Krunic neuer Chef-Coach der Bonner Telekom Baskets

Ehemaliger Assistent von Bruno Soce unterschreibt einen Zweijahresvertrag - Präsident Wiedlich: "Eine Menge Übereinstimmungen zwischen ihm und uns." Trainingsauftakt am 1 - August

Bonn. Diese Entscheidung kam nicht unerwartet. Neuer Chef-Trainer des Basketball-Bundesligisten Telekom Baskets Bonn ist seit Mittwoch Predrag Krunic. Der Bosnier unterschrieb einen Zweijahresvertrag und tritt die Nachfolge von Bruno Soce an, der in sechs Jahren bei den Baskets drei Mal deutscher Vizemeister geworden war. Drei Jahre lang arbeitete Krunic als Assistent von Soce und war in der abgelaufenen Saison sehr stark in die Arbeit mit der Mannschaft eingebunden.

Krunic ist mit seinen 34 Jahren der jüngste Trainer in der Bundesliga. Danach kommen Peter Stahl (38) von der DJK s.oliver Würzburg und Emir Mutapcic (41) von Alba Berlin. "Für mich ist das eine große Herausforderung. Mir ist bewusst, dass das für den Verein keine einfache Entscheidung war. Mein Ziel ist es, in Bonn weiter attraktiven und kämpferischen Basketball zu bieten."

Wiedlich wartet ab

Sportmanager Arvid Kramer hob hervor, dass der personelle Wechsel nicht einen Wechsel in der Basketball-Philosophie der Baskets bedeute, weil Krunic die Arbeit von Bruno Soce nahtlos fortführen werde. Krunic bestätigte das: "Meine Vorstellung ist, dass wir eine noch härtere und aggressivere Abwehr spielen als in der vergangenen Saison. Wir werden auch auf dem Weg zu mehr Athletik und Schnelligkeit weiter gehen." Die Baskets hatten noch einen vielversprechenden Kontakt zu einem namhaften Trainer im Ausland. "Ich glaube, dass ein renommierter Trainer mit einem großen Namen nicht automatisch Erfolg bedeutet. Viele haben heute vergessen, dass auch Bruno Soce damals ein Unbekannter war", sagte Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich. Krunic startete seine Trainerkarriere bereits 1992, nachdem er sein Sport-Diplom an der Sportuniversität Belgrad bei Professor Milivoje Karalejic (Konditionstrainer Alba Berlin) absolviert hatte. Von 1994 bis 1998 war er Koordinator und Trainer des Nachwuchskaders von KK Zemun Belgrad.

"Die Entscheidung pro Krunic ist von Tag zu Tag gereift", erklärte Wolfgang Wiedlich. Es gebe mit dem Coach, der mit seiner Familie in Bonn wohnt, eine Menge an Übereinstimmungen. Wiedlich: "Er hat ganz klare Vorstellungen, die uns gefallen." Zur künftigen Mannschaft der Baskets konnte er allerdings noch nicht viel sagen. Wiedlich: "Zur Zeit befinden wir uns in einer Hochpreisphase. Da überstürzen wir nichts."

Vieles hänge auch von Entwicklungen im europäischen Basketball ab. Am 7. Juli soll sich entscheiden, ob es eine eingleisige Euroleague gibt. Wenn ja, würden am 10. Juli die Qualifikationsgruppen ausgelost. Auch die Baskets wären dann dabei. Und Wiedlich machte klar: "Wir würden da nicht zum Spaß mitspielen, sondern um uns zu qualifizieren."

Das deutet darauf hin, dass sich die Bonner dafür personell rüsten werden. Aber, wie Wiedlich betonte, "im Rahmen unserer Möglichkeiten." Wiedlich würde sehr gerne das Vizemeisterteam größtenteils zusammen halten. "Für den Fall, dass wir uns mit einzelnen Spielern finanziell nicht einigen können, haben wir unsere Fühler bereits ausgestreckt", meinte er vielsagend. Offizieller Trainingsauftakt ist der 1. August. Derzeit trainiert Krunic in Bonn noch mit Branko Klepac und Maurizio Pratesi, der eine Option auf ein weiteres Jahr in Bonn hat und diese wahrnehmen will. Youngster Klepac möchte gern aufs College, doch Krunic hofft, ihn bei den Baskets halten zu können.

Dazu auch der Kommentar: " Eine mutige Entscheidung"

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