Derby in der Regionalliga Nordrhein Kein Sieger zwischen TSV Bonn und HSG Rheinbach/Wormersdorf

Bonn · Der TSV Bonn und die HSG Rheinbach trennen sich im Handball-Klassiker unentschieden. Einige Zuschauer, die auf den Bänken am Spielfeldrand saßen, mussten ihre Plätze verlassen.

 40 Minuten dominierte der TSV die Partie, dann starteten Jan Hammann (am Ball) und die HSG Rheinbach eine tolle Aufholjagd.

40 Minuten dominierte der TSV die Partie, dann starteten Jan Hammann (am Ball) und die HSG Rheinbach eine tolle Aufholjagd.

Foto: Wolfgang Henry

Die Entscheidung, wer die Nummer eins im Handball in der Region ist, ist bis zum Saisonende vertagt. Auch im Rückspiel gab es im Bonner Lokalderby zwischen dem TSV Bonn rrh. und der HSG Rheinbach/Wormersdorf keinen Sieger. In der bis auf den letzten Platz gefüllten Sporthalle an der Ringstraße mussten sich die über drei Viertel der Spielzeit klar dominierenden Beueler nach einem fulminanten Endspurt der Rheinbacher mit einem 26:26 (17:12)-Unentschieden begnügen. Aufgrund der Punkteteilung haben beide Mannschaften in der Regionalliga einen Platz verloren. Der TSV rutschte auf den vierten, die HSG auf den siebten Rang ab.

Für einige Aufregung sorgten vor der Partie die Schiedsrichter, die auf Anordnung des Schiedsrichterlehrwartes die sonst an der Seitenlinie auf Bänken sitzenden Zuschauer aus Sicherheitsgründen aus der Halle verwiesen. Ein einmaliger Vorgang, denn in den bisherigen neun Heimspielen war die Bankreihe nie kritisiert worden. Die Zuschauer mussten auf die Tribüne, auf der sich die Fans wie in einer Sardinenbüchse in Viererreihen knubbelten.

Die Partie erreichte zwar nicht das spielerische und taktische Niveau des Hinspiels, entschädigte dafür aber mit einer spannenden Schlussphase. Während sich die Beueler von Beginn hellwach und engagiert präsentierten, liefen die Rheinbacher im Freundschaftsspielmodus über den Platz. Angetrieben von dem wieder bärenstarken Thomas Onnebrink, der in der Anfangsviertelstunde sechs der neun Beueler Tore erzielte, setzte sich der TSV in zwei locker erspielten Dreierpacks von 1:1 auf 4:1 (6.) und von 4:2 auf 7:2 (12.) ab.

Weder zwei Auszeiten noch ein Torwartwechsel, Niklas Funke kam für den glücklosen Leon Thürnau, brachten den Rheinbachern eine spielerische oder ergebnismäßige Verbesserung. Die Beueler dominierten mit ihrer offensiven Abwehr, vor der der Ex-Rheinbacher Robert Lauktien als Vorgezogener sehr effektiv die Kreise von Rheinbachs Torjäger René Lönenbach störte sowie ihrem beweglichen Angriff weiterhin souverän die Partie. So wurden die Seiten leistungsgerecht mit 17:12 für die klar besseren Beueler gegen enttäuschende Rheinbacher gewechselt.

Mit aggressiverer Abwehr kam die HSG aus der Pause und verkürzte innerhalb von vier Minuten auf 14:17. Doch die Beueler konterten mit einem weiteren Dreierpack von 18:15 auf 21:15 (38.), wobei zwei Würfe von Lauktien und TSV-Torwart Jan Schäper ins verwaiste Rheinbacher Tor trafen. Schwolow hatte kurzzeitig für den Torwart einen siebten Feldspieler gebracht, diese taktische Maßnahme danach aber wieder aufgegeben. Ein Doppelschlag hüben und drüben erbrachte einen 23:17-Vorsprung für den TSV.

Gestützt auf den sich steigernden Funke im Rheinbacher Tor kämpfte sich die HSG in die Partie. Die Abwehr war auf einmal hellwach, dem Beueler Angriff ging zunehmend die Luft aus. In einem 5:0-Lauf gegen sichtlich konsternierte Beueler verkürzte die HSG auf 22:23 (53.). Beim TSV bestand der Angriff nur noch aus Florian Benninghoff-Lühl und mit Abstrichen Bullerjahn, die die Führung drei Mal auf zwei Tore ausbauten. Doch die HSG ließ sich nicht mehr abschütteln. Der unermüdlich ackernde Kreisspieler Daniel Fischer und der in der zweiten Halbzeit sehr erfolgreich in die Spielmacherrolle wachsende Jan Hammann glichen 90 Sekunden vor Schluss zum 26:26 aus. Nach einem weiteren Beueler Ballverlust hatten die Rheinbacher noch die Chance den Siegtreffer zu setzen. Doch der letzte Wurf wurde von Schäper abgewehrt.

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