DEL-Play-offs Kölner Haie wollen Heimfluch gegen Berlin brechen

KÖLN · So oft die Frage auch gestellt wird, und sie wird in diesen Tagen der Finalserie um die deutsche Eishockeymeisterschaft oft gestellt, Uwe Krupp bleibt dabei. Der Trainer kann keinen speziellen Grund für den Heimfluch erkennen, der in dieser Saison auf den Duellen zwischen seinen Kölner Haien und den Eisbären Berlin liegt.

 Auf eigenem Eis endlich mal einen Sieg gegen die Eisbären feiern wollen Kapitän John Tripp (links) und Charlie Stephens.

Auf eigenem Eis endlich mal einen Sieg gegen die Eisbären feiern wollen Kapitän John Tripp (links) und Charlie Stephens.

Foto: PA/dpa

Sechs Spiele gab es bislang, sechs Mal verließen die Gäste das Eis als Sieger. So auch in Spiel eins und Spiel zwei der Endspielserie "best-of-five". 1:1 steht es also, bevor die Serie heute nach Köln (20.30 Uhr/live bei Servus TV) in die ausverkaufte Lanxess-Arena zurückkehrt.

"Man könnte links und rechts spekulieren. Zum Beispiel, ob sich die Heimmannschaft jeweils zu sicher fühlt oder der Druck zu groß war. Aber Fakt ist, dass jeweils die Mannschaft gewonnen hat, die an diesem Tag besser war", erklärte gestern Krupp nüchtern.

Auch Charlie Stephens kam nach längerem Nachdenken zu keinem wirklich transportablen Schluss: "Das ist zwar nicht normal, weil wir in dieser Saison bislang eine gute Heimquote hatten und Berlin auch. Aber so ist eben Play-off-Eishockey, und in dieser Serie können beide Mannschaften jedes Spiel gewinnen", mutmaßte der Center der zweiten Haie-Sturmreihe und Schütze des Kölner 3:1 am Dienstag in Berlin.

[kein Linktext vorhanden]Es scheint derzeit also keine große Rolle zu spielen, wer in diesem Finale Heimrecht besitzt. Eines aber ist unumstößlich, wie Haie-Starstürmer Marco Sturm treffend feststellte: "Wenn wir Meister werden wollen, müssen wir mindestens einmal zu Hause gewinnen." So einfach klingt das und ist es doch nicht.

Eisbären Berlin - Kölner Haie
10 Bilder

Eisbären Berlin - Kölner Haie

10 Bilder

Um heute den Heimfluch als erste Mannschaft zu besiegen, sind bei den Kölnern deshalb Uwe Krupp und sein Assistent Niklas Sundblad in ihrer während der Saison geschaffenen Routine gefragt. "Im ersten Drittel des ersten Spiels waren wir nicht gut. Vielleicht auch, weil es für einige Jungs die erste Teilnahme an einem Finale ist.

Es kommt aber immer darauf an, was man nach solch einer fehlerhaften Leistung macht, und wir haben im zweiten Drittel und allen Dritteln danach eine richtig gute Reaktion gezeigt. Für uns Trainer ist es in jeder Phase wichtig, allen Spielern Sicherheit zu geben", erläuterte Krupp. Charlie Stephens formulierte es etwas kürzer: "Wir haben gelernt."

[kein Linktext vorhanden]Gut gelernt sogar, denn der extrem solide Auftritt der Kölner beim souveränen 3:1 in Spiel zwei in Berlin macht Hoffnung auf den Titel. Abgehoben sind die Haie deshalb aber mitnichten. "Das sind weiter zwei Teams auf Augenhöhe. Es geht darum, wer die Fehler, die der andere produziert, besser ausnutzt. Wir wissen, was gegen die Eisbären gut funktioniert, aber ob es dann auch funktioniert, hängt von der Tagesform ab", blieb Krupp ruhig.

Weil es aus den ersten beiden Partien für die Kölner Trainer keine neuen Erkenntnisse über das Eisbären-Eishockey gab und es auch außerhalb des Eises, abgesehen von einigen flapsigen Äußerungen des Berliners Florian Busch, keine besonderen Vorkommnisse gab, widmete sich Krupp auf Anfrage kurz einem Thema, bei dem seine Lippen sonst eher verschlossen bleiben. "Wir haben in Deutschland mit Georg Jablukov, Lars Brüggemann und Daniel Piechazcek drei Profischiedsrichter. Ich finde es richtig, dass in einem Finale die besten Schiedsrichter pfeifen, und diese drei sind wirklich gut."

[kein Linktext vorhanden]Kein Verständnis zeigte der Haie-Trainer deshalb dafür, dass Jablukov in der Finalserie gar nicht eingesetzt wird, nur weil er für den Verein FASS Berlin pfeift: "Dass Jablukov aus Berlin kommt, spielt für mich und auch die Spieler keine Rolle. Aber es ist der Grund dafür, dass er nicht pfeifen darf. Wenn es den Verdacht gibt, dass er als Berliner irgendwie beeinflusst ist, dann sollen sie ihn doch gleich ganz aus der Liga rauswerfen", kritisierte Krupp.

Und überhaupt sei dieses Thema der Befangenheit eines Schiedsrichters nur eines der Öffentlichkeit. Das bleibe auch so, da könne man ihn, Uwe Krupp, auch noch so oft fragen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort