Tanzturnier in Bonn Spannung bis zum letzten Moment

Bonn · Pavel Zvychaynyy und Oxana Lebedewa gewinnen die Kür-WM in den lateinamerikanischen Tänzen in Bonn. Große Leistungsdichte begeistert 1000 Zuschauer.

 Zu Marilyn-Monroe-Musik tanzten Dimitry Barov und Ekaterina Kalugina. Für sie war in der Zwischenrunde Schluss.

Zu Marilyn-Monroe-Musik tanzten Dimitry Barov und Ekaterina Kalugina. Für sie war in der Zwischenrunde Schluss.

Foto: Wolfgang Henry

Richtig feierlich war es am Samstagabend im mit 1000 Zuschauern ausverkauften großen Ballsaal des Maritim-Hotels. Den ganzen Tag über waren 35 Amateurturniere in der „Ralf-Lepehne-Trophy“ ausgetragen worden, nun standen die Finals in der Leistungsklassenkategorie auf dem Programm. Zudem feierte der Deutsche Professional-Tanzsport-Verband (DPV) sein 25-jähriges Bestehen mit zahlreichen Ehrungen verdienter Funktionäre. Im Mittelpunkt des Ballabends aber stand natürlich die Kür-Weltmeisterschaft der Professionals in den lateinamerikanischen Tänzen. Und die war spannend wie selten.

Nach der Zwischenrunde waren die Paare auf den Plätzen sechs bis zehn punktgleich, sodass nur fünf statt wie üblich sechs Paare den WM-Titel im Finale unter sich ausmachten. „Man hätte jedes der Paare zum Weltmeister machen können“, war der zweifache Bonner Kür-Weltmeister Lepehne erstaunt über die Leistungsdichte dieses Turniers. Am Ende setzten sich die für Deutschland startenden Pavel Zvychaynyy und Oxana Lebedewa – bekannt aus der RTL-Show „Let's Dance“ – knapp gegen das US-Paar Andre und Natalie Paramonov sowie die Russen Pavel Troshichev/Olga Zalivalova durch.

Zur Geburtstagsfeier hatte der DPV zahlreiche ehemalige Tanzsportgrößen eingeladen. Mit der silbernen Ehrennadel des Verbandes wurde der Bonner Falko Ritter geehrt, der auch die Festschrift zum Jubiläum kreiert hatte. Kurz vor der Siegerehrung nach Mitternacht wurde es sogar ein wenig sentimental: Da holte der langjährige DPV-Präsident Karl Breuer Matthias Fronhoff aufs Parkett und überreichte ihm die goldene Ehrennadel des Verbandes.

Klangvolle Namen auch in den beiden Wertungsgerichten (eins für die Profis, eins für die Amateure): Ralf Lepehne, Hanna Karttunen (Finnland), Miyoko Suzuki (Japan), Victoria Readan (USA) oder Walter Wat (Hongkong) – 132 Weltmeister-Titel waren als Juroren vereint. Und die hatten es nicht leicht. Schon in der Zwischenrunde mussten einige der als Mitfavoriten gehandelten Paare die Segel streichen. Wie die Russen Valentin Voronov/Alina Imrekova, die mit ihrer Interpretation zur Musik „Tempertation“ bei den Wertungsrichtern ebenso wenig Anklang fanden wie Dimitry Taruta und Elena Parshukova aus der Ukraine mit „Primitive Liebe“.

Im Finale begeistern Zvychaynyy/Lebedewa das Wertungsgericht und die Fans. Knapp dahinter reihten sich die US-Amerikaner Paramonov/Paramonov ein, die das Publikum mit „Romance“ in ihren Bann zogen. Das US-Paar erhielt den größten Applaus aller Paare. Nur auf Platz fünf landeten Valera Musuc und Nina Trautz, die mit „Imagine“ an den Start gegangen und so ein bisschen als Geheimfavoriten gehandelt worden waren. In der Amateur League setzten sich bei den Standardtänzen Nasko Gendorf/Anna Lisova (Italien) sowie in den lateinamerikanischen Tänzen Henry van der Weide/Anneke Poort (Niederlande) durch.

Nach einer kurzen Nacht – die After-WM-Party ging bis sechs Uhr morgens – machten sich die meisten Paare Richtung Flughafen auf. In Blackpool und Asien stehen große Turniere mit hohen Preisgeldern auf dem Programm.

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