Handball-Regionalliga Kantersieg vor den Augen von OB Sridharan

Bonn · Bonns Stadtoberhaupt macht sich bei einem Besuch ein Bild von der misslichen Hallensituation der TSV-Handballer. Die Bonner verteidigen die Tabellenführung souverän. Rheinbacher TV verliert personell geschwächt mit 27:31.

 Lockerer Kantersieg: Niklas Rath bei einem seiner acht Treffer.

Lockerer Kantersieg: Niklas Rath bei einem seiner acht Treffer.

Foto: Wolfgang Henry

Mit einem locker erspielten 43:31-Kantersieg gegen die Zweitvertretung des Bergischen Handball Clubs (BHC) in der bis auf den letzten Quadratzentimeter gefüllten Sporthalle an der Ringstraße, darunter Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan, verteidigten die Handballer der TSV Bonn am 22. Spieltag ihre Tabellenführung in der Regionalliga Nordrhein. Dagegen kassierte der TV Rheinbach M 1883 beim Tabellenzweiten SG Langenfeld eine 27:31-Niederlage, die achte in Folge.

TSV Bonn rrh. - Bergischer Handball Club II 43:31 (20:12): Oberbürgermeister Sridharan und die zahlreichen Zuschauer sahen zwar eine torreiche Partie, die spielerisch aber nur mäßiges Niveau bot. Schon nach wenigen Minuten war klar, dass die stark abstiegsverdächtigen Bergischen weder über die spielerischen Mittel noch die Physis verfügten, die in allen Belangen überlegenen Beueler zu gefährden. Die TSV begann in der Abwehr zu lässig und lag daher nach acht Minuten 4:5 zurück. Es folgte daraufhin die Ein-Mann-Show des Nils Bullerjahn der mit fünf Toren in Folge im Alleingang für die Beueler 9:7-Führung (14.) sorgte. Zwar glich der BHC noch einmal zum 10:10 (17.) aus, doch die TSV konterte zum 13:10 (20.) und ließ dann einen von Bullerjahn mit zwei Toren eröffneten 6:0-Lauf von 13:11 (21.) zum 19:11 (27.) folgen.

Schon bei der 20:12-Pausenführung war klar, dass diese BHC-Mannschaft nicht mehr als ein Trainingspartner war. In der zweiten Halbzeit war bei beiden Mannschaften in der Abwehr Tag der offenen Tür angesagt. Hüben und drüben führte fast jeder Angriff gegen wenig ernsthaft arbeitende Alibiabwehrreihen zu einem Tor. So blieb der Vorsprung der TSV bis zum 28:20 (44.) konstant bei acht Toren. In der Folge setzten sich die Beueler beim 30:20 (45.) zunächst auf zehn Tore und dann auf zwölf Tore zum 43:21-Endstand ab.

TSV Bonn rrh.: Rieder, Schäper (beide Tor), Benninghoff-Lühl (5), Bullerjahn (11/4), Lauktien (4), Maeser, Palmen, Rath (8), Simon Röhrig (1), Rohloff (3), Struif (8), David Terehov (1), Wilhelms (2).

SG Langenfeld - TV Rheinbach M 1883 31:27 (16:12): Das Verletzungspech klebt in dieser Saison wie Pech an den Rheinbachern. Nachdem die Ausfälle von Torwart Leon Thürnau, Christian Dobbelstein und Florian Genn vorher feststanden, erwischte es diesmal mit René Lönenbach den aktuell erfolgreichsten Torschützen, der nach zehn Minuten verletzt ausscheiden musste. Zu diesem Zeitpunkt führte der RTV, der gut ins Spiel gestartet war, 6:4. Lönenbachs Ausscheiden führte zu einem eklatanten Bruch im Rheinbacher Spiel, sodass sich die SG mit einem 8:0-Lauf auf 12:6 (20.) absetzte. Der RTV fing sich wieder und verkürzte auf 12:14 (28.). Doch in den letzten drei Minuten konterten die Langenfelder mit einem Doppelschlag zum 16:12-Pausenstand.

Angetrieben von den stark aufspielenden Oliver Dasburg und Florian Feindt holte der RTV Tor um Tor auf und schaffte den Anschlusstreffer zum 20:21 (41.). In der Folgezeit blieb der RTV bis zum 24:26 (49.) in Schlagdistanz. Auch als Martin Schwarz (44.) und Daniel Fischer (46.) jeweils nach der dritten Zeitstrafe die Rote Karte sahen, blieb der RTV noch bis zum 23:24 (47.) dran. Der Ausfall des kompletten Rheinbacher Mittelblocks war dann auf Dauer aber nicht mehr zu kompensieren, und die Einheimischen setzten sich vorentscheidend auf 26:23 (49.) ab. In den letzten zehn Minuten fehlte den dezimierten Rheinbachern die Kraft, um noch einmal den Abstand zu verkürzen. Langenfeld sicherte sich einen verdienten 31:27-Heimsieg.

„Meine Mannschaft konnte erhobenen Hauptes vom Feld gehen, denn wir haben den Aufstiegskandidaten bis in die Schlussphase geärgert. Mit der Rückkehr von Dasburg und Feindt hatte unser Angriff wieder die notwendige Durchschlagskraft. Aber im Abwehrverhalten waren wir nicht beweglich und konsequent genug. Defensiv konnten die Ausfälle von Genn und Dobbelstein nicht kompensiert werden“, sagte RTV-Trainer Dietmar Schwolow.

TV Rheinbach M 1883: Funke, Schürmann (beide Tor), Breuer (1), Oliver Dasburg, (9/3), Feindt (7) , Fischer (1), Hammann (2), Lönenbach (2), Reyer (2), Martin Schwarz, Timm Schwolow (3).

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