Trotz knapper Niederlage gegen DEG Kölner Haie sind stolz auf die eigene Leistung

Köln · Die Kölner Haie sind auch mit einer jungen Mannschaft in der Deutschen Eishockey Liga konkurrenzfähig. Der Auftakt gegen die Düsseldorfer EG verlief trotz Niederlage vielversprechend.

 Trotz der Niederlage enttäuschten Jason Akeson (links) und die Kölner Haie gegen Düsseldorf keineswegs.

Trotz der Niederlage enttäuschten Jason Akeson (links) und die Kölner Haie gegen Düsseldorf keineswegs.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Niederlagen schmerzen immer. Besonders in Duellen mit dem Nachbarn. Nach der 228. Auflage des rheinischen Klassikers gegen die Düsseldorfer EG dominierte bei den Kölner Haien jedoch eine andere Gefühlslage. Enttäuscht war der KEC über das 4:5 (1:1, 1:1, 2:2, 0:1) nach Penaltyschießen schon. Und doch überwog der Stolz, allen Widrigkeiten der Corona-Krise zum Trotz einen spektakulären Kampf geliefert zu haben, als Eishockey-Deutschland am Donnerstag zum Neustart der DEL nach neunmonatiger Zwangspause gespannt am heimischen Fernseher zuschaute. „Es ging darum, dass wir Charakter zeigen“, sagte Angreifer Frederik Tiffels.

Zum Kölner Stolz über die Aufholjagd nach einem 2:4-Rückstand gesellte sich die erleichternde Gewissheit darüber, auch mit nur zweieinhalbwöchiger Vorbereitung und einer sehr jungen Mannschaft konkurrenzfähig sein zu können. In Michael Bartuli (18), Kevin Niedenz (17) und dem erst 16-jährigen Leo Hafenrichter hatten gleich drei Junghaie auf einen Schlag zum ersten Mal bei einem DEL-Spiel auf dem Eis gestanden. Der aus einer kanadischen Juniorenliga hochgezogene Marcel Barinka (19) komplettierte die Rasselbande, die sich wacker schlug und Lob einheimste.

„Die jungen Spieler machen einen guten Job. Sie werden ins kalte Wasser geworfen und müssen schwimmen“, sagte Trainer Uwe Krupp. Auch Kapitän Moritz Müller sieht die Youngster mit ausreichend Talent ausgestattet, um sich in der DEL durchsetzen zu können: „Noch ein, zwei kalte Winter, dann sind sie so weit.“

Ihre Nachteile in puncto Erfahrung und Eingespieltheit hatten die Kölner vor allem in den ersten beiden Dritteln gut kompensieren können. Der forsche Beginn des KEC samt Führung durch Frederik Tiffels (4.) erwischte Düsseldorf auf dem falschen Fuß. „So, wie die Kölner gestartet sind und uns unter Druck gesetzt haben, haben wir das nicht erwartet“, gestand DEG-Coach Harold Kreis. Nach dem Ausgleich von Alexander Karachun (10.) bekamen die Landeshauptstädter das Geschehen dann besser in den Griff. Es entwickelte sich ein ausgeglichener zweiter Abschnitt, in dem Charlie Jahnke (33.) für die Gäste erstmals vorlegte und Neuzugang James Sheppard bei doppelter Kölner Überzahl nachzog (38.).

Krupp ist insgesamt zufrieden

Als wiederum der KEC zum Start ins dritte Drittel mit zwei Mann weniger auskommen musste, sorgte Alexander Barta für die erneute Düsseldorfer Führung (41.). Fortan kippte das Spiel zugunsten der DEG, die durch Eugen Alanov ein weiteres Mal in Überzahl zuschlug (47.). „Wir haben ein paar Strafzeiten zu viel genommen. Das hat Düsseldorf knallhart ausgenutzt“, analysierte Uwe Krupp. Obwohl die Kräfte der Kölner mit zunehmender Spieldauer nachließen, retteten sie sich dank eines späten Doppelschlags von Jan Matsumoto (58., 60.) noch zu einem Auftaktpunkt. Krupps Gesamtfazit fiel positiv aus: „Ich bin mit unseren Comeback-Qualitäten und unserer Gegenwehr zufrieden.“

Auch die Fernsehzuschauer wurden bestens unterhalten. „Es war ein richtiges Derby – nur ohne Fans in der Halle“, sagte der KEC-Coach. An die Geisteratmosphäre in der riesigen Lanxess Arena werden sich die Spieler allerdings noch gewöhnen müssen. „Es ist komisch, wenn keiner da ist“, sagte Moritz Müller. „Man hört jetzt zum Beispiel die Spieler untereinander auf dem Eis sprechen. Es ist interessant, was da alles zu hören ist.“ Weitere Erfahrungen sammeln die Kölner am Montag (19.30 Uhr) in ihrem ersten Auswärtsspiel bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven.

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