"Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben bewiesen, dass wir ein echtes Team sind. Jeder hat mit Herz gespielt", strahlte Coach Martin Otto über den Gewinn der Meisterschaft. Ministerpräsident Wolfgang Clement schien bei seiner Eröffnungsrede schon am Samstag gewusst zu haben, wer den Titel holen würde: "Ich habe eine Ahnung, wer das Endspiel gewinnen wird", bewies sich Clement, der bei den Spielen des Zweitligateams oft auf der Tribüne Platz nimmt, schon vor dem ersten Sprungball als Basketball-Experte.

Motiviert durch die Bundesliga-Stimmung in der Halle, führten die Nachwuchs-"Drachen" schon nach drei Spielminuten mit 8:2. Doch der Südmeister zeigte sich unbeeindruckt. Individuell und athletisch den Rhöndorfern teilweise überlegen, gingen die Gäste bis zur 16. Minute mit 38:28 in Front. "Wir hatten den drei Zwei-Meter-Riesen des TSV nur Center Yassin Idbihi entgegenzusetzen, aber der spielte grandios", sagte Otto.

Besonders der zweitliga-erfahrene Spielmacher Johannes Strasser hatte gegen die körperbetonte Spielweise seiner Sonderbewacher im Finale einen schweren Stand. Nur sechs Punkte gelangen dem Junioren-Nationalspieler vor dem Seitenwechsel. Als Strasser fünf Minuten vor dem Ende mit seinem fünften Foul vom Feld musste, lag der RTV noch mit 60:65 hinten. "Zu diesem Zeitpunkt habe ich nicht mehr an einen Erfolg geglaubt", gestand Vereinsvorsitzender Hansjörg Tamoj später.

Doch die 17- bis 18-jährigen Rhöndorfer kämpften verbissen weiter. Kapitän Christoph Höfler riss sein Team mit, und Flügelspieler Jan-Peter Prasuhn, mit 21 Punkten treffsicherster Mann auf dem Feld, brachte sein Team an der Freiwurflinie eine Minute vor Schluss erstmals mit 77:75 in Front. Sekunden später erhöhte Prasuhn per Korbleger auf 79:75 - die "Drachen", die im Halbfinale mit 83:70 den TV Dürkheim Speyer ausgeschaltet hatten, waren Meister und feierten den größten Erfolg der Rhöndorfer Jugendarbeit mit den jubelnden Fans. "Ich bin dankbar, dass ich zwei Jahre mit diesem Team arbeiten durfte", sagte der überglückliche Trainer.

TV SER Rhöndorf: Höfler (16 Punkte), Koll (4), Söm, Kreis, Strasser (9/3 Dreier), Ost, Krug, Prasuhn (21/1), Fuchs, Schmidt (7), Idbihi (17).

Der Erfolg der B-Jugend krönte die Nachwuchsarbeit des RTV in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Schloss Hagerhof und machte den RTV zum erfolgreichsten deutschen Jugendverein der Saison 2000/2001. Das Team von Coach Mathias Fischer besiegte im Halbfinale den das Endrundenturnier ausrichtenden ASV Mainz mit 77:72, unterlag jedoch im Endspiel dem hohen Favoriten TuS Lichterfelde anschließend ebenso deutlich wie erwartungsgemäß mit 49:81 Punkten.