Kölns FC-Profis geloben Besserung

Das DFB-Pokalspiel findet für den 1. FC Köln unter dem Stichwort Wiedergutmachung in Hoffenheim statt. Bei dem Einzug ins Achtelfinale ist eine Millionen-Einnahme möglich.

 Wiedergutmachung ist angesagt: In Dortmund ergaben sich die FC-Profis fast widerstandslos.

Wiedergutmachung ist angesagt: In Dortmund ergaben sich die FC-Profis fast widerstandslos.

Foto: ap

Köln. Unter dem Stichwort Wiedergutmachung steht für die FC-Mannschaft das DFB-Pokalspiel am Dienstag bei der TSG Hoffenheim. "Ich hoffe, wir werden mit der nötigen Wut im Bauch da mehr Widerstand leisten", meinte Michael Rensing. Sein Trainer setzt seine Hoffnungen vor allem auf einen besseren Mannschaftsgeist: "Selbst wenn wir in Rückstand geraten sollten, möchte ich den Zusammenhalt sehen. Einer muss für den anderen kämpfen."

Das war das große Manko bei der 0:5-Pleite in Dortmund, die bei der Team-Besprechung am Montag jedoch kein Thema mehr war. Stattdessen der Wille, es besser machen zu wollen, wie Lukas Podolski sagte. Ebenso wie seine Kollegen hatte der Nationalstürmer am Samstag eine indiskutable Leistung geboten.

Erst am Dienstag reist der FC-Tross mit der Bahn in den Kraichgau. Auf die für Bundesligamannschaften ungewöhnliche Maßnahme, vor einer Auswärtspartie nicht am Spielort zu übernachten, hatte sich Stale Solbakken mit den Spielern bereits vor einer Woche geeinigt.

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Wie auf der Playstation

"So können wir gemeinsam ein gutes Frühstück in Köln einnehmen, fahren dann nach Hoffenheim und haben da noch fünf, sechs Stunden Zeit, um uns im Hotel auf das Spiel vorzubereiten", erklärte der Trainer.

Dass ihm nur noch 17 einsatzfähige Profis zur Verfügung stehen, nahm der Norweger fatalistisch und auf seine ganz spezielle Weise hin: "Vor unserem Behandlungsraum ist es wie auf den deutschen Straßen: Wir haben einen langen Stau." Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Und das tat Stale Solbakken nach seinem Scherz herzhaft.

Noch mehr freuen würde er sich freilich, wenn in Hoffenheim gewonnen würde. Nicht nur, "weil uns derzeit jeder Sieg gut tut", sondern auch, weil viel Geld damit verbunden ist. Für die Zweitrundenteilnahme am Dienstag erhält der FC vom Deutschen Fußball-Bund aus den Fernseh- und Werbegeldern 274 000 Euro; hinzu kommt noch der Anteil aus den Zuschauereinnahmen.

Der Einzug ins Achtelfinale aber würde zwischen 588 250 und 931 250 Euro allein von TV und Werbung bringen, insgesamt also eine Millionen-Einnahme. Geld, das die Poldi-Aktie, also die Chance auf seine Weiterverpflichtung über 2013 hinaus, steigern würde.

Denn Volker Finke bestätigte in einer Diskussionsrunde bei Sky, dass die finanzielle Seite bei den Vertragsgesprächen entscheidend sei. Dabei gehe es nicht nur um Podolskis Gage. "Lukas sowie der Verein sollen zufrieden sein, und andere Spieler müssen auch damit leben können", meinte der Sportdirektor, der sich bereits nach ungenutzten Finanzierungsmöglichkeiten im Sponsorenbereich umschaut.

Zudem will er versuchen, im kommenden Jahr endlich wieder einmal Transferüberschüsse beim FC zu erzielen, "ohne Podolski oder Geromel zu verkaufen". In erster Linie denkt er wohl an den einen oder anderen jener zehn Profis, die derzeit an andere Clubs ausgeliehen sind. "Höchsten zwei, drei von ihnen besitzen die Qualität, im nächsten Jahr zu uns zurückzukommen", urteilte Volker Finke.

Dagegen sei Lukas Podolski für den FC sportlich "unverzichtbar", und wirtschaftlich müsse man "alles versuchen, was möglich ist". Dennoch dürfe nicht der Eindruck erweckt werden, dass ohne den Nationalstürmer in Köln kein Fußball mehr gespielt werden könne.

Auch könnten angesichts der Verbindlichkeiten (derzeit rund 26 Millionen Euro) nicht noch einmal zehn bis 15 Millionen Euro Schulden gemacht werden, um zwei, drei teure Spieler an die Seite von Podolski zu stellen.

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