4:1 gegen die Nürnberg Ice Tigers Kölner Haie mit souveränem Heimsieg

Köln · Vor einer Minuskulisse überzeugten die Kölner Haie gegen die Ice Tigers Nürnberg. Nach 40 Sekunden gelang bereits die Führung durch Felix Schütz, nach einem Solo.

Nieselregen, kalter Wind und Dunkelheit: ein trister Abend, wie gemacht für eine typische November-Depression. Die Kölner Haie hatten am Mittwochabend aber das richtige Gegenmittel parat. Obwohl sie in der LanxessArena vor der Saison-Minuskulisse von nur 7129 Zuschauern auftreten mussten, sorgte der achtfache deutsche Meister beim souveränen 4:1 (2:1, 1:0, 1:0)-Heimsieg gegen die Nürnberg Ice Tigers für gute Unterhaltung. Die drei Punkte, die das Team von Trainer Peter Draisaitl als Belohnung einstreichen konnte, reichten für den Sprung zurück auf Platz sieben der Deutschen Eishockey Liga und die Option, am Freitag bei den Eisbären Berlin mit einem weiteren Sieg unter die Top Sechs vorzurücken.

„Ich weiß nicht, ob hier irgendwo ein Panther vergraben liegt.“ Als Peter Draisaitl am vergangenen Sonntag die Frage beantworten sollte, warum sein Team in der heimischen Arena gerne mal den Start in eine Partie vermasselt, bemühte der Haie-Coach den Aberglaube. Beim 3:4 nach Penaltyschießen gegen Meister RB München hatten die Kölner nach nur 3:10 Minuten mit 0:3 zurückgelegen. Es ist nicht überliefert, ob Draisaitl seine Spieler Anfang der Woche mit Schaufeln bewaffnete, um das tote Raubtier auszugraben. Gegen Nürnberg gab es zu Spielbeginn jedenfalls keine negativen Einflüsse mehr.

Im Gegenteil: Die Hausherren waren sofort hellwach. Nach nur 40 Sekunden vollendete Felix Schütz ein Solo im Nachschuss zur Führung. Der Startschuss für ein starkes erstes Drittel des KEC gegen einen Gast, der nur noch vom Namen her an den Playoff-Halbfinalisten 2018 erinnerte. Die stark ersatzgeschwächten Kölner hätten durch Schütz (7.), Sebastian Uvira (9.) und Youngster Robin Palka (9.) erhöhen müssen. Aber erst Ryan Jones fand einen Weg zum 2:0, als er in Überzahl einen Schuss von Alexander Sulzer gekonnt abfälschte. Dass die Ice Tigers durch Brandon Segal zum Anschluss kamen (16.), war eher Kölner Nachlässigkeiten als Nürnberger Stärke geschuldet.

Das 1:2 aber gab den Franken Auftrieb. Hannibal Weitzmann, der nach seinem famosen Auftritt als Back-up gegen München wie geplant im KEC-Tor zu seinem ersten Heimspiel-Start kam, hielt im zweiten Drittel gegen Brett Festerling (23.) und Philippe Dupuis (28./nach Videobeweis) die Führung fest. Erst als Pascal Zerressen mit einem langen Pass Jones fand, und der Kanadier Haie-Topscorer Jason Akeson perfekt das 3:1 auflegte, ebbte der Druck der Eistiger ab (36.). Er kam auch nicht wieder auf, denn der KEC verteidigte konzentriert und schraubte das Ergebnis durch Morgan Ellis (55.) dann sogar noch in die Höhe. Von November-Depression war in der Arena am Mittwochabend wirklich nichts zu spüren.

Köln: Weitzmann; Ellis, Sulzer; Potter, Zerressen; Tiffels, Madaisky; Oblinger, Genoway, Jones; Schütz, Pfohl, Akeson; Dumont, Zalewski, Uvira; Palka, Hospelt, Köhler. – SR.: Köttsdorfer/Schrader. – Zuschauer: 7129. – Tore: 1:0 Schütz (0:40/Oblinger, Ellis), 2:0 Jones (11:01/Sulzer, Genoway, PP1), 2:1 Segal (15:04), 3:1 Akeson (35:32/Jones, Zerressen), 4:1 Ellis (54:28/Uvira, Oblinger). – Strafminuten: Köln 6; Nürnberg 8.

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