Malbeck sorgt für glücklichen 80:79-Erfolg der Dragons

In letzter Sekunde siegen die Basketball-Zweitligisten aus Rhöndorf über Iserlohn

Malbeck sorgt für glücklichen 80:79-Erfolg der Dragons
Foto: Friese

Bad Honnef. Basketball-Zweitligist SOBA Dragons Rhöndorf gelang am Samstag ein glücklicher Heimsieg über Iserlohn.

34 Sekunden waren noch zu spielen, als Manager Michael Wichterich und vielleicht 750 der insgesamt 800 Zuschauer in der Oberpleiser Sporthalle "Am Sonnenhügel" ihren Augen nicht trauten.

Die ersatzgeschwächten und dennoch favorisierten Rhöndorfer hatten im ersten Spiel des neuen Jahres gegen die Iserlohn Kangaroos fahrlässig agiert und kurz vor der Schlusssirene die Quittung kassiert, als der schwerfällige Chris Venderbosch mit seinem fünften Dreier die Gäste mit 79:77 in Führung brachte. Die mitgereisten Iserlohner Fans jubelten schon kräftig.

Dragons-Guard Willam Hatcher treibt anschließend den Ball nach vorne. Die Rhöndorfer Anhänger halten den Atem an. Hektisches Treiben in der Iserlohner Zone, kurz vor Ablauf der 24-Sekunden-Frist fliegt das Spielgerät auf den Korb zu.

Nur noch zwölf Sekunden auf der Uhr: Dragons Center Jürgen Malbeck reagiert am schnellsten, pflückt sich den Abpraller vom Korb, bugsiert den Ball zum 79:79 durch die Reuse und ballt die Fäuste, als er den Pfiff des Schiedsrichters hört. Malbeck bekommt einen zusätzlichen Freiwurf zugesprochen, den er eiskalt zum 80:79 verwandelt.

Iserlohn gehört der letzte Angriff. Der Ball kommt wieder zu Venderbosch, doch sein Distanzwurf prallt vom Ring, so dass es doch noch zum Happy-End für die Drachen reicht. Riesenjubel in der Halle, Wichterich ballt die Fäuste: "Ja". Durch den 80:79 (25:20, 17:16, 18:18, 20:25)-Erfolg gegen das Team von Coach Paris Konstantinidis bleiben die Dragons trotz der mäßigen Vorstellung in der 2. Liga Nord oben dran.

Auch wenn die Zuschauer beim ersten Spiel der Drachen in Oberpleis nicht gerade mit flüssigen Team-Basketball-Aktionen verwöhnt wurden, so war die zerfahrene Partie doch wenigstens bis zur letzten Sekunde spannend. Trainer Berthold Bisselik musste auf den schwedischen Nationalspieler Jim Nystrom und den "alten Hasen" Goran Kovacev (beide grippegeschwächt) verzichten.

Dennoch behielten die Drachen in der ersten Halbzeit mit 42:36 die Oberhand, weil Iserlohns bärenstarke US-Amerikaner Brandon Gary und Erik Hood von Frederik Knutsen und Chris Rojik gut verteidigt wurden.

Auch im Schlussviertel standen die Zeichen noch auf Heimsieg, als Erik Hood ein technisches Foul kassierte und Rhöndorf mit 71:63 (35.) vorne lag. Doch nach drei Dreiern in Folge und einem erfolgreichen Freiwurf der Kangaroos führten die Gäste plötzlich 73:71.

Nur gut, dass die ansonsten aus der Distanz glücklosen Gastgeber durch Topscorer William Hatcher (29 Punkte) und Matthias Weber jetzt von jenseits der 6,25 Meter Linie trafen - und Malbeck am Ende hellwach war. "Keine Frage, wir haben schlecht gespielt. Ein anderer Boden, eine neue Halle, daran muss man sich erstmal gewöhnen", sagte Malbeck.

Rhöndorf: Arndt, Marcu (2 Punkte), Hatcher (29/1 Dreier), Montag, Weber (9/2), Knutsen (5), Rojik (14), Fiorentino (4), Malbeck (10), Lange (7).

Iserlohn: Shirvan (3/1), Jozefiak (4/1), Konstandinidis, Gary (19/1), Rueter (13/2), Ngoma, Hood (19/2), Janke (1), Venderbosch (20/5).

Trefferquote: Rhöndorf 46 Prozent (29 von 63 Würfen verwandelt), Iserlohn 47 Prozent (25/53).

Dreierquote: Rhöndorf 17 Prozent (3/18), Iserlohn 41 Prozent (12/29).

Freiwurfquote: Rhöndorf 79 Prozent (19/24), Iserlohn 61 Prozent (17/28).

Rebounds: Rhöndorf 31 - Bester: Malbeck mit 9, Iserlohn 26 - Bester: Gary mit 11.

Assists: Rhöndorf 10 - Bester: Hatcher mit 4, Iserlohn 11.

Ballverluste: Rhöndorf 16, Iserlohn 18.

Endergebnis: 80:79.

Es meinten...

Berthold Bisselik (Trainer Rhöndorf): "Dass es ohne zwei Leistungsträger eng werden könnte, war klar. Ich bin froh, dass wir das Spiel mit Kampf und Glück überhaupt gewonnen haben."

Paris Konstandinidis (Coach Iserlohn): "Wir wussten, dass Rhöndorf nervös wird, wenn wir lange dran bleiben. In der zweiten Halbzeit haben die Schiedsrichter gegen uns gepfiffen."

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