Seit Jahresbeginn spielt Irina Minch wie ausgewechselt. Noch in der Hinrunde wirkte die 37 Jahre alte Olympiasiegerin auf ihrer neuen Position als Regisseurin oft überfordert. Die in den vergangenen Jahren beste Drei-Punkte-Werferin der Liga schien vom Wurfpech verfolgt. Doch jetzt wird die Distanzspezialistin von Spiel zu Spiel besser. "Sie hat ihre Rolle als Spielmacherin und Vollstreckerin gefunden", freute sich Coach Andreas Maier über eine erneut glänzende Vorstellung Minchs, die mit 32 Punkten, dabei fünf Dreiern, überragte.

Der Offensivmacht der Bonnerinnen, bei denen auch Gabi Mrohs-Czerkawski mit 27 Punkten ihre Korbjägerqualitäten unter Beweis stellte, hatten die Gäste nur wenig entgegenzusetzen. Dem jungen Freiburger Team schien die achtstündige Busfahrt in den Knochen zu stecken. Die Bonnerinnen nutzten die Schwäche des USC, um sich schon zur Halbzeit einen 20-Punkte-Vorsprung herauszuarbeiten.

Bis auf die Amerikanerin Kathie Cronin (23 Punkte) konnten die Gäste kaum überzeugen - ein Verdienst der Bonner Verteidigung, denn das Team von Spielertrainerin Anna Stammberger kämpfte um jeden Ball und entschied gegen die körperlich überlegenen Gäste sogar den Reboundvergleich mit 45:44 zu seinen Gunsten. USC-Nationalcenter Lubica Schultze war mit zehn Punkten gegen Mrohs-Czerkawski und Andrea Deutschova unter den Körben abgemeldet.

Erst im Schlussviertel kamen die Freiburgerinnen besser ins Match und zwangen die Rentrop-Damen durch eine aggressive Ganzfelddeckung zu Fehlern. Mit dem sicheren Vorsprung im Rücken geriet der Bonner Sieg jedoch nie in Gefahr, denn Minch konterte Freiburger Körbe postwendend an der 6,25-Meter-Linie.

BG Rentrop Bonn: Gebel (6 Punkte), Minch (32/5 Dreier), Mrohs-Czerkawski (27/1), Strohm, Stammberger (3), King (11), Hahne, Deutschova (7), Bamberg, Westphal.