Kälner Haie weisen den Angstgegner in die Schranken
4:1-Erfolg vor 12 270 Zuschauern in der Kölnarena gegen Iserlohn - Zach "rundherum stolz" auf seine Mannschaft - Hicks zweifacher Torschütze - Massenschlägerei in Mannheim
Köln. Wenn es um Kritik an Unparteiischen geht, versteht Hans Zach keinen Spaß. "Es ist immer einfach, die Schuld beim Schiedsrichter zu suchen", so der Trainer der Kölner Haie nach dem 4:1 (1:1, 2:0, 1:0)-Heimsieg gegen die Iserlohn Roosters.
Das hatte sein Kollege Greg Poss zuvor getan. Der US-Amerikaner fühlte sich ungerecht behandelt, 19 Zeitstrafen gegen sein Team hatten dem Iserlohner Coach den Sonntagnachmittag gründlich verdorben. "Wenn man so oft unberechtigt in Unterzahl spielt, ist es schwer zu gewinnen", meckerte Poss. "Ich bin dafür, dass jedes Halten und jeder Crosscheck geahndet werden", konterte Zach, der "rundherum stolz" auf seine Mannschaft war: "Wir haben in dieser Saison in der Kölnarena tolle Spiele abgeliefert."
am Sonntag reichte den ohne ihren verletzten Kapitän Mirko Lüdemann angetretenen Haien ein starkes zweites Drittel, um den Angstgegner aus Iserlohn - die Roosters hatten die ersten beiden Vergleiche in dieser Saison gewonnen - in die Schranken zu weisen und in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) Tabellenplatz zwei vor der kurzen Weihnachtspause zu behaupten.
Zunächst hatte Haie-Torhüter Chris Rogles seinem strengen Coach vor 12 270 Zuschauern allerdings einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht, als der US-Amerikaner einen keineswegs unhaltbaren Schlagschuss von Jeff Dessner zum 0:1 über die Linie rutschen ließ (6.). Eine Überzahl-Situation fünf gegen drei konnte Brad Schlegel dann kurz vor Ende des ersten Drittels zum Ausgleich nutzen, als der Schuss des Kanadiers irgendwie den Weg ins Iserlohner Gehäuse fand.
Warum Alex Hicks der erfolgreichste Torschütze der Haie ist, zeigte der Kanadier dann in Abschnitt zwei. Erst überlistete er Iserlohns Torhüter Jimmy Waite aus kurzer Distanz zum 2:1 (32.), in erneuter Überzahl fälschte Hicks eine Minute später einen Schlagschuss von Fredrik Nilsson unhaltbar zum dritten Kölner Treffer ab. "Wenn wir nach der Herausstellung von Markus Jocher ein Gegentor bekommen, kann es noch einmal ganz eng werden", so Zach später. Der Kölner Stürmer hatte sich einen Stockstich gegen Iserlohns Jörgen Eriksson geleistet (39.), was Jocher eine Spieldauer-Strafe und den Haien eine fünfminütige Unterzahl bescherte. Sebastian Furchner sorgte dann in der 59. Minute für den 4:1-Endstand, als er aus der eigenen Hälfte in das inzwischen von Waite verlassene Iserlohner Tor traf.
Von einer Massenschlägerei wurde das Verfolgerduell in der DEL zwischen Adler Mannheim und den DEG Metro Stars überschattet. Nach der Prügelei im zweiten Drittel und umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen herrschten skandalöse Zustände auf dem Eis. "Der Unparteiische ist schuld. Er hatte das Spiel nicht im Griff", beschimpfte der erzürnte Mannheimer Manager Marcus Kuhl den Berliner Referee Frank Awizus, der in der denkwürdigen Partie mit insgesamt 277 Strafminuten für einen neuen Saison-Rekord sorgte.
Während die DEL bereits am 25. Dezember in die nächste Runde geht, tummeln sich die Haie zwischen Weihnachten und Neujahr auf internationalem Parkett. Am 26. Dezember trifft der Deutsche Meister im schweizerischen Davos beim Spengler Cup zunächst auf das Team Canada.