Bonner SC gegen den 1.FC Köln Müder 1. FC Köln siegt standesgemäß

BONN · Der Fußball-Mittelrheinligist Bonner SC darf sich etwas einbilden. Im Freundschaftsspiel vor 5100 Besuchern im Sportpark Nord gegen den zukünftigen Bundesligisten 1. FC Köln, der die Partie ohne große Kraftanstrengung mit 6:1 (3:1) für sich entschied, standen auf Seiten des Zweitligameisters mehr Stammspieler als anlässlich des letzten Punktspiels der Geißböcke beim FSV Frankfurt auf dem Rasen.

 FC-Profi Patrick Helmes (Mitte) wird von BSC-Spieler Mario Weber gestört. Von hinten eilt Florian Mager heran.

FC-Profi Patrick Helmes (Mitte) wird von BSC-Spieler Mario Weber gestört. Von hinten eilt Florian Mager heran.

Foto: Horst Müller

Allerdings konnte der Auftritt von Patrick Helmes, Tony Ujah, Dominic Maroh, Timo Horn, Marcel Risse, Jonas Hector und Adam Matuschyk in der Startelf nicht über die offensichtliche Amtsmüdigkeit der Kölner Profis hinwegtäuschen. "Wir sind alle urlaubsreif", versicherte FC-Mittelfeldmann Matthias Lehmann, der sich unter anderem mit dem zuletzt feldspielenden FC-Ersatzkeeper Thomas Kessler die ansonsten spärlich besetzte Kölner Ersatzbank teilte. Viele Akteure hatte Kölns Trainer Peter Stöger im dritten Freundschaftsspiel innerhalb von drei Tagen nicht mehr im petto. Bei der Nennung seines bevorzugten Urlaubsdomizils gab sich Lehmann, der nach dem Wechsel ran musste, allerdings wenig auskunftsfreudig. "Ins Ausland", gab der FC-Profi zu Protokoll.

Trotz Fernweh ließen sich die Gäste vor der FC-beherrschten Tribüne zunächst einmal nicht lumpen. Anthony Ujah, einer der Willigsten im Trikot der Geißböcke, eröffnete in der 5. Minute mit dem 1:0. Bruno Nascimento erhöhte in der 36. Minute nach Ecke von Sascha Bigalke auf 2:0. Kurz zuvor hatte Vinzenco Bosa ein Geschenk von Dominic Maroh mit einem Schuss neben das Kölner Tor verschmäht, der das Leder Bonns bestem Torschützen unbedrängt in die Füße gespielt hatte. Nach dem 3:0 durch Marcel Risse (38.) schlug dann doch noch die Stunde von Bosa. Nach Kopfballvorlage von Ricardo Retterath bezwang der BSC-Angreifer zwei Minuten vor dem Pausenpfiff FC-Schlussmann Timo Horn per Kopf zum 1:3.

"Für meine Spieler soll dieses Spiel eine Belohnung sein", hatte BSC-Trainer Dalibor Karnay vor der Partie verkündet, die neben Bonns OB Jürgen Nimptsch auch von den FC-Granden Werner Spinner, Jörg Schmadtke und Jörg Jacobs beobachtet wurde. Die von Karnay für nötig befundenen 120 Prozent Leistung, um den sehr dosiert agierenden FC zu fordern, erreichten die Gastgeber allerdings weder vor noch nach dem Seitenwechsel. Dafür zeigte Ujah in der 54. Minute seine Qualitäten als Vorbereiter. Mit einem feinen Heber setzte der FC-Stürmer seinen Kollegen Sascha Bigalke in Szene, der wiederum BSC-Schlussmann Martin Michel gekonnt überlopte. Pech hatte auf Seiten des BSC Christian Brückers, der in der 60. Minute nur die Latte traf. Ein Herz für das Bonner Publikum bewies FC-Coach Peter Stöger, der in der 62. Lucas Cueto aufs Feld beorderte. Der Akteur der Kölner U 19 und bester Torschütze in der A-Jugend-Bundesliga spielte bis zur Winterpause noch für den Nachwuchsdes BSC.

Für die Kölner Treffer fünf (79.) und sechs (86.) sorgten schließlich erneut Bigalke und Maurice Exslager. Peter Stöger dürfte den Kick im Sportpark nicht nur wegen der sechs Kölner Tore in guter Erinnerung behalten. "Jetzt beginnt auch für mich der Urlaub. Ich war ein Jahr nicht mehr bei meiner Familie und Freunden in Wien. Es wird höchste Zeit." Der BSC muss am kommenden Sonntag noch einmal in Freialdenhoven ran.

Bonner SC: Hubert (46. Michel), Walbröl (63. Cylkowski), Dick (66. Lingen), Weber, Remagen (83. Jouini), Retterath (66. Genesi), Mager, Ibrahimi (59. Schmitz), Addai (46. Wipperfürth), Dias (73. Yildiz), Bosa (46. Brückers).

FC Köln: Horn (46. Mesenhöler), Hector, Golobart, Maroh, Nascimento (62. Cueto), Matuschyk (62. Kessler), Risse (46. Basala-Mazana), Bigalke, Exslager, Helmes (46. Lehmann), Ujah.

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