Kampf um die Macht

Kommentar

Dass der 1. FC Köln nach den Turbulenzen des letzten Jahres so schnell nicht zur Ruhe kommen würde, das dürfte jedem Fußball-Fan in der Domstadt klar gewesen sein. Momentan gibt der Verwaltungsrat keine Ruhe.

Es geht den "Nickermännchen", wie der legendäre FC-Vorsitzende Peter Weiand dieses Gremium einmal recht despektierlich genannt hat, um Strukturänderungen. Mit anderen Worten: Um mehr Macht im Verein.

In der jetzigen Vereinsstruktur mit dem Gesamtverein 1. FC Köln e.V. und der ausgelagerten Profiabteilung, die als KGaA (Kommandit-Gesellschaft auf Aktien) geführt wird, hat das Kontrollorgan wenig zu sagen. Jedenfalls nicht der von Klaus Horstmann und Michael Meier geführten KGaA.

Die wird von der sechsköpfigen Gesellschafterversammlung kontrolliert, der aus dem Verwaltungsrat nur Helmut Haumann und Lovro Mandac angehören. Dass ihre Machtlosigkeit den gestandenen und erfolgreichen Geschäftsmännern des Verwaltungsrates schwer zu schaffen macht, ist ein Charakterzug, der sie in ihrem Leben so erfolgreich hat werden lassen. "Nickermännchen" sind sie eben nie gewesen und wollen sie auch nicht sein. Sie wollen Einfluss nehmen.

Der 1. FC steht vor einer Zerreißprobe. Uwe Seeler hat beim Hamburger SV erlebt, was passiert, wenn sich andere Funktionäre in die tägliche Arbeit einmischen. Nach nur einer Amtszeit schmiss er als Präsident die Brocken hin. Es wird spannend werden, wie Wolfgang Overath reagieren wird.

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