Kommentar: Gerade noch rechtzeitig

In dem unscheinbaren Haus in der Heussallee wird das wahrscheinlich größte Problem bearbeitet, das sich dem Sport momentan stellt. Nicht dem Bonner Sport. Dem deutschen Sport.

Es geht darum, hierzulande einen glaubwürdigen, effektiven und nachvollziehbaren Anti-Doping-Kampf zu führen. Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) steht mithin im Zentrum einer Sache, die nahezu jeden Bürger bewegt. Und dieser Kampf wird von Bonn aus gesteuert.

Die NADA schreibt Schlagzeilen. Nicht nur positive, aber sie ist im Gespräch. Am Regierungsstandort in Berlin, in den Leistungszentren des Sports, in den Medien. Damit bleibt auch Bonn im Gespräch. Keine Frage, die NADA ist wichtig für Bonn. Nicht nur wegen der Arbeitsplätze.

Insofern ist es kaum nachzuvollziehen, weshalb sich die Gespräche mit der Stadt über ein neues Domizil, das der stetig wachsenden Mitarbeiterzahl Platz bietet, mehr als ein Jahr hinzogen. Irgendjemand hat da geschnarcht. Oder die Sache nicht ernst genug genommen. Erst als deutlich wurde, dass auch andere Städte Interesse an der NADA zeigen, war das wie ein Weckruf.

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch hat die Angelegenheit zur Chefsache gemacht und gestern offenbar den Weg bereitet, damit die wichtige Organisation in dieser Stadt bleibt. Bonn ist aufgewacht. Gerade noch rechtzeitig. Auf die Schulter klopfen muss sich deshalb niemand. Bonn bleibt eine Peinlichkeit erspart. Mehr nicht.

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