Bundesliga SC 07 Bad Neuenahr trifft auf Potsdam

Bad Neuenahr · Der stramme Winter hat dem SC 07 Bad Neuenahr zuletzt vier Spielausfälle in Folge beschert. Nachdem am Donnerstag auch die Partie bei der SGS Essen abgesagt werden musste, wartet die Mannschaft inzwischen seit 109 Tagen auf ein Pflichtspiel.

Zwei mit Spielpraxis: Leonie Maier (r.) und Torhüterin Almuth Schult waren mit dem Nationalteam beim Algarve-Cup im Einsatz.

Zwei mit Spielpraxis: Leonie Maier (r.) und Torhüterin Almuth Schult waren mit dem Nationalteam beim Algarve-Cup im Einsatz.

Foto: dpa

Aber am Sonntag soll es endlich wieder losgehen für den Frauenfußball-Bundesligisten. Um 14 Uhr bekommt es das Team von Trainer Colin Bell im Apollinarisstadion mit dem sechsfachen deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam zu tun. "Wir sind natürlich krasser Außenseiter", gibt sich der Coach keinen Illusionen hin.

Tatsächlich scheint der Meister der letzten vier Jahre allzu überlegen zu sein, so dass es auf den ersten Blick schwerfällt, Gründe zu finden, die für einen Erfolg des SC 07 sprechen. Während die Brandenburgerinnen erneut um den Titel spielen, wartet Bad Neuenahr seit Oktober auf einen Sieg.

Dass die Turbinen in der Gewissheit des sicheren Sieges am Sonntag mit halber Kraft zu Werke gehen könnten, kann ausgeschlossen werden. Denn um auf Tuchfühlung zum Tabellenführer VfL Wolfsburg zu bleiben, muss das Team von Trainer-Legende Bernd Schröder unbedingt punkten.

Und das gelang Potsdam in bislang 31 Liga-Duellen mit den Bad Neuenahrerinnen 24-mal. Auch an das Hinspiel denken die Kurstädterinnen nur ungern zurück. Im Oktober setzte es eine 1:5-Klatsche. "Aggressivität, Laufstärke und die Abgezocktheit vor dem Tor zeichnen die Mannschaft aus", weiß Bell.

Und: "Wir müssen den bärenstarken Angriff in den Griff bekommen und dürfen uns nicht überrollen lassen." Der Trainer weiß aber auch, dass der aktuelle Tabellenzweite keinesfalls unschlagbar ist. Zuletzt hatte der SC 07 die Potsdamerinnen im November mächtig ins Wanken gebracht, als man auf eigenem Platz das DFB-Pokal-Achtelfinale denkbar unglücklich mit 0:1 verlor.

Überhaupt liest sich die Heimbilanz gegen die Turbinen erstaunlich gut. So gelangen fünf der bislang sechs Siege auf heimischem Geläuf, wenngleich der letzte Heimsieg fünf Jahre zurückliegt. Damals schlug man den haushohen Favoriten mit 2:1. Das Siegtor markierte Celia Okoyino da Mbabi, die als einzige Aktive des damals siegreichen Teams auch am Sonntag wieder aufläuft.

Dass der SC 07 diesmal nicht ganz chancenlos ist, zeigt auch die Bilanz der letzten sechs Spiele, von denen drei mit dem knappsten aller Ergebnisse verloren gingen. "Die Partie wird im Kopf entschieden", ist sich Colin Bell sicher. Es komme darauf an, dass "wir von der ersten Sekunde an hochkonzentriert zu Werke gehen". Zwar wolle man Potsdam nicht ins offene Messer laufen, in der eigenen Hälfte einigeln werde sich die Mannschaft allerdings auch nicht. Und: "Wir haben Respekt, aber keine Angst."

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