Renne auf dem Nürburgring Teilnehmerzahl bei Langstreckenmeisterschaft ist überschaubar

Nürburgring · Die Langstreckenmeisterschaft Nürburgring erhält 129 Meldungen. Nach Sabine Schmitz wird eine Kurve benannt

 Sabine Schmitz fuhr auf der Nordschleife auch den BMW „Gisela“. Diese Kurve ist jetzt nach ihr benannt.

Sabine Schmitz fuhr auf der Nordschleife auch den BMW „Gisela“. Diese Kurve ist jetzt nach ihr benannt.

Foto: Oliver Ermert

Am kommenden Samstag findet der vierte von neun Läufen zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring statt. Nach dem 24-Stunden-Rennen Anfang Juni reisen einige Werkteams gar nicht erst ab, andere lecken offenbar noch ihre Wunden. Jedenfalls liegen dem Veranstalter gerade einmal 129 Nennungen vor, darunter für 16 GT3-Rennwagen.

So überschaubar wie das Starterfeld werden auch die Zuschauerzahlen an der Strecke ausfallen. Die Veranstalter dürfen lediglich 500 Zuschauer auf die Tribünen der Grand-Prix-Strecke lassen. Dort gibt es 120 000 Sitzplätze. Die rund 20 Kilometer lange Nordschleife, an der sich Abstände problemlos einhalten lassen, bleibt für Zuschauer weiterhin tabu. Die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Ahrweiler lag am 23. Juni bei 6,1. Das heißt sechs von 100 000 Menschen infizieren sich aktuell mit dem Corona-Virus.

Im Mittelpunkt des Interesses am Nürbugring dürfte der neue GT3-Rennwagen von BMW stehen, der auf Basis des M4 entwickelt wurde und den erfolgreichen M6 ablösen soll. Da sich das Fahrzeug noch in der Entwicklungsphase befindet, ist es noch nicht als GT3-Rennwagen angepasst, sondern startet in der dafür vorgesehenen SPX-Klasse.

Die BMW-Motorsportabteilung hat mit dem Auto mittlerweile knapp 14 000 Kilometer abgespult. Am Samstag erfolgt der erste Einsatz in einem Rennen. Im Cockpit des Boliden werden Jens Klingmann und Sheldon van der Linde sitzen. „Der Renneinsatz dient zur Vorbereitung auf 2022, wenn wir mit dem fertigen Rennwagen in der grünen Hölle antreten werden. Für mich ist es eine große Ehre, dass ich beim ersten Rennen dabei sein darf“, so Klingmann.

Das Getspeed-Team vertraut das Profi-Auto dieses Mal den erfahrenen GT3-Piloten Frank Kechele und Jakub Giermaziak an. Das Amateur-Auto wird wie gewohnt von Janine Shoffner und Moritz Kranz chauffiert. Das Frikadelli-Team ist mit einem Porsche GT3 am Start. Die Mannschaft bestritt in der Woche noch Testfahrten zum 24 Stunden-Rennen von Spa, das Ende Juli stattfinden wird. Am Samstag teilt sich Teamchef Klaus Abbelen das Cockpit mit Tobias Müller, der bislang in kleineren Klassen unterwegs war. „Das letzte Rennen, bei dem ich selbst ins Lenkrad gegriffen habe, war das 24 Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2020. Entsprechend groß ist meine Vorfreude“, erklärte Abbelen.

Seine Lebensgefährtin Sabine Schmitz verstarb im März dieses Jahres im Alter von nur 51 Jahren an einer Krebserkrankung. Nach der Rennfahrerin, die über 33 000 Runden auf der Nordschleife gedreht hat, wird nunmehr die erste Kurve auf der Nordschleife benannt. Die Sabine-Schmitz-Kurve liegt wenige Hundert Meter von der Pistenklause und dem Hotel Tiergarten in Nürburg entfernt. Die Gastrobetriebe wurden von den Eltern Schmitz betrieben, hier wuchs sie auf und in den Motorsport hinein. „Ich finde es super, daß Sabine auf diese Weise geehrt wird. Sie ist viel zu früh gestorben und war wirklich ein Nürburgring-Urgestein“, so Pierre Kaffer. Der gebürtige Burgbrohler gewann 2019 das 24-Stunden-Rennen in der Eifel und lieferte sich unzählige Duelle mit der einzigen Frau, die den Klassiker ebenfalls gewinnen konnte. „Sabine Schmitz war die Botschafterin des Nürburgrings. Ihr Name wurde rund um den Globus in einem Atemzug mit unserer Rennstrecke genannt“, sagte Mirco Markfort, Geschäftsführer des Nürburgrings.

Das Qualifying findet zwischen 8.30 und 10 Uhr statt. Das Rennen über vier Stunden startet um 12 Uhr. Der Renntag wird auf VLN.de, Youtube, Facebook und Twitch.tv gestreamt.

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