Mittelrheinliga Schmickler zeigt Verständnis für den Vorstand

BONN · Trotz Aufstiegsverzicht wollen die Alfterer weiter Vollgas in der Liga geben. Reizvolles Duell mit Hennef.

 Keine Sonderbehandlung: Alfters Torjäger Bayram Ilk (links) wird von Hennef nicht in Manndeckung genommen.

Keine Sonderbehandlung: Alfters Torjäger Bayram Ilk (links) wird von Hennef nicht in Manndeckung genommen.

Foto: Wolfgang Henry

Nur wenige Tage nach Bekanntwerden, dass der Fußball-Mittelrheinligist VfL Alfter, derzeit Dritter des Klassement, auf einen möglichen Aufstieg in die Regionalliga verzichtet (der GA berichteten), gastiert am Sonntag (15 Uhr) am Strangheidgesweg der Regionalligaabsteiger FC Hennef 05. Ein Topspiel – trotz des derzeit enttäuschenden Tabellenstandes des kommenden Gegners – der FCH liegt 13 Zähler hinter Spitzenreiter Bonner SC.

Nach der ersten verständlichen Enttäuschung blickt VfL-Trainer Heinz-Joachim Schmickler nach vorne: „Wenn man eine Minute darüber nachdenkt, dann muss man für die Entscheidung des Vorstandes, nicht für die Regionalliga gemeldet zu haben, Verständnis haben. Für eine kleine Gemeinde wie Alfter sind die Auflagen nicht zu stemmen. So wie ich wird es auch die Mannschaft sehen. Überhaupt stellt sich die Frage, ob wir die Qualifikation angesichts der hochkarätigen Konkurrenz sportlich geschafft hätten.“

Auf diese Frage werden die Alfterer in den kommenden Wochen die Antwort liefern müssen. Mit einer Hängepartie gegen Borussia Freialdenhoven (Gründonnerstag) in der Hinterhand beträgt der Rückstand auf den BSC, der ebenso wie Hennef und Bergisch Gladbach gemeldet hat, fünf Zähler. Ab Sonntag steht für den VfL nicht mehr der Aufstieg im Fokus, sondern „nur“die bestmögliche Platzierung des Vereinsgeschichte.

Doch wird der Aufstiegsverzicht möglicherweise sportliche Auswirkungen auf den weiteren Saisonverlauf haben? Schmickler glaubt es nicht: „Wir haben keinen Ballast, außer den, den sich die Spieler selbst auferlegen. Wir werden weiter hart arbeiten, um sportlich das Bestmögliche herauszuholen. Das wird die Mannschaft genauso sehen wie ich“, ist der VfL-Trainer überzeugt.

Unter Druck stehen zweifellos die 05er mit Trainer Marco Bäumer. Eine Niederlage in Alfter, und der Regionalliga-Wiederaufstieg wäre wohl endgültig ad acta gelegt. Ungeachtete dessen schätzt Schmickler die Aufgabe als schwierig ein. „Hennef hat neben dem BSC die erfahrenste Elf der Liga.“ Dass die 05er auf Platz sieben der Musik bisher hinterherlaufen, spielt für Schmickler keine Rolle. „Die Hennefer Qualität ist unbestritten, wir werden daher an unser Limit gehen müssen.“

Dort sind seine Schützlinge in der laufenden Rückrunde noch längst nicht angelangt. Zuletzt hagelte es in zwei Begegnungen gleich sieben Gegentore – ungewohnt für die in der Hinrunde äußerst solide Defensivarbeit der Vorgebirgler.

Marco Bäumer, der Trainer des FC Hennef, kramt vor dem Duell mit dem VfL in der Statistik. „Ich habe als Trainer noch nie in Alfter verloren. Daran soll sich nichts ändern.“ Doch die individuelle positive Bilanz soll nicht alleine als Grundlage für einen Auswärtssieg dienen. „Wir haben die Qualität, gegen jeden in der Liga zu punkten“, so Bäumer selbstbewusst, obwohl zuletzt nicht alles nach Wunsch lief. Ein Grund dafür war, dass er aufgrund von Verletzungen immer wieder zu personellen Veränderungen gezwungen war.

So fehlten gegen Freialdenhoven mit Denis Wegner und Martin Notz die beiden Stürmer, die mit zusammen 15 Treffern zwar knapp die Hälfte aller Hennefer Tore erzielten, damit aber immer noch ein Tor weniger als Bayram Ilk, der Toptorjäger der Liga, in den Reihen der Gastgeber bislang verbuchte. Einen besonderen Aufpasser wird Bäumer dem Goalgetter dennoch nicht zuordnen. „Dafür haben wir Innenverteidiger“, vertraut er auf seine zentrale Defensive. Notz wird auch in Alfter ausfallen, Wegner nach einer Fersenprellung wohl ebenso wieder im Kader sein wie Andy Habl.

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