

„Bei meinem ersten Training stand das gegenseitige Kennenlernen im Mittelpunkt. Dabei sind noch keine Entscheidungen gefallen, ob der Kader noch mit Spielern aus unteren Mannschaften ergänzt wird. Ich will erst noch ein Gespräch mit Andreas Behr, dem Trainer der zweiten Mannschaft, führen, sodass davon auszugehen ist, dass wir am Samstag mit unverändertem Kader auflaufen“, kündigte Bohmann-Hesse noch keine tiefgreifende Veränderungen an. Wieder dabei ist Torwart Niklas Funke, der aus dem Urlaub zurück ist. Dagegen fehlen weiterhin die verletzten Rückraumspieler Oliver Dasburg und Florian Genn.

Für die Wahner spielt mit Torwart Oliver Kierdorf, Kreisspieler Christopher Busche und Rückraumspieler Max Sommershoff ein Trio ehemaliger Niederpleiser. Prunkstück ist das Rückraumduo mit Allrounder Alexander Senden, der mit 110 Toren den fünften, und Davidson Idahosa, der mit 103 Toren den zehnten Platz in der Torschützenliste der Liga belegt. Das Hinspiel gewann der RTV mit 26:21.

TSV Bonn rrh. - VfB Homberg (Samstag, 19.30 Uhr, Sporthalle Ringstraße): Nach der letzten Niederlage in Ratingen hat die TSV als Tabellenzweiter schon vier Minuspunkte mehr auf dem Konto als Spitzenreiter SG Langenfeld, sodass ein weiterer Punktverlust bei fünf noch ausstehenden Spielen kaum noch aufzuholen wäre.

Als Drittletzter schafften sie den Klassenerhalt

Das 26:26-Remis im Hinspiel war für die Beueler nach einer zwischenzeitlichen Führung von zehn Toren sicherlich ein Punktverlust. Dabei hatten die körperlich unterlegenen Rechtsrheinischen mit zunehmender Spielzeit immer größere Probleme mit dem hünenhaften Homberger Innenblock mit den über zwei Meter großen Marius Brunotte und Mirko Krogmann.

In der vergangenen Saison schaffte der VfB als Drittletzter auf der Zielgeraden den Klassenerhalt. Mit dem neuen Trainer Achim Schürmann, einem ehemaligen Bundesligaspieler, setzten sich die Homberger frühzeitig von der Abstiegszone ab und belegen derzeit den sechsten Tabellenplatz. Dreh- und Angelpunkt beim VfB ist Mirko Szymanowicz, der nicht nur als Haupttorschütze und Spielmacher auf dem Feld den Ton angibt, sondern auch als sportlicher Leiter im Verein das Sagen hat.

„Wenn wir es nicht schaffen, in den Gegenstoß zu kommen, wird es schwer, denn unsere Rückraumspieler haben nicht die körperlichen Möglichkeiten, diesen Innenblock mit Gardemaß zu überwerfen“, setzt TSV-Trainer David Röhrig auf Tempospiel. Der Coach muss weiter auf den verletzten Thomas Onnebrink verzichten, der die Beueler nach der Saison in Richtung Ruhrgebiet verlassen wird. Für Michael Rieder spielt Moritz Meisenburg im Tor. ⋌

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort