Taktische Fehler bei Sechtems zwölfter Niederlage

Im letzten Viertel des Spiels wird noch eine Sechs-Punkte-Führung verspielt - Baskets-Reserve schlägt Opladen

Bornheim. (knv) Das Dutzend ist voll. In der Basketball-Regionalliga musste die SG Sechtem die zwölfte Niederlage im 13. Spiel hinnehmen. Bei der TSVE Bielefeld, einem jener Vereine, die die SG im Abstiegskampf hinter sich lassen müsste, setzte es eine unglückliche 75:83 (22:11, 24:33, 17:13, 12:26)-Pleite.

"Diese Niederlage ist sehr bedauerlich", sagte Trainer Frank Groß nach der Partie und vermied dabei bewusst die Durchhalte-Floskeln eines Abstiegskandidaten. Dabei startete Sechtem trotz der mit 230 Kilometern weitesten Auswärtsfahrt furios. Die 22:11-Führung bauten die Gäste bis zur 14. Minute gar auf 33:16 aus. Die Rebounds wurden gesichert, die Fastbreaks liefen.

US-Guard Andrew Harding zog die Dolphins-Defense auf sich und legte erfolgreich ab auf seine Teamkollegen. Aber Bielefeld kam zurück, in dem sie sich durch vermehrte Abschlüsse in Korbnähe in einen Lauf spielten. "Das habe ich zu spät unterbunden. Ich habe versäumt, in dieser Phase auf eine Zone umzustellen", übte Groß Selbstkritik.

Mit einer 63:57-Führung gingen die Gäste noch ins letzte Viertel. Doch die Delfine holten weiter Punkt um Punkt auf, während bei Sechtem zusehends Ausdauer und Konzentration schwanden. Besonders Leistungsträger Justice Graham, der 40 Minuten auf dem Feld stand, wurden Beine und Kopf schwer. Groß: "Ich habe seine Kondition überschätzt. Er hätte eine Pause gebraucht."

Der US-Forward war es letztlich auch, der mit einem Fehlpass das Match entschied. Die SG rangiert einen Spieltag vor Ende der Hinrunde mit 2:24 Punkten nunmehr vier Siege hinter einem Nichtabstiegsplatz. SG Sechtem: Andrew Harding (18), Justice Graham (16), Domagoj Milardovic (11/1), Johann Felk (11/3), Rolf Mayr (8), Stephan Eckstein (4), Tomasz Antosik (3/1), Ray Baafi (2), Jan Witlatschil (2).

In der 2. Regionalliga krönte das Team der Telekom Baskets Bonn 2 mit einem 86:81 (25:25, 11:18, 21:14, 29:24)-Erfolg über den TuS Opladen die kontinuierliche Leistungssteigerung der vergangenen Wochen. Nachdem die Matches gegen Spitzenreiter Köln und Verfolger Königsdorf nur knapp verloren gegangen waren, konnte mit Opladen, das zuletzt sechs Spiele in Folge gewann, nun endlich ein Verein aus dem Spitzenquartett der Spielklasse besiegt werden.

"Das war eine tolle Leistung", freute sich Co-Trainer Pete Miller, obwohl er selbst zu Beginn der zweiten Halbzeit noch an der Überraschung gezweifelt hatte. Miller: "Ich hatte nicht den Eindruck, dass wir zurückkommen könnten." 13 Zähler lag sein Team da in Rückstand, verursacht durch unnötige Ballverluste und durch die gute Zonenverteidigung der Gäste.

Doch plötzlich fruchteten die Umstellungen von Telekom-Coach Karsten Schul in der Offensive: Angeführt vom Motivator Nico Mertz, der jedem Ball hinterhersprang, trafen nun Sascha Wahlbröhl und Kevin Lubenzadio ihre Distanzwürfe. In der Verteidigung blockte und störte Jake Lipscomb einen Wurf nach dem anderen. Ein 11:0-Lauf für Bonn glich das Spiel wieder aus.

Diesen Schwung nahmen die Baskets mit in den Schlussabschnitt, in dem Opladen nicht mehr kontern konnte. "Ohne Nico hätten wir heute nicht gewonnen. Das war eine starke kämpferische Leistung von ihm", sagte Miller. Aber auch für die US-Boys Lipscomb und John Stark fand der Co-Trainer lobende Worte: "Sie lernen immer besser, Verantwortung zu übernehmen."

Baskets 2: John Stark (19/1), Sascha Wahlbröhl (15/3), Kevin Lubenzadio (13), Nico Mertz (11/1), Jake Lipscomb (9), Emanuel Lubenzadio (7), Tarik Chebib (6/2), Jasser Nager (3), Matthias von Heydebrand (2), Marc Piel (1).

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