Fast alle Unterstützerkarten verkauft Kölner Haie stehen kurz vor der Rettung

Köln · Am Mittwoch soll sich entscheiden, ob die finanziell angeschlagenen Kölner Haie an der Saison der Deutschen Eishockey Liga teilnehmen können. Da der Club inzwischen mehr als 96.000 seiner Unterstützertickets verkauft hat, stehen die Chancen dafür gut.

 Haie-Geschäftsführer Philipp Walter ist optimistisch, dass der KEC an der neuen Saison teilnehmen kann.

Haie-Geschäftsführer Philipp Walter ist optimistisch, dass der KEC an der neuen Saison teilnehmen kann.

Foto: Bopp Eduard

Das Teilnehmerfeld ist fast komplett. Mit den Augsburger Panthern, den Straubing Tigers und den Iserlohn Roosters haben am Dienstag drei weitere Sorgenkinder ihre Zusage für die Spielzeit 2020/21 der Deutschen Eishockey Liga (DEL) erteilt. Zuvor hatte es bereits grünes Licht von den Nürnberg Ice Tigers und dem ERC Ingolstadt gegeben. Die derzeit am Vorbereitungsturnier um den MagentaSport Cup mitwirkenden acht Vereine sind ohnehin gesetzt. Damit haben 13 von 14 DEL-Clubs signalisiert, auch im Falle von Geisterspielen den Spielbetrieb aufnehmen zu können.

Vor der entscheidenden Gesellschafterversammlung der DEL am Donnerstag haben sich lediglich die Kölner Haie noch nicht klar positioniert. Weil der KEC zuletzt aber zumindest positive Signale gesendet hat, stehen die Zeichen gut, dass die DEL ihren Neubeginn in gewohnter Ligastärke wagen könnte. Als Starttermin ist nach coronabedingt bereits zweimal erfolgter Verlegung nun der 18. Dezember anvisiert.

Beim KEC deutete sich eine Entscheidung für Mittwoch an. Philipp Walter zeigte sich optimistisch: „Wir sind weiter auf dem Weg“, sagte der Geschäftsführer der Haie. Dabei gelte es, sorgfältig abzuwägen. „Unter den aktuellen Bedingungen wird immer ein Risiko bleiben“, gab Walter zu bedenken. Um ihren Etat zu stemmen, müssen die Kölner unter anderem 100.000 symbolische Unterstützerkarten zu je zehn Euro verkaufen. Bis Dienstagabend waren mehr als 96.000 der Tickets abgesetzt. Walter betonte jedoch, dass der finanzielle Kampf auch nach Erreichen der Zielmarke weitergehe. „Wir dürfen nicht aufhören, Gas zu geben.“

Bei den bereits geretteten Wackelkandidaten ist die Erleichterung derweil riesig. „Den größten Anteil an dieser Entscheidung haben zweifelsohne die Spieler sowie das Trainerteam, die erneut geschlossen einem erheblichen Gehaltsverzicht zugestimmt haben“, erklärte Lothar Sigl, Hauptgesellschafter der Augsburger Panther.

In Straubing habe die „monetäre Unterstützung aus dem staatlichen Hilfspaket für den Profisport einen entscheidenden Faktor“ dargestellt, erläuterte Tigers-Geschäftsführerin Gaby Sennebogen. Inzwischen läge hierfür ein positiver Bescheid vor. Zudem hätten Spieler, Trainer, Mitarbeiter und Sponsoren „ihren Anteil geleistet“. Durch die Zahlung ihrer Beiträge hätten auch die Fans „die nötige finanzielle Liquidität gewährt“.

Ähnliche Töne waren auch aus dem Sauerland zu hören. „Die Roosters-Familie um unsere Mannschaft steht auf beeindruckende Weise zusammen, damit wir diesen Kraftakt möglich machen können. Diese Gemeinsamkeit spiegelt einen der wichtigsten Momente in unserer Vereinsgeschichte wider, denn er beschreibt echten Zusammenhalt“, sagte Wolfgang Brück, der Geschäftsführende Gesellschafter der Iserlohn Roosters.

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