Oberliga-Handball HSG-Rheinbach-Trainer Schwolow hat sich verschätzt

BONN · Im Gipfeltreffen reisen die Oberliga-Handballer der HSG Rheinbach/Wormersdorf am Samstag als Tabellenführer zum amtierenden Mittelrheinmeister TuS 82 Opladen. Der TuS musste nach einer überraschenden Niederlage bei Westwacht Weiden am letzten Spieltag die Spitzenposition räumen und belegt mit zwei Punkten Rückstand auf die HSG den zweiten Platz.

 Der 30-jährige Dominik Gunkel ist einer der erfahreneren Spieler im Kader der HSG Rheinbach/Wormersdorf.

Der 30-jährige Dominik Gunkel ist einer der erfahreneren Spieler im Kader der HSG Rheinbach/Wormersdorf.

Foto: Wolfgang Henry

Das Hinspiel gewann die HSG mit einer starken Mannschaftsleistung überraschend klar 37:31. Trainer Dietmar Schwolow sprach damals von einer Momentaufnahme und "einigem Rückstand" auf die Spitzenmannschaften. Doch nach 15 Spieltagen haben sich die jungen Wilden der HSG dauerhaft in der Spitzengruppe etabliert und werden mittlerweile von der Konkurrenz voller Respekt zu den heißen Kandidaten auf die Mittelrheinmeisterschaft gezählt.

"Wir freuen uns natürlich, ganz oben zu stehen und um die Tabellenführung zu spielen. Trotzdem gehen wir ganz entspannt in die Partie, können befreit aufspielen, denn der Druck liegt eindeutig bei Opladen", sieht Schwolow sein Team, das bisher schon viel mehr erreicht hat als die Zielvorgabe "oberer Mittelfeldplatz", in der Außenseiterrolle.

Deshalb denken die Rheinbacher offiziell auch (noch) nicht an die beiden Aufstiegsspiele oder gar an den Aufstieg in die Dritte Liga. Alle wissen in Rheinbach, dass ein Aufstieg mit großen finanziellen Anstrengungen und Risiken verbunden wäre.

Aufstieg ist schon eher beim TuS ein Thema, in dessen Kader mit Torwart Benedikt Klein, Yves Kannegießer und Timo Krüger drei ehemalige Rheinbacher spielen. Beide Halbpositionen im Rückraum sind rechts mit Linkshänder Marius Anger (61 Tore) und links mit Nico Schmidt (59 Tore) stark besetzt. Ein Privatduell gibt es auch um die Torjägerkrone zwischen Gegenstoßspezialist Peer Pütz (112 Tore) und dem Rheinbacher Mike Ribbe, der allerdings mit 131 Treffern weit vorne liegt. Schwolow muss auf Kreisspieler Thomas Hoffmann aus beruflichen Gründen verzichten.

Trotz des überraschenden Punktgewinns gegen den Weidener TV hat sich der Abstand des TSV Bonn rrh. auf den rettenden drittletzten Platz auf drei Punkte vergrößert. So ist der TSV am Samstag als Gast der DJK Westwacht Weiden zum Punkten gezwungen, da davon auszugehen ist, dass die HSG Niederpleis/Sankt Augustin als Drittletzter beim Schlusslicht ASV Schwarz-Rot Aachen gewinnen wird.

Allerdings schaffte Weiden am letzten Spieltag mit dem Sieg gegen Opladen eine faustdicke Überraschung und gewann das Hinspiel in der Ringstraße 31:28. Dabei versenkte sich der TSV mit sieben verworfenen Siebenmetern selbst. TSV-Trainer Jochen Scheler fehlt aus beruflichen Gründen und wird vom Co-Trainer Karl Bitzer vertreten. Bitzer muss auf den Urlauber Hendrik Stork verzichten. Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Enno Hachgenei, der schon im letzten Spiel wegen einer Knieverletzung aussetzte. Dabei ist Linksaußen Socrates de Oliveira, der wegen einer Platzwunde im Gesicht in der Woche beim Training pausierte.

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