Die Gäste haben mit ihren Neuverpflichtungen - unter anderem wechselten mit Jan Antons, Jakob Ernst (beide TV Birkesdorf) und Ben Beckers (Westwacht Weiden) drei torgefährliche Rückraumschützen der vergangenen Oberligaspielzeit nach Weiden - mit Nachdruck ihre Ambitionen auf die Nordrheinliga unterstrichen.

"Der Weidener Rückraum ist auf jeder Position nicht nur doppelt, sondern auch erstklassig besetzt. Hinzu kommt eine starke Defensive. Auf uns wartet ein hartes Stück Arbeit", sagt Trainer Lars Degenhardt. Die Partien der beiden Rivalen in den vergangenen drei Jahren waren zumeist sehr umkämpft, und der erste Saisonerfolg bei Westwacht Weiden am vorigen Wochenende gab den HSG-Werfern zusätzlichen Auftrieb.

Spielerisch sieht Degenhardt seine Mannschaft sogar leicht im Vorteil, weil er nur zwei Neuzugänge integrieren musste. Demgegenüber steht die geballte Masse an starken Weidener Einzelspielern. Viel kommt also auf das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhütern an, denn nur dann kann die HSG ihr schnelles Spiel aufziehen und über den Tempogegenstoß zu Torerfolgen kommen.

"Wir können befreit aufspielen. An einem guten Tag ist alles möglich. Sollten wir verlieren, wäre das kein Beinbruch", weiß Degenhardt, dass die Punktverluste dann ausschließlich aus den Partien gegen die beiden Topfavoriten auf die Meisterschaft resultieren würden. Personell gibt es bei der HSG keine Änderungen; Degenhardt kann seine stärkste Formation ins Rennen schicken.

HSG Niederpleis/Sankt Augustin - TuS Opladen (Samstag, 19.30 Uhr, Schulzentrum Niederpleis): Ohne große Hoffnung auf Zählbares erwarten die Niederpleiser die Gäste aus Opladen, die als Minimalziel die neue Nordrheinliga ausgerufen haben. Die ohnehin schon gute Gästemannschaft wurde vor der Saison noch gezielt verstärkt. Mit Peer Pütz kehrte ein ehemaliger Opladener vom Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Hagen zu seinen Wurzeln zurück.

Ebenfalls aus Hagen wechselten die Brüder Johannes und Markus Sonnenberg nach Opladen. HSG-Trainer Mike Novakovic, der sich von den Stärken des Gegners beim Erfolg gegen die HSG Siebengebirge-Thomasberg überzeugen konnte, geht noch einen Schritt weiter: "Opladen müsste vom Potenzial her am Ende der Saison auf dem ersten Tabellenplatz stehen. Dieses Team ist uns in allen Belangen überlegen. Daher geht es für uns nur um Schadensbegrenzung", sagt er.

Besonderes Augenmerk im Trai-ning legte der HSG-Coach auf das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff sowie auf ein dynamisches, druckvolles Positionsspiel. "Das ist unser Problem. Wenn meine Mannschaft den Ball nur quer vor der Abwehr hin- und herspielt, werden wir Opladen nicht beeindrucken, geschweige denn in Bedrängnis bringen", fordert Novakovic eine bessere Körpersprache und mehr Leidenschaft und Willen von seinem Team. Dann, so der Übungsleiter, sei ihm das Ergebnis egal. Christian Frohwein ist wieder mit dabei, so dass Novakovic seine aktuell beste Besetzung aufbieten kann.