Fußball-Bezirksliga Lohmar steckt vor dem Derby in einer Ergebniskrise

RHEIN-SIEG-KREIS · Sollten die Spieler des Fußball-Bezirksligisten FSV Neunkirchen-Seelscheid am Sonntag (15.15 Uhr, Breitscheid) gegen den FC Hennef 05 II in die Verlegenheit geraten, ein Tor zu erzielen, dürfte der Jubel nur kurz oder gar ganz ausfallen. Nun ist es nicht etwa so, dass eigene Treffer für die FSV-Kicker zur Selbstverständlichkeit geworden wären.

 Nach dem Kreispokal greifen Karim Nijie (links) und der Landesligist 1. FC Spich am Donnerstag beim Finale in Kriegsdorf.

Nach dem Kreispokal greifen Karim Nijie (links) und der Landesligist 1. FC Spich am Donnerstag beim Finale in Kriegsdorf.

Foto: Horst Müller

Vielmehr ist Trainer Sascha Mühlmann immer noch die Szene vom vorigen Spieltag im Kopf, als das Team nach dem 2:2-Ausgleich beim SSV 04 II in der 89. Minute so überschwänglich und ausgiebig feierte, dass mitten in die Freude das Siegburger Siegtor fiel.

So etwas soll sich keinesfalls wiederholen. "Wir müssen eben mit Bedacht jubeln", meint Mühlmann, der mit seiner Elf endlich das erste Heimspiel in dieser Saison gewinnen will. Verzichten muss er freilich auf zwei Ex-Hennefer: Max Strajhar ist gesperrt, Keeper Frank Fußhöller wird nach längerer Pause auf der Bank Platz nehmen. Zudem fällt Jan Henrik Heinen verletzungsbedingt aus.

Die Hennefer indes wollen nach Möglichkeit einen Torjubel des Gegners komplett vermeiden. Allerdings ist Trainer Frank Schmitz mit seinen Schützlingen noch immer auf der Suche nach dem "goldenen Mittelweg". Denn: "Zuletzt waren wir mal in der Defensive und mal in der Offensive gut." Neben Emre Altintas (verletzt) steht der gesperrte Andres Gallego nicht zur Verfügung; dafür ist Eduard Weiss nach Ablauf seiner Sperre wieder einsatzfähig.

Torjubel geht derzeit auch dem SV Lohmar ab, der am Sonntag (15 Uhr) den Siegburger SV 04 II empfängt. "Ergebniskrise" nennt Coach Ralf Winiarz das, denn "Engagement, Wille und Chancen sind da. Aber wir treffen einfach nicht". So bevorzugt der "Lautsprecher der Liga" derzeit eher leise Töne. "Die Jungs haben mit sich selbst genug zu tun. Da würde ich ihnen nur schaden, wenn ich Sprüche von mir gebe", erklärt er. Fehlen werden die gesperrten Ibrahim Sen und Ulas Bozdag; Jonas Timmer befindet sich wieder im Training.

SSV-Übungsleiter Bastian Wittenius freilich mag der Lohmarer Abschlussschwäche nicht so recht Glauben schenken. "Diese Elf hat zweifellos ihre Stärken in der Offensive", meint er und blickt sorgenvoll auf die zuletzt nicht immer sattelfeste Abwehr seines Teams. "Da müssen wir eben mehr Tore schießen, als wir hereinbekommen", grinst er. Dafür spricht, dass Torjäger Benny Hilt und Max Orth wieder dabei sind; Simon Schmitz und Max Gnacke fehlen.

Für die großen Sprüche in der Liga ist momentan Gregor Eibl zuständig. Da seine Mannschaft zuletzt sowohl mit neun und zehn als auch mit elf Spielern die Partien gewann, tönt der Übungsleiter des 1. FC Niederkassel: "Wir heißen nicht umsonst die Unbesiegbaren." Diesen Nimbus will der FCN auch beim SV Menden (Sonntag, 15 Uhr) wahren. Eigentlich kein Problem, sollte man meinen - wäre da nicht die Tatsache, dass Eibl trotz des jüngsten 7:2 gegen Ennert unzufrieden mit seinen Schützlingen war. "Die Jungs haben nicht mehr getan als nötig. Diesen Schlendrian werde ich ihnen noch austreiben", ärgert sich der Coach. Arsim Feka und Mikhail Khutsishvili fallen gesperrt aus, Adrian Sadowski kehrt nach abgesessener Sperre wieder in den Kader zurück.

"Viel rechne ich mir nicht aus", gibt sich Mendens Trainer Harry Schmied dann auch recht kleinlaut, zumal er die gesperrten Sven Scheve und Sebastian Rohn sowie Cuma-Ali Karabulut (privat verhindert) ersetzen muss. "Aber schenken werden wir Niederkassel nichts", gibt er sich kämpferisch.

Stark in Mitleidenschaft gezogen ist derzeit das Nervenkostüm von Olaf Bahne, Trainer beim SV Bergheim. "Obwohl wir klar besser waren, waren die letzten Siege hart erkämpft. Wir müssen uns für unser gutes Spiel endlich mal belohnen", sagt er vor dem Match gegen Beuel 06 (Sonntag, 15 Uhr). "Gerade wenn wir das Spiel machen müssen, dürfen wir uns keine Fehler erlauben." Niclas Hoffmans ist wieder dabei.

Nach wie vor angespannt ist die Personallage dagegen beim SC Uckerath vor der Partie gegen den Oberkasseler FV (Sonntag, 15 Uhr). "Aber erstens brauchen wir nur elf Leute, und zweitens gibt es ohnehin keinen Grund zu wechseln", meint Trainer Fatih Özyurt.

Das große Leistungsgefälle im Team sieht Gerd Klink, Trainer des Wahlscheider SV, vor dem Spiel bei RW Merl (Sonntag, 15.30 Uhr) als Problem. "Wenn wichtige Leute ausfallen, wird's eng", erklärt er. Am Sonntag muss er eventuell auf Lukas und Konstantin Winterschladen verzichten. Kai Kassebrock ist wieder dabei.

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