Telekom Baskets verlangen Cholet alles ab

Die Telekom Baskets Bonn haben den Härtetest am Sonntag im Finalspiel des MARTIM-Cups gegen den französischen Meister und Spitzenclub Cholet Basket zu einem großen Teil bestanden.

Bonn. Die Telekom Baskets Bonn haben den Härtetest am Sonntag im Finalspiel des MARTIM-Cups gegen den französischen Meister und Spitzenclub Cholet Basket zu einem großen Teil bestanden.

Vor 2 100 Zuschauern hielt der Basketball-Bundesligist im Telekom Dome über 40 Minuten gut mit, musste sich aber in einer von strittigen Schiedsrichterentscheidungen geprägten Schlussphase am Ende mit 75:79 (18:16, 18:17, 15:20, 24:26) geschlagen geben. Im Spiel um Platz drei setzten sich die New Yorker Phantoms Braunschweig mit 82:64 (24:22, 27:13, 13:12, 18:17) gegen die Gloria Giants Düsseldorf durch.

Das erste Turnierspiel hatte die Mannschaft von Trainer Michael Koch gegen Düsseldorf deutlich mit 92:55 (24:15, 16:14, 25:14, 27:12) gewonnen und damit das Finale erreicht. Cholet hatte zuvor Braunschweig ebenso klar mit 91:57 bezwungen. Zu Beginn der Partie war der Euroleague-Teilnehmer Cholet die bessere Mannschaft und beeindruckte die Bonner mit einer knallharten Verteidigungsarbeit.

So dauerte es beinahe vier Minuten, bis den Hausherren der erste Korb zum 2:10 (3.) gelang. Dass die neuformierten Baskets aber enorm schnell agieren und reagieren können, bewiesen sie im Anschluss mit gutem Kombinationsspiel und wachsender Treffsicherheit von außen. Als Nic Wise in der 15. Minute per Dreier einschenkte, führte Bonn mit 31:24.

Spannend und hartumkämpft blieb das Duell bis ins letzte Viertel. Bonns Center Chris Ensminger saß da schon lange auf der Bank, hatte er sich doch in der 23. Minute über Foulpfiffe beschwert und sein fünftes Foul durch Meckern abgeholt. Nicht einverstanden waren die Bonner auch 45 Sekunden vor der Schlusssirene, als Wise beim Stande von 71:74 ein unsportliches Foul aufgebrummt bekam und Cholet die Freiwürfe und den anschließenden Ballbesitz eiskalt ausnutzte.

Die Niederlage schmälerte aber nicht die gute Leistung der Bonner, die viel Applaus erhielten - vor allem der junge Fabian Thülig, der eine beachtliche Vorstellung bot. "Wir haben uns reingehängt und gekämpft. Aber von einer Mannschaft wie Cholet können wir uns noch einiges abschauen. Die Franzosen sind immer ruhig geblieben, auch wenn wir mal einen Lauf hatten.

Wir waren hingegen ab und an etwas zu hektisch und haben dann zu viele Ballverluste produziert", resümierte Mike Koch, der insgesamt mit der Leistung seines Teams am Wochenende aber sehr zufrieden war. Koch: "Bei uns ist aber noch Luft nach oben. Ich denke, wir haben etwa 75 Prozent unseres Leistungsvermögens erreicht."

Mithelfen, noch mehr aus demTeam herauszuholen, soll Mark Tyndale. Der Amerikaner wurde für den verletzten Vincent Yarbrough verpflichtet und saß am Sonntag schon in Zivil auf der Bank. "Mark ist ein Spieler, der sich über Verteidigung, Einsatz und Herz definiert. Er hat am Temple College gute Statistiken aufzuweisen gehabt. Im zweiten Jahr 19 Punkte, sieben Rebounds, vier Assists - da sieht man schon seine Vielseitigkeit. Er kann auf Position eins bis drei spielen", sagte Koch.

Die Baskets hatten im Vorfeld der Saison schon einmal mit Tyndale und dessen Agenten verhandelt. Koch: "Da war er zu teuer für uns." Stattdessen fiel die Wahl auf Folarin Campbell. Offenbar hat Tyndale zu hoch gepokert, fand keinen Verein und heuert nun doch bei den Baskets an. "Es ist unglaublich, was der Markt noch hergibt.

Wenn wir Mark nicht bekommen hätten, hätten wir jemand anderen gefunden", sagte Koch. Der 1,96 Meter große Tyndale war zuletzt in der NBA-Entwicklungsliga (D-League) aktiv und kam bei Iowa Energy in den Play-offs auf im Schnitt 17,2 Punkte, 4,7 Rebounds und 2,2 Assists. Den letzten Feinschliff für die am Samstag in Gießen beginnende Saison holen sich die Baskets ab Dienstag im Trainingslager in Rotenburg an der Fulda.

Bonn gegen Cholet: Hauer, Ensminger 10 Punkte, Hunt 11/3 Dreier, King 7/1, Campbell 11, Thülig 5, Wise 16/2, Jaacks 5 (11 Rebounds), Ohlbrecht 10.

Bonn gegen Düsseldorf: Hauer 3, Ensminger 20 (14 Rebounds), Hunt 13/2 Dreier, King 8/1, Campbell 22/3, Wise 10, Jaacks 9, Ohlbrecht 7/1.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort