Nürburgring Langstrecken-Serie Kleinstes Starterfeld seit 1999

NÜRBURGRING · Am Samstag findet auf dem Nürburgring der vorletzte Saisonlauf zur Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) statt. Nur 104 Autos sind genannt. Laut einem Internetportal ist dies das kleinste Starterfeld seit 1999. In jenem Jahr starteten in einem Lauf 91 Fahrzeuge.

 Der neue GT3-Porsche kommt am Samstag auf dem Nürburgring zum Einsatz.

Der neue GT3-Porsche kommt am Samstag auf dem Nürburgring zum Einsatz.

Foto: Oliver Ermert

Die Gründe für die abnehmenden Zahlen sind vielfältig. Viele Krisen – Corona, Ukraine-Krieg, gestörte Lieferketten, steigende Ersatzteilpreise, verminderte Zuwendungen der Sponsoren – zwingen einige Teams und Fahrer zur Zwangspause. Hinzu kommen Streitigkeiten hinter den Kulissen, die manch einen zum Ausstieg bewogen.

Da kommt der neue Porsche 911 GT3R wie gerufen, um das Interesse der Fans aufrechtzuerhalten. Vor zwei Wochen durfte das Manthey-Team den Prototyp testen, belegte mit dem Neuling auf Anhieb Rang drei und drehte die zweitschnellste Rennrunde. Am Samstag kommen die Kollegen des Falken-Teams zum Zuge. „Wir werden angreifen und schauen, was geht. Parallel sind wir mit dem Vorgängermodell am Start, sodass wir direkte Vergleichswerte haben“, sagte Stefanie Olbertz, die die Motorsportaktivitäten des Reifenherstellers verantwortet. Im Cockpit des Prototyps werden sich Julien Andlauer und Klaus Bachler abwechseln.

Das Manthey-Team wird dagegen seinen alten Grello einsetzen, zum ersten Mal seit dem 24 Stunden-Rennen im Mai dieses Jahres. Damals hatte Manthey-Pilot Laurens Vanthoor den Kampf mit seinem Bruder Dries übertrieben. Dessen Audi und der Porsche berührten sich, und Grello schlug hart in die Streckenbegrenzung ein. Der Audi sollte das Rennen am Ende gewinnen. Pilotiert wird Grello am Samstag von Jaxon Evans und Thomas Preining.

Auch die Fahrzeuge der anderen Hersteller sind prominent besetzt. Im Haupt-Mercedes startet unter anderem Lucas Auer, der diesjährige DTM-Vizemeister. Sein DTM-Kollege Kelvin van der Linde, Bruder des Meisters Sheldon, bestreitet das Rennen gemeinsam mit Kuba Giermaziak auf einem Audi des Phoenix-Teams. „Wir sind perfekt vorbereitet und haben gute Chancen auf ein Top-Ergebnis“, erklärte der Südafrikaner.

Am Samstag könnte bereits die Meisterschaftsfeier steigen. Der Titel in der NLS geht traditionell an Fahrer aus den unteren Klassen, da die Punktevergabe in Relation zu den Startern in den jeweiligen Klassen erfolgt. Da die Kosten in den unteren Klassen geringer sind, sind diese dichter besetzt. Nach sechs Siegen in sechs Rennen dürfte dem Trio Daniel Zils, Oskar Sandberg und Sindre Setsaas auf einem BMW 330i des Adrenalin-Teams der Titel kaum noch zu nehmen sein.

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