Kein Grund, in Euphorie zu verfallen

Der 3:0-Heimerfolg über Schlusslicht Wegberg-Beeck bringt den Bonner Oberligisten ein wenig näher an die Tabellenspitze heran, ist aber keineswegs überzeugend - Tore durch Martins, Borba und Naciri

Kein Grund, in Euphorie zu verfallen
Foto: Friese

Bonn. Ein glanzloser Sieg reißt in der Regel niemanden vom Hocker. Aber wenn gleichzeitig die Konkurrenz Federn lässt, wird aus einem Arbeitssieg manchmal ein wertvoller Erfolg. Ob es für den Bonner SC so kommen wird, muss sich in den nächsten Wochen zeigen. Am Sonntag besiegte der Tabellendritte der Fußball-Oberliga Nordrhein Schlusslicht FC Wegberg-Beeck jedenfalls mit 3:0 (1:0).

Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach II patzte dagegen zu Hause gegen den 1. FC Bocholt (1:1) und konnte somit aus den vergangen drei Spielen gerade mal zwei Pünktchen ergattern. Geht da vielleicht doch noch etwas in puncto Aufstieg für den BSC? Bei sieben noch ausstehenden Spielen für Bonn und Gladbach sowie für den Tabellenzweiten Kleve scheint der Zug in Richtung Regionalliga jedenfalls noch nicht ganz abgefahren zu sein.

"Normalerweise ist noch alles drin. Aber realistisch gesehen, haben wir zu oft Nerven gezeigt. Wir können auf unsere bisher erreichte Punktzahl stolz sein. Für die kommenden Aufgaben müssen wir aber noch eine Schippe drauflegen", resümmierte Bonns Trainer Reinhold Fanz sachlich. Zu Euphorieausbrüchen gab die Vorstellung am Sonntag vor 300 Zuschauern im Sportpark Nord in der Tat keinen Anlass. Dafür spielte Bonn zu unspektakulär.

Erst kurz vor dem Anpfiff war Wegbergs Michele Fasanelli ins Team gerutscht und hätte in der 19. Minute die Gastgeber mächtig ärgern können. Doch sein Heber über BSC-Keeper Alexander Ogrinc prallte nur an die Latte. Die erste richtige Chance für den BSC ergab sich erst in der 33. Minute, als Zdravko Tuzlak zu Fall gebracht wurde. Beim fälligen Elfmeter lies Rodrigo Martins mit seinem Schuss in die rechte untere Ecke Wegbergs Keeper Marco Schmitz keine Chance.

Fünf Minuten später war Schmitz aber zur Stelle, als er einen Schuss von Joannis Foukis parierte. Der Nachwuchsmann durfte in der Defensive erstmals in dieser Saison von Beginn an ran, spielte 90 Minuten durch und machte seine Sache ordentlich. Das konnte man in Sachen Chancenauswertung in der zweiten Halbzeit auf Bonner Seite nicht behaupten.

Nach einer Riesenmöglichkeit für den Gästespieler mit der Nummer zehn, Edin Hadzic, der aus fünf Meter am Tor vorbei schoss (55.), vergab der BSC etliche gute Möglichkeiten. Sowohl Samir Naciri (57.) als auch Tuzlak (65.) scheiterten aus kurzer Distanz. Das größte Kunststück brachte der eingewechselte Milan Jurkevic fertig, als er, am langen Pfosten lauernd, den Ball aus zwei Metern über das Tor drosch (62.).

Zehn Minuten später war der Angreifer aber Vorbereiter für Ricardo Borba, der aus beinahe identischer Position Kapital schlug (72.). Auch beim dritten Tor hatte Jurkevic seine Füße im Spiel. In der 90. Minute nutze Samir Naciri sein Zuspiel zum 3:0. Fazit Fanz: "Zunächst haben wir uns schwer getan. Wichtig ist aber, dass nachher noch die Tore gefallen sind. Wir hätten auch 5:0 gewinnen können."

BSC: Ogrinc - Nischkowsky, Höhn, Foukis, Niang - Naciri, Kacar, Martins (58. Borba), Aslan (46. Uilacan) - Sieah (56. Jurkevic), Touzlak.

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