Nehrbauer wechselt vom Bonner SC nach Windeck

Team fliegt mit Bekim Kastrati ins Trainingslager

  Schnellen Schrittes an die obere Sieg:  Thorsten Nehrbauer, hier im Trikot des 1. FC Saarbrücken, verlässt den Bonner SC wieder.

Schnellen Schrittes an die obere Sieg: Thorsten Nehrbauer, hier im Trikot des 1. FC Saarbrücken, verlässt den Bonner SC wieder.

Foto: dpa

Bonn. Ohne Thorsten Nehrbauer, aber möglicherweise mit Bekim Kastrati rüstet sich der Bonner SC für den Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Regionalliga West.

Der 32-jährige Nehrbauer, der zur Mitte der Hinrunde als arbeitsloser Profi von Kickers Emden zum Aufsteiger gewechselt war und auf Anhieb zu einem der Führungsspieler im Ensemble des BSC-Trainerduos Wolfgang Jerat und Joachim Hopp avancierte, spielt in der Rückrunde für den NRW-Ligisten Germania Windeck.

"Für mich eine absolute Bauchentscheidung und kein Entschluss gegen den BSC", betonte der gebürtige Bonner, der zwei Bundesligaspiele für Hannover 96 und 132 Zweitligaspiele unter anderem für Fortuna Düsseldorf und den 1. FC Saarbrücken bestritt.

Seit gut einer Woche lag dem 13-fachen U-21-Nationalspieler ein Vertragsentwurf für ein weiteres Engagement in Bonn vor. "Wir haben ihm im Rahmen unserer Möglichkeiten ein gutes Angebot gemacht", erklärte BSC-Vize Bernd Lehmann.

Für Nehrbauer offenbar nicht gut genug. "Wichtige Details haben schließlich den Ausschlag gegeben. Letztendlich hat der Familienrat am Sonntag den Entschluss gefasst, den BSC in Richtung Windeck zu verlassen", erklärte Nehrbauer, der zunächst gegenüber dem Germania-Vorsitzenden Heinz-Georg Willmeroth und dem sportlichen Leiter des Tabellenführers, Ingo Haselbach, seine mündliche Zusage gab.

"In der Tat ist noch kein Vertrag unterschrieben und es herrscht noch Gesprächsbedarf", bestätigte Haselbach. "Allerdings arbeiten wir an einer langfristigen Lösung. Wir denken darüber nach, Thorsten Nehrbauer nach seiner aktiven Karriere in die Vereinsarbeit mit einzubinden."

Die Aussicht, einen beruflichen Anschluss zu finden, habe Nehrbauers Entscheidung pro Windeck sicherlich begünstigt, glaubt Haselbach.

Für Heiko Scholz, Nachfolger des zu Schalke 04 II abgewanderten Michael Boris, ist Nehrbauer "der absolute Wunschspieler". Bereits Mitte Dezember hatte der neue Germania-Coach den Kontakt zu Nehrbauer hergestellt. Unmittelbar nach seinem Weggang aus Emden hielt sich der mehrfache Jugend-Nationalspieler vor seinem Wechsel zum BSC bei der Zweitvertretung von Bayer Leverkusen fit.

Heiko Scholz gehörte damals zum Betreuerstab des Regionalligisten. Gefasst reagierte BSC-Coach Wolfgang Jerat auf den unerwarteten Verlust. "Natürlich bin ich überrascht und finde es bedauerlich, dass uns ein Führungsspieler wie Thorsten verlässt.

Aber diese Entscheidung müssen wir nun einmal akzeptieren. Wir sind stark genug, diesen Verlust wegzustecken." Die Tatsache, dass Bekim Kastrati Montagnachmittag vom Köln-Bonner Flughafen mit ins einwöchige Trainingslager des BSC in die Türkei flog, dürfte den 54-Jährigen über den Wechsel von Nehrbauer zudem hinweg getröstet haben.

Kastrati wurde beim Drittligisten Dynamo Dresden von Trainer Matthias Maucksch in die zweite Mannschaft verbannt, soll den Verein möglichst verlassen. Der 30-Jährige, der seinen ersten Wohnsitz in Mönchengladbach hat, sucht einen neuen Arbeitgeber, bevorzugt im Westen.

Zumindest die Aussichten auf einen Wechsel Kastratis zum BSC scheinen zu wachsen. "Nachdem uns nun Nehrbauer verlassen wird, haben sich unsere Möglichkeiten erweitert", meinte Lehmann. Nicht mit in die Türkei flogen Stephan Bork, Samet Atulahi und René Lewejohann sowie die verletzten Patrick Kadiata und Fabian Menningen.

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