Handball-Regionalliga TSV Bonn rrh. gewinnt Lokalderby

Bonn · Die Handballer der TSV Bonn rrh. rocken wieder die Regionalliga Nordrhein. Nach zwei Spieltagen führen die Beueler verlustpunktfrei die Liga an. Obwohl mehrere Stammspieler fehlten, fegte die entfesselt aufspielende TSV im Bonner Lokalderby in der ausverkauften Sporthalle an der Ringstraße den phasenweise erschreckend schwachen TV Rheinbach M 1883 deutlich mit 28:22 (15:8) aus der Halle.

 Nicht zu stoppen: Der 20-jährige Nils Bullerjahn (Mitte, gegen Timm Schwolow und Martin Schwarz) warf die ersten vier Tore, mit zwölf Treffern war er erfolgreichster TSV-Schütze.

Nicht zu stoppen: Der 20-jährige Nils Bullerjahn (Mitte, gegen Timm Schwolow und Martin Schwarz) warf die ersten vier Tore, mit zwölf Treffern war er erfolgreichster TSV-Schütze.

Foto: Horst Müller/Archiv

TSV-Trainer David Röhrig musste mit Thomas Onnebrink, Simon Röhrig und Fabian Struif auf seine in der letzten Saison drei erfolgreichsten Torschützen verzichten. Außerdem fiel noch der grippekranke Julius Palmen kurzfristig aus. Dabei hatte Röhrig immer noch drei Spieler mehr auf der Bank als RTV-Trainer Dietmar Schwolow, dessen aktueller Mini-Kader nach dem kurzfristigen Wechsel von Torben Reyer in die zweite Mannschaft nur noch über zwei Auswechselspieler verfügte.

Beide Mannschaften begannen sehr nervös, sodass nach vier Minuten der erste, allerdings noch erfolglose Wurf aufs Tor kam. Dann aber begann der große Auftritt des Beueler Youngsters Nils Bullerjahn: der 20-jährige Rückraumspieler erzielte mit tollen Einzelaktionen die ersten vier Tore der TSV zur 4:1-Führung (11.). Daraufhin sah sich Schwolow zur ersten Auszeit genötigt. Seine lautstarke Ansprache wirkte aber nur knapp fünf Minuten, in denen der RTV auf 3:5 (15.) verkürzte.

Danach ließ der Rheinbacher Angriff wieder jegliche Durchschlagskraft vermissen, er stand gegen die aggressive Beueler Abwehr auf verlorenem Posten. So schaltete Tim Wilhelms auf der Halbposition den zuletzt überragenden Oliver Dasburg komplett aus. Dazu präsentierte sich TSV-Keeper Jan Schäper in absoluter Galaform. So parierte Schäper acht Würfe von verschiedenen Rheinbachern aus der Nahwurfzone. Die beiden Rheinbacher Torwarte Niklas Funke und Leon Thürnau standen klar im Schatten des Beuelers.

Bis zum 5:7 (18.) blieb der RTV in Schlagdistanz. Dann aber leisteten sich die Rheinbacher einen achtminütigen Blackout. In dieser Phase überragten der ebenfalls erst 20-jährige Clemens Maeser, der durch die im Mittelbereich indisponierte Rheinbacher Abwehr marschierte und Kreisspieler Daniel Rohloff, der unermüdlich ackerte und dabei mehrere Siebenmeter mit tollem körperlichem Einsatz erarbeitete. Nach 25 Minuten hatte sich die TSV beim 13:5 eine verdiente Führung von acht Toren gegen fast hilflos wirkende Rheinbacher erspielt.

Nach einem verwandelten Siebenmeter des bis dahin nicht in Erscheinung getretenen Rheinbachers René Lönenbach, dem ersten Tor von Dasburg nach etlichen Versuchen und dem siebten Treffer von Bullerjahn wurden die Seiten mit einer komfortablen 15:8-Führung für die TSV gewechselt.

Nach dem Wechsel erwachte beim RTV endlich der Kampfgeist. Zwar erhöhten die Beueler auf 17:9 (33.), doch mit der auf ein offensives 5:1-System umgestellten Abwehr gewannen die Rheinbacher auch Zweikämpfe und waren mit den etwas abbauenden Beuelern in dieser Phase auf Augenhöhe. Angetrieben von dem sich steigernden Lönenbach verkürzte der RTV den Abstand beim 17:20 (47.) und 20:23 (54.) auf drei Tore.

Doch die knapp viertelstündige gleichwertige Phase war nur ein Strohfeuer, denn mit einem Doppelschlag sorgten Bullerjahn und der dritte Zwanzigjährige im Beueler Team, der in Abwehr und Angriff starke Linksaußen David Terehov, mit der Erhöhung auf 25:20 (56.) für die endgültige Entscheidung.

TSV Bonn rrh.: Rieder, Schäper, Benninghoff-Lühl (2), Bullerjahn (12/5), Krohn, Labes, Lauktien (1), Maeser (3), Pütz, Rath (3), Rohloff (2), Terehov (5), Wilhelms.

TV Rheinbach: Funke, Thürnau (beide Tor), Breuer (2), Oliver Dasburg (2), Feindt (1), Fischer (3), Hammann (2), Lönenbach (8/3), Martin Schwarz, Timm Schwolow (4).

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