24-Stunden-Rennen in Gefahr Saisonauftakt auf dem Nürburgring

Nürburg · Es geht wieder los auf dem Nürburgring. Zum ersten Rennen am kommenden Wochenende sind 146 Fahrzeuge angemeldet. Zuschauer sind allerdings nicht zugelassen.

  Gedränge im Karussell: Ein Frikadelli-Porsche rast am Nürburgring vor einem Getspeed-Mercedes um die Kurve.

 Gedränge im Karussell: Ein Frikadelli-Porsche rast am Nürburgring vor einem Getspeed-Mercedes um die Kurve.

Foto: Oliver Ermert

Am kommenden Samstag startet die Nürburgring-Langstrecken-Serie in die neue Saison. 146 Fahrzeuge, darunter 28 GT3-Boliden, sind angemeldet. Zuschauer sind wegen der Corona-Pandemie zum ersten Lauf nicht zugelassen. Da nach jetzigem Stand auch das 24-Stunden-Rennen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden müsste, könnte der Klassiker abgesagt werden (siehe Infokasten).

„Was soll uns das bringen“, stellt James Glickenhaus die Sinnfrage nach Motorsport ohne Zuschauer. Und beantwortet sie gleich selbst. „NLS-Rennen ohne Fans bringen mir nichts! Wir können keine Kunden mitbringen, wir können nicht mit den Fans interagieren, wir bekommen keine richtige Bühne.“ Hinzu kommen die Schwierigkeiten beim Reisen. „Wenn nur einer der Leute krank wird, müssen alle in Quarantäne“, sagt der Teamchef der Scuderia Glickenhaus. Kurzum: Sein Rennstall wird am Samstag nicht dabei sein.

Auch sein Landsmann John Shoffner wird fehlen. Der Gatte von Janine Hill teilt sich mit seiner besseren Hälfte seit Jahren das Cockpit eines Mercedes GT3 des Getspeed-Teams. Doch dieses Jahr hat der 65-Jährige Besseres vor. Es zieht ihn in den Weltraum. Shoffner wurde als Reservepilot für die SpaceX Axiom Space-1 ausgewählt. Die Raumkapsel soll 2022 mehrere Weltraumtouristen auf die ISS bringen. Die werden jetzt in einem Astronautentraining auf die Mission vorbereitet. „Schon als Kind habe ich davon geträumt, ins All zu fliegen. Jetzt wird der Traum wahr“, sagt Shoffner.

Ersetzt wird er durch Moritz Kranz, einem erfahrenen Nürburgring-Kenner. Das Getspeed-Team wird zwei weitere Mercedes GT3 an den Start bringen. Die Profi-Autos des Alfterer Teamchefs Adam Osieka sind hochkarätig besetzt, etwa mit Daniel Juncadella. Der 29-jährige Spanier fuhr jahrelang in der DTM und war obendrein zwei Jahre Testfahrer in der Formel 1.

Frikadelli-Team fährt zu Ehren der verstorbenen Sabine Schmitz

Getspeed-Stammfahrer Fabian Schiller greift erst ab dem zweiten Lauf in das Geschehen ein. Der Troisdorfer war Ende vergangenen Jahres an Corona erkrankt. „Geschmack- und Geruchssinn sind noch beeinträchtigt. Sonst ist alles wieder in Ordnung“, so Schiller.

Auch der Bornheimer Luca Ludwig ist wieder dabei. Wie im vergangenen Jahr teilt er sich das Cockpit eines Ferrari 488 GT3 des Schweizer Octane-Teams mit Björn Grossmann, Simon Trummer und Jonathan Hirschi. „Team und Auto sind top“, ist Ludwig optimistisch.

Auch das Frikadelli-Team wird unter anderem mit zwei Porsche GT3 am Start stehen. Nach dem tragischen Tod von Sabine Schmitz, die das Team vor 15 Jahren gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Klaus Abbelen gründete, steht der sportliche Aspekt im Hintergrund. „Wir sind natürlich in Gedanken bei Sabine. Sie hätte aber nicht gewollt, dass wir dem Nürburgring fernbleiben“, sagt Teamchef Abbelen.

Robert Kubica gibt Debüt auf der Nordschleife

Sein Debüt auf der Nordschleife gibt Robert Kubica. Der ehemalige Formel-1-Pilot und letztjährige DTM-Fahrer wird auf einem Porsche Cayman Kilometer für seine Nürburgring-A-Lizenz sammeln. Nur wenn er die hat, darf er die größeren Autos pilotieren. Die Fans können am Samstag ab 8.30 Uhr Training und Rennen durch einen Livestream auf vln.de, Youtube und facebook verfolgen.

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