Fußball-Bezirksliga Merls Trainer setzt vorm Spiel gegen Wahlscheid einen Reizpunkt

BONN · Während Spitzenreiter SV Rot-Weiß Merl seinen Startrekord im Heimspiel gegen den SV Wahlscheid ausbauen möchte, kommt es beim SC Fortuna Bonn zu einem interessanten Duell in der Fußball-Bezirksliga. Am Sonntag gastiert der seit vier Spielen ungeschlagene SV Wachtberg im Stadion Wasserland (Anstoß 15 Uhr).

Die Enttäuschung nach der 1:2-Vorwochenniederlage in Merl war bei Fortuna Bonn spürbar, doch letztlich überwog bei Trainer Waldemar Matysik der Stolz über die starke zweite Hälfte seines Teams. "Ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen", lobte Matytsik die Leistungsbereitschaft. Dass der angestrebte Punktgewinn nicht heraussprang, lag daran, "dass der letzte Pass nicht genau genug gespielt wurde".

Gegen den SV Wachtberg soll sich das ändern. Dessen Trainergespann Jan Fries/Günter Weber sprach nach dem 3:3-Remis in Hennef von einem verpassten Sieg. Bis zum Seitenwechsel schien alles auf einen dreifachen Punktgewinn hinauszulaufen, doch als unmittelbar nach dem Wechsel der Ausgleich fiel, verlor der SVW etwas die Übersicht. Letztlich war es wieder einmal ein Jokertor - bereits zum fünften Mal in dieser Spielzeit -, das zumindest die Punktteilung brachte. Fries und Weber scheinen bei ihren Einwechslungen ein glückliches Händchen zu haben.

Sechs Spiele, sechs Siege. Man könnte meinen, dass beim Spitzenreiter Rot-Weiß Merl eitel Sonnenschein herrscht, doch Trainer Jonny Susa empfindet das anders. Er machte erste Anzeichen von Selbstzufriedenheit bei seinen Spielern aus und zog während des Dienstagstrainings die Konsequenz.

"Ich war dermaßen unzufrieden, dass ich die Mannschaft vorzeitig nach Hause geschickt habe." Susa drückt bewusst auf die Euphoriebremse. "Jeder Gegner, auch Wahlscheid, wird versuchen, uns als Erster zu bezwingen. Das heißt im Umkehrschluss, dass bei uns alles passen muss", warnt er. Neben zahlreichen Verletzten muss der Tabellenprimus gegen Wahlscheid (Anstoß: 15.30 Uhr) auf den gesperrten Shpetim Gerguri verzichten. Er bekam wegen Beleidigung eines Gegenspielers zwei Spiele Sperre.

Mit dem ersten Saisonerfolg gegen den SV Lohmar (1:0) schaffte der SV Beuel 06 den Anschluss ans untere Mittelfeld. Am Sonntag steht allerdings eine nicht minder schwere Aufgabe bevor. Das Team von Trainer Fabian Mennen gastiert beim wiedererstarkten SV Bergheim (Anstoß 15 Uhr), der vor Saisonbeginn zum engeren Kreis der Aufstiegsfavoriten zählte.

Bereits mit dem Rücken zur Wand steht der SV Ennert Küdinghoven, der nach dem Auftakterfolg gegen Menden fünf Mal in Folge als Verlierer den Platz verließ und das Tabellenschlusslicht bildet. Nach dem 2:7-Debakel gegen den FC Niederkassel zeigte sich Trainer Bernd Görgens ratlos: "Wir haben anfangs das Spiel offen gestaltet, doch nach dem Rückstand ist die Spirale im Kopf wieder losgegangen." Vor der Partie gegen den einzigen Erftkreisvertreter TSV Weiß muss sich Görgens eher als Psychologe denn als Trainer betätigen.

Für Martin Ruland, Trainer des Oberkasseler FV, hat der bisherige Saisonverlauf trotz aller Rückschläge auch etwas Gutes. "Wir haben bereits jetzt so viele Punkte wie in der vergangenen Spielzeit nach der Hinrunde", beweist er Galgenhumor. Ob es angesichts der angespannten Personallage nach dem Gastspiel beim Tabellendritten SC Uckerath (15 Uhr) mehr sind, bleibt abzuwarten.

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