1:0-Sieg in Wolfsburg Kölner Haie vor Einzug ins Finale

Wolfsburg · Die Kölner Haie brauchen nur noch einen Sieg, um in die Finalspiele der Deutschen Eishockey Liga (DEL) einzuziehen. Die Rheinländer bezwangen am Freitagabend die Grizzly Adams Wolfsburg mit 1:0 (1:0,0:0;0:0) und führen damit in der Best-of-Five-Serie im Halbfinale mit 2:0.

 Euphorisch feiern Torschütze Christopher Minard (links) und Philip Gogulla das 1:0.

Euphorisch feiern Torschütze Christopher Minard (links) und Philip Gogulla das 1:0.

Drei gute Gründe für den nächsten Schritt zum Titel: Danny aus den Birken, das Glück der Tüchtigen und Chris Minard. Ihrem Torwart, dem Torgestänge im Wolfsburger Eisstadion und dem kanadischen Torjäger haben es die Kölner Haie zu verdanken, dass sie nur noch einen Sieg vom Play-off-Finale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft entfernt sind.

Im zweiten Spiel der Halbfinalserie "best of five" kamen die Haie gestern Abend nach einer defensiven Glanzleistung zu einem hart erkämpften 1:0 (1:0, 0:0, 0:0) bei den Grizzly Adams Wolfsburg. Das Team von Trainer Uwe Krupp führt damit in der Serie mit 2:0 Siegen und hat morgen in Spiel drei (14.30 Uhr, Lanxess-Arena/Live bei Servus TV) den ersten von drei Matchpucks.

Ausverkauftes Haus in Wolfsburg und Gastgeber, die vor 4503 Zuschauern unbedingt die 2:7-Scharte aus dem Spiel am Mittwoch in Köln auswetzen wollten. Immerhin hatten die Niedersachsen von ihren jüngsten 18 Heimspielen 17 gewonnen. Und die Grizzlys machten auch gleich Ernst: Nach nur 26 Sekunden setzte Norm Milley die Scheibe an die Latte.

Das Glück hatte sich also früh zu den Kölnern gesellt. Was Mut machte, zumal die Haie wieder einmal von der mächtigen Ausgeglichenheit ihres Kaders profitierten. Waren es in Spiel eins die Reihen drei und vier, die für die Hauptakzente sorgten, setzte gestern Reihe eins die Duftmarke. Philip Gogulla hatte über die linke Seite einen Konter gefahren und brachte Chris Minard in Position, der mit einem harten Flachschuss zum 1:0 traf (8.) - sein drittes Tor in den Play-offs.

Ein Tor, das nicht nur das einzige bleiben sollte, sondern auch die Taktik für den weiteren Spielverlauf prägte. Eine Angriffswelle nach der anderen nämlich initiierten die Wolfsburger in Richtung Danny aus den Birken. Doch der Kölner Goalie ist als bester Torwart der DEL-Punkterunde und aktuell auch der Play-offs gereift. Souverän und ruhig entledigte er sich der Grizzly-Versuche - und hatte das nötige Glück. So scheiterte Levi Nelson an der Latte (21.) und Punktrunden-Toptorjäger Matt Dzieduszycki traf nur den Pfosten (23.).

Neben dem Dauerdruck, den die Wolfsburger mit hohem Tempo entfachten, machte den Haien ihr eigenes Überzahlspiel das Leben schwer. Auch gestern wollte es überhaupt nicht funktionieren. Sechs Situationen mit einem Mann mehr ließ der KEC in den ersten zwei Dritteln liegen, wohl auch, weil ihr "Mister Powerplay" Andreas Holmqvist in den Play-offs noch kein Faktor ist.

So luden die Haie die Grizzlys bei eigenem Fünf gegen Vier sogar zum Kontern ein, doch auch hier bewies Danny aus den Birken, warum die Haie mit dem 28-Jährigen deutscher Meister 2013 werden können. 23 Wolfsburger Schüsse hatte er nach 40 Minuten abgewehrt - und noch war ein Drittel zu spielen.

Ob es ihm lieb war oder nicht - aus den Birken stand weiter im Mittelpunkt. Zweimal (48./50.) rettete er in höchster Not gegen Ex-Hai Kai Hospelt. Er steigerte damit nicht nur die Laune bei den mehr als 500 mitgereisten KEC-Fans, sondern entnervte zusehends auch die Wolfsburger. Erfolgloses Anrennen setzt sich eben in den Köpfen fest. Und während den Gastgebern so die Zeit weglief, befreiten sich die Haie und trafen durch Felix Schütz ihrerseits nun auch einmal das Gestänge (56.).

Letztes Mittel bei einem Rückstand im Eishockey ist es, kurz vor Schluss den Torwart für einen sechsten Feldspieler vom Eis zu nehmen. Grizzly-Trainer Pavel Gross tat dies 45 Sekunden vor Ultimo mit Daniar Dshunussow - aber ohne Erfolg. Den feierten die Kölner und besonders aus den Birken, der zum zweiten Mal in den sieben Play-off-Spielen ohne Gegentor blieb und insgesamt 32 Schüsse abgewehrt hatte.

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