Telekom Baskets müssen in Lüttich gewinnen

Sieg zum Weiterkommen im Europapokal nötig - Bonner hoffen auf Hilfe von Cholet - Der Griff nach dem Strohhalm

Telekom Baskets müssen in Lüttich gewinnen
Foto: Jörn Wolter

Köln/Bonn. Am Samstagabend war es nach dem Türknaller von Trainer Mike Koch beim Basketball-Bundesligisten Telekom Baskets Bonn mucksmäuschenstill in der Kabine. Die 74:87-Niederlage in der Bundesliga bei den abstiegsbedrohten Köln 99ers war alles andere als die richtige Generalprobe für das heutige Europapokalspiel der Bonner im EuroChallenge-Wettbewerb in Lüttich.

Um 20.30 Uhr treffen die Baskets in der 5 650 Zuschauer fassenden Country Hall Ethias Liège auf den belgischen Erstligisten und wollen dort mit einem Sieg und etwas Schützenhilfe vom Tabellenersten der Gruppe I, dem französischen Erstligisten Cholet Baskets, im letzten Gruppenspiel den Einzug in das Viertelfinale der EuroChallenge perfekt machen. Dazu muss Bonn in Lüttich gewinnen und Cholet beim niederländischen Erstligisten EiffelTowers Den Bosch siegreich sein.

Sollten Lüttich und auch s'Hertogenbosch gewinnen, wären die Belgier weiter, da dann nur der Zweiervergleich zwischen den Belgiern und Niederländern zählen würde. Sollten Bonn und die EiffelTowers gewinnen, wären die Holländer aufgrund des direkten Vergleichs weiter. Viel Theorie, die sich spätestens am Dienstagabend aufklärt. Man darf gespannt sein, wie sich die Bonner im Lüttich präsentieren werden, da die Basketsfans bei den letzten beiden Auswärtsfahrten in Hamburg beim Pokalfinale gegen Berlin und am Sonntag in Köln wenig zu lachen hatten.

"Für uns liegt das Hauptaugenmerk weiterhin auf der Bundesliga, auch wenn wir natürlich in Lüttich gewinnen möchten. Wir wollen in den Play-offs möglichst weit kommen, um vielleicht in der kommenden Saison sogar im Eurocup zu spielen", erklärt Bonns Trainer Mike Koch, der sich dadurch einen weiteren Schritt nach vorne erhofft: "Das ist wichtig, um Spieler zu generieren, die besonders stark sind."

In dieser Saison habe man beinahe eine perfekte Mischung gefunden, auch wenn es klar sei, dass die Erfahrung fehle: "Wir haben ein tolles Team. Die Leistungen der Spieler schwanken aber extrem. Erfahrene Spieler haben weniger Ausreißer nach unten und spielen länger auf einem guten Level." Solch ein Spieler sei auch Vincent Yarbrough, der in der NBA, Italien und Belgien Erfahrung sammeln konnte, aber am Dienstag in Lüttich noch passen muss.

Dafür kommen aber Patrick Flomo und John Bowler wieder besser in Fahrt: Koch: "Beide waren in Köln die Lichtblicke. John Bowler hat in Köln meiner Meinung nach einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht." Dass es für Bonn das fünfte Spiel innerhalb von zehn Tagen ist, sieht der Coach nicht als problematisch an: "Für die Spieler ist das angenehmer als immer nur zu trainieren. Wir sind trotz der Belastungen in Lüttich bereit und wollen den Strohhalm ergreifen, auch wenn wir es alleine nicht mehr in der Hand haben."

Taktisch sei die Marschroute klar, zumal Bonn erst vor vier Wochen im Telekom Dome das Hinspiel gegen Lüttich mit 79:64 deutlich gewann. In Belgien dürfte es aber eindeutig schwieriger werden, da Lüttich am vergangenen EuroChallenge-Spieltag Spitzenreiter Cholet mit 78:71 niederhielt. Koch: "Wir haben genug Optionen, um in Belgien zu gewinnen. Wir werden alles geben. Und wenn es nicht reichen sollte, haben wir dennoch auf europäischer Ebene eine mehr als ordentliche Saison gespielt."

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