Trainer Duggan träumt vom World-Bowl-Sieg

Die Cologne Centurions kehren am Mittwoch aus dem Trainingslager in Florida zurück - Zum ersten Heimspiel am 26. März gegen Amsterdam soll die Band Tokio Hotel viele Jugendliche anlocken

Trainer Duggan träumt vom World-Bowl-Sieg
Foto: Wolber

Tampa. Nahezu menschenleer ist die Lobby im Mannschaftshotel der Cologne Centurions in Tampa/Florida. "Ich gehe auf mein Zimmer. Das ist jetzt kein guter Ort hier", sagt Joe Shufelt, Fitness-Trainer beim Kölner NFL-Europe-Team noch, bevor er im Aufzug verschwindet.

Es ist Samstagabend und für zwölf Footballer der Augenblick, da sie von Chef-Trainer David Duggan erfahren, dass sie nicht mehr im Centurions-Kader bleiben dürfen, nicht die Reise mit nach Köln antreten werden.

Die Anspannung wegen der bevorstehenden Auslese war bereits gut sechs Stunden zuvor zu spüren, als die Centurions im Pepin-Rood-Stadion der Universität von Tampa im letzten Testspiel 3:6 gegen Düsseldorf Rhein Fire verloren.

Während Duggan einige seiner gesetzten Spieler schonte, mussten sich andere Akteure noch einmal beweisen, zum Teil auch auf ungewohnten Positionen. Die Konsequenz: Besonders in der Abwehr leisteten sich die Kölner zahlreiche unnötige Strafen. Aber auch der Angriff tat sich schwer.

Lediglich Alex Haynes mit 46 und Fred Russell mit 33 erlaufenen Yards wussten zu gefallen. Außerdem warf Spielmacher Kliff Kingsbury einige sehenswerte Pässe über insgesamt 62 Yards. Er tritt ebenso wie seine beiden Spielmacher-Kollegen Shane Boyd und Tory Woodbury die Reise an den Rhein an.

Neben den 39 Amerikanern gehören aber auch acht "Ausländer" zum Kader der Centurions. Zu den so genannten Nationals zählen die beiden Kölner Werner Hippler und David Odenthal sowie der Münchner Daniel Schober.

Ein Japaner, drei Mexikaner und ein Franzose komplettieren die Riege der "Nicht-Amerikaner", nachdem der dritte Kölner, Chris Liess, kurzfristig noch von den Liga-Verantwortlichen nach Berlin beordert wurde.

Wenn das neuformierte Team der Centurions am Mittwoch nach Köln kommt, haben die Mannen um Cheftrainer Duggan, wie auch die anderen fünf NFL-Europe-Teams, vier Wochen Trainingslager im heißen Florida hinter sich. Das bedeutet für die Spieler zwei Mal täglich Training sowie verschiedene Taktik-Einheiten im Hotel.

Für Freizeit bleibt nur am trainingsfreien Sonntag Raum. Der Tag beginnt für die Akteure um sechs Uhr morgens, bis mittags werden zwei Einheiten auf dem Gelände der 35 Minuten entfernten Admiral-Farragut-Academy absolviert. Die Privatschule für Kinder von Militärangehörigen hat einen hervorragenden Ruf.

Alan Shepard und Charlie Duke - zwei der zwölf Astronauten, die jemals den Mond betraten - haben ihren Schulabschluss dort gemacht. Nach der Hitze von Florida erwartet die Centurions-Spieler in Köln wieder deutsches Winterwetter.

"Der Kunstrasen neben dem Rhein-Energie-Stadion ist da sicher ein Vorteil für uns", sagt Duggan. Bis zum ersten Saisonspiel am 18. März bei den Hamburg Sea Devils hat der 43-Jährige noch Zeit, seinen Kader zu einer Einheit zu formen. Zum ersten Heimspiel erwarten die Centurions am 26. März die Amsterdam Admirals.

Nach den in den letzten Jahren insbesondere am ersten Spieltag schwachen Zuschauerzahlen haben sich die Verantwortlichen für das erste Spiel etwas besonderes ausgedacht.

Die Band Tokio Hotel soll möglichst viele Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern ins Stadion locken - und möglichst den zweiten Saisonsieg musikalisch einläuten. "Wir haben eine gute Mannschaft mit viel Potenzial.

In der Offensive sind wir sehr variabel, und die Defensive gehört zu den besten, die ich während meiner Zeit in der NFL Europe je trainiert habe", meint Duggan. "Ich glaube, das Team ist stark genug, den World Bowl zu gewinnen."

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