Nervenstarker Auftritt vor großer Kulisse in Braunschweig Nachwuchschampionat: Alicia von Daniels landet auf Platz sechs
Bonn · Die Rodderbergerin Alicia von Daniels hat beim renommierten Braunschweiger Hallenreitturnier Löwen Classics eine eindrucksvolle Visitenkarte abgegeben.
Die 16-Jährige war ganz cool - und das, obwohl sie nicht gerade alle Tage vor so vielen Zuschauern reitet. Im Bundesnachwuchschampionat, das nach Reitlegende Hans Günter Winkler (90) benannt und dessen verstorbener Ehefrau Debby gewidmet ist, bestritt Alicia zwei Prüfungen der Klasse M* - mit jeweils 24 andern Reitern, die 19 Jahre und jünger sind. Primär bewertet wurde der Stil der Reiter - und zwar mit einer Wertnote zwischen null und zehn.
Als 15. Starterin im zweiten Springen ritt die 16-jährige Rodderbergerin mit ihrem braunen Wallach Cosmos in die große Arena, ließ nochmals alles auf sich wirken, grüßte die Richter und klopfte ihr Pferd am Hals - sicher mehr zur eigenen als zur Beruhigung des Pferdes.
"Cosmos lässt sich toll reiten, kann aber sehr schreckhaft sein", sagt sie. Bei höheren Sprüngen sei er früher manchmal etwas unsicher gewesen, aber das haben die beiden jetzt im Griff. Mit einer souveränen und fehlerfreien Runde absolvierte das Paar die elf bis zu 1,35 Meter hohen Steil- und Hochweitsprünge. Ein strahlendes Lächeln war ihr eigenes Urteil. Auch die Richter waren von der Leistung angetan und quittierten sie mit der Wertnote 8,7. In der Endabrechnung war das Platz sechs.
Die Starter für dieses Championat waren von Peter Teeuwen, dem Bundestrainer Springen der Junioren und Jungen Reiter, nach einem Auswahllehrgang bestimmt worden. "Ich bin sehr zufrieden", erzählt die junge Reiterin, "denn ich hätte nicht damit gerechnet, dass Cosmos den schwierigen Championats-Parcours so gut springt." Den Ausschlag gab nach Ansicht der Reiterin "die gute Vorbereitung zu Hause mit Heimtrainer Heinrich Leikert und das Vertrauen zwischen mir und meinem Pferd."
Der Sieg im HGW-Nachwuchschampionat ging auf das Konto von Marie Ligges (17) aus Herbern mit ihrem eigenen Pferd Dibadu. Als erste Reiterin in 30 Jahren der HGW-Wettbewerbe gewann sie außer dem Championat auch den "Goldenen Sattel", eine Auszeichnung für den besten deutschen Nachwuchsspringreiter des Jahres.
