Verstorbener Vereinsspieler Spendenaufruf des SSV Bornheim stößt auf große Resonanz

Bornheim · Der SSV Bornheim trauert um einen Spieler (26) aus den eigenen Reihen. Der Familienvater war an den Folgen eines tragischen Unfalls verstorben. Bei einem Spendenaufruf für die Angehörigen auf Facebook zeigen sich nun viele Vereine solidarisch.

 Symbolbild

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Foto: DPA

"#fussballverbindet" steht unter dem Post bei Facebook. Eine Tatsache, eine Aussage, die so schon oft getroffen wurde und mitunter ein wenig trivial, vielleicht dröge klingt. In diesem Fall aber nicht. Unter dem Post des SSV Bornheim strotzt #fussballverbindet geradezu vor Bedeutung, von Emotionalität und Solidarität. Und das in einer Zeit, in der die aktuelle Pandemie allem Anschein nach einen Keil zwischen die Vereine getrieben hat. Nun steht der Verband zusammen.

Der Anlass ist ein trauriger. Der SSV Bornheim trauert um einen Weggefährten. Einen 26-jährigen Familienvater, der seit der C-Jugend für den SSV gespielt hat und in der vergangenen Woche an den Folgen eines tragischen Unfalls verstorben war. Er hinterlässt ein Kind und seine hochschwangere Frau. Der junge Mann war nicht nur im Verein äußerst beliebt, wie aus dem Post hervorgeht. „Wir waren in der vergangenen Woche bei dem Verabschiedungsgebet", erzählt Patrick Schmitz, Trainer beim SSV.

„Vor der Moschee wollten wir den Angehörigen aber keinen Briefumschlag mit Geld übergeben. Das hat sich nicht richtig angefühlt. Er war so ein guter Mensch. Das wäre ihm nicht gerecht geworden." Also kam Schmitz gemeinsam mit Christian Schmitz und Jürgen Schiffer die Idee, für die Familie des Verstorbenen eine Spendenaktion zu starten. Auf der Crowdfunding-Plattform „gofundme“ wurde ein entsprechender Link erstellt.

Mehr als 4700 Euro in weniger als 24 Stunden

Die Spendenliste ist lang, die Namen im Fußballverband Mittelrhein zum Teil bekannt. Mehr als 4700 Euro sind nach weniger als 24 Stunden bereits zusammengekommen. Der Post auf Facebook wurde innerhalb weniger Stunden mehr als 35 Mal geteilt, zig Mal kommentiert. Die Anteilnahme ist im gesamten Verbandsgebiet groß. „Da sind Leute dabei, die mal bei uns gespielt haben, andere Vereine, aber auch Leute, die wir gar nicht kennen", sagt Schmitz.

90 Tage ist der Link zwar aktiv. Ob Schmitz ihn so lange bestehen lässt, ist aber fraglich. „Wir haben keine Summe, die wir erreichen wollen. Selbst wenn nur 100 Euro herum gekommen wären, hätte ich mich für die Angehörigen gefreut. Aber mit der Anteilnahme habe ich nicht gerechnet."

Die Sportfreunde Ippendorf, der SSV Walberberg, der SV Vorgebirge - zahlreiche Vereine haben den Post geteilt, rufen ebenfalls zum Spenden auf. Fußball verbindet.

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