Zweites Finalspiel der DEL Kölner Haie: Phlegma abgelegt, Ausgleich geschafft

Berlin · So schnell kann es gehen. Zogen sich die Spieler der Kölner Haie nach dem verlorenen ersten Finalspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Eisbären Berlin noch hinter verschlossene Türen zurück und verweigerten jede Auskunft, zeigten sie sich am späten Dienstagabend wesentlich gesprächsbereiter.

Mit einem am Ende ungefährdeten 3:1-Auswärtserfolg in der Hauptstadt glichen die Haie die Endspielserie zum 1:1 aus und sind dadurch zurück im Titelrennen. "Das war heute sehr souverän von uns", freute sich Stürmer Alexander Weiß nach den über weite Teile von den Kölnern dominierten 60 Minuten.

Entscheidend war dabei sicherlich auch, dass die Mannschaft von Uwe Krupp am Dienstag einen weitaus stabileren Start erwischte, als noch beim ersten Heimauftritt. "Wir wussten, dass uns in Berlin ein Hexenkessel erwartet", sagte Weiß, "dass die Halle wie ein siebter Mann hinter den Eisbären stehen wird. Aber wir haben defensiv sehr gut gestanden, dem Gegner so kaum Möglichkeiten gestattet."

Und falls doch, war spätestens bei Danny Aus den Birken Endstation. Der Kölner Schlussmann verhindere im ersten Drittel nach dem Berliner Ausgleich zweimal gegen Darin Olver ein weiteres Gegentor. Und auch gegen den ebenfalls frei vor ihm stehenden Mark Katic blieb Aus den Birken Sieger. "Danny war wie so oft in dieser Saison der große Rückhalt für uns, der in den entscheidenden Situationen auf dem Posten war", lobte Weiß den Keeper für seine tadellose Vorstellung.

Uwe Krupp hingegen wollte keinen einzelnen Spieler aus eine sehr homogen wirkenden Haie-Mannschaft hervorheben. Der Trainer machte lieber dem ganzen Team ein großes Kompliment. "Wir haben heute über die ganzen 60 Minuten konsequent unser Spiel durchgezogen", lautete das zufriedene Fazit von Krupp, "diesmal hatten wir keine Schwankungen, wie noch am Sonntag, wo sich nervöse und selbstbewusste Phasen abwechselten."

Grund zum Strahlen hatte endlich auch Marco Sturm. Dem NHL-Veteran, dem im ersten Spiel noch ein unglückliches Eigentor unterlief, erzielte am Dienstag auf ähnlich kuriose Art den wichtigen Kölner Führungstreffer nach 61 Sekunden und schuf so mit den Grundstein für den Serienausgleich.

"Wir wussten, wie enorm wichtig das Spiel nach der Auftaktniederlage war", meint Sturm, "dass hat man von der erste Minute an gesehen. Wir waren sofort bereit, haben die ganzen 60 Minuten füreinander gekämpft." Von einem Wendepunkt der Finalserie oder gar einer möglichen Vorentscheidung zugunsten Kölns, das am Freitag (20.30 Uhr, Lanxess-Arena) nun wieder den Heimvorteil auf seiner Seite hat, will Sturm aber nichts wissen. "Wir richten uns weiter auf eine lange und enge Serie ein", so der Haie-Angreifer.

In der am Freitag im vierten Anlauf endlich der erste Heimsieg in dieser Saison gegen die Eisbären eingefahren werden soll. "In einer Best-of-five-Serie kann man nicht Meister werden, wenn man zu Hause nicht gewinnt", meint Sturm, "wenn wir aber an die Leistung vom 3:1 in Berlin anknüpfen, konsequent unser Spiel durchziehen und gut kämpfen, bin ich recht positiv gestimmt, dass uns das gelingt."

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