Sieg auf dem Nürburgringring Mike Rockenfeller baut Führung in DTM-Gesamtwertung aus
NÜRBURGRING · Der kanadische Mercedes-Pilot Robert Wickens gewann am Wochenende den siebten Lauf zum Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) auf dem Nürburgring.
Zweiter wurde der Brasilianer Augusto Farfus (BMW). Den letzten Podestplatz sicherte sich Christian Vietoris (Gönnersdorf), ebenfalls Mercedes. Audi-Pilot Mike Rockenfeller belegte den vierten Rang. Da seine ärgsten Konkurrenten Bruno Spengler und Gary Paffett patzten, konnte der aus Neuwied stammende Rockenfeller seine Führung in der Gesamtwertung ausbauen. Er führt jetzt mit 106 Zähler vor Christian Vietoris (71) und Robert Wickens (70).
"Ein unglaubliches Gefühl, dieses Rennen auf dem Nürburgring zu gewinnen. Ich bin ja nur von Platz sieben gestartet und wusste nicht, was mich erwartet. Dann kam der Regen, und alles wurde etwas verrückt", freute sich der Sieger nach dem Rennen. In der Tat begann es pünktlich zum Start zu regnen.
Das Feld, auf Trockenreifen gestartet, geriet durcheinander. Während Augusto Farfus, von der Pole-Position gestartet, seine Führung zunächst behaupten konnte, kam es im Mittelfeld zu Drehern und Remplern, und das Safety-Car bremste das Feld einige Runden ein. Auch Tabellenführer Mike Rockenfeller wurde im Startgetümmel aus der Bahn geworfen und konnte sich erst als Letzter wieder einreihen. Die Audi-Strategen hatten jedoch die zündende Idee und holten Rockenfeller bereits am Ende der ersten Runde zum Wechsel auf Regenreifen in die Box.
"Ich habe gar nicht verstanden, was wir da gemacht haben. Das Fenster für Reifenwechsel war noch gar nicht offen", wunderte sich Rockenfeller ebenso wie die Konkurrenz. Auch wenn das Fenster für die beiden Pflichtreifenwechsel noch nicht offen ist, heißt dies nicht, dass man nicht auch vorher oder nachher wechseln darf.
Die Wechsel außerhalb des Fensters werden lediglich nicht mitgezählt. Da bei der Konkurrenz der Groschen nicht fallen wollte, fuhr Rockenfeller in den folgenden Runden als Einziger auf Regenreifen und wurde so auf den ersten Platz gespült. Zeitweise hatte er einen Vorsprung von über 20 Sekunden.
Wickens kam erst in der sechsten Runde zum ersten Reifenwechsel, eine Runde nach Christian Vietoris. Der Höhepunkt des Rennens war zweifellos die 20. Runde, als Wickens in der Mercedes-Arena Augusto Farfus und Adrian Tambay gleichzeitig auf der Außenbahn überholte. "Eigentlich wollte ich nur einen überholen. Ich bin froh, dass die beiden sich nicht berührt haben, sonst hätte ich außen alles abbekommen", freute sich Wickens.
Mike Rockenfeller musste bei abtrocknender Strecke einen Reifenwechsel mehr absolvieren als die Konkurrenz, die den Wechsel auf Regenreifen im Rahmen der Pflichtstopps erledigt hatte. Dadurch fiel er auf Rang vier zurück. Pech hatte Bruno Spengler, der nach einer unverschuldeten Kollision nur 14. wurde und vom zweiten auf den vierten Rang in der Gesamtwertung abrutschte.
Mit Wickens hat ein Mann gewonnen, dem die meisten den Sieg von Herzen gönnen. Beim fünften Lauf auf dem Norisring wurde Sieger Mattias Ekström disqualifiziert, weil sein Vater und ein Teammitglied vor dem Wiegen Wasser in seinen Overall gekippt hatten. Der DMSB urteilte daraufhin, dass Ekström aus der Wertung genommen wird, aber der Zweitplatzierte Wickens nicht nachrückt. Der kanadische Sportsmann erklärte bescheiden: "Ich hätte mich ohnehin nicht als Sieger gefühlt." Umso mehr konnte sich der Kanadier jetzt über einen "echten" Sieg freuen.