Turbulente Tage für den Trainer des Bonner SC

Bonner SC-Trainer nimmt Hans Viol in Schutz und bringt den Geschäftsführer des Trikotsponsors als Vorsitzenden ins Gespräch.

Bonn. Während auf diversen Internetplattformen interessierte Fans und Anhänger des Fußball-Regionalligisten Bonner SC über den Rücktritt von Präsident Tobias Kollmann sinnieren, die Mannschaft sich wie immer nach einem Spiel am Montag auslief, machten sich außer dem dezimierten Präsidium und dem BSC-Aufsichtsrat auch die leitenden Angestellten des Aufsteigers so ihre Gedanken über die möglichen Gründe für Kollmanns Rückzug und einen in Frage kommenden Nachfolge-Kandidaten.

Für BSC-Trainer Wolfgang Jerat steht in diesen turbulenten Tagen der Falsche im Fadenkreuz der Kritik. "Fakt ist, dass sich die finanzielle Situation seit Weihnachten verschlechtert hat.

Fakt ist aber auch, dass Hans Viol sein Wort gehalten hat und seinen Sponsorenverpflichtungen nachgekommen ist", lobt Jerat die Arbeit des Ex-Präsidenten und Vorsitzenden des BSC-Aufsichtsrates.

"Auch für mich war Tobias Kollmann der Wunschkandidat für das Präsidentenamt. Zweifellos ist es ihm gelungen, das Image des BSC aufzupolieren, aber er hat es nicht geschafft, dem BSC mehr Geld und mehr Zuschauer zu bringen", kritisiert Jerat. "Wer sich in Köln als Karnevalsprinz feiern lassen will, muss schließlich auch 250 000 Euro mitbringen."

Wichtig sei es nun, den Verein und das bislang Erreichte nicht von Außen kaputtreden zu lassen. "Wer beispielsweise jetzt von der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens spricht, vergisst, dass rund 30 Leute beim Bonner SC vom Fußball leben."

Ob der seit fast zwei Jahren in Bonn tätige Fußballlehrer auch in Zukunft beim BSC auf der Gehaltsliste stehen wird, macht der 55-Jährige in erster Linie von der weiteren Entwicklung und einem möglichen Nachfolger Kollmanns abhängig. "Derzeit gibt es mehr positive Anzeichen, dass ich bleibe, als dass ich gehe."

Für Jerat wäre in dieser Hinsicht Matthias Möseler, der Geschäftsführer von BSC-Trikotsponsor Serco, der ideale Kandidat für die Nachfolge von Tobias Kollmann.

"Er ist damals von sich aus zum BSC gekommen und war bereit, dem Verein nach der erfolgreichen Saison in der NRW-Liga zu helfen. Ihm traue ich den Spagat zwischen Imagepflege und Sponsorenakquise zu."

Möseler selbst versicherte, dass bis dato noch niemand aus dem Aufsichtsrat des Viertligisten mit ihm über dieses Thema gesprochen habe. "Auch ich wurde vom Rücktritt Kollmanns kalt erwischt."

Völlig ausschließen wollte der frühere Fechter des OFC Bonn ein wie auch immer geartetes Engagement beim BSC allerdings nicht. "Den Verein zu führen, kann ich mir momentan noch nicht vorstellen.

Ein solches Engagement kommt in meiner Position als Geschäftsführer eines Unternehmens mit 20 Standorten in Deutschland derzeit nicht in Frage. Sollte ich aber zu Gesprächen eingeladen werden, werde ich mit den entsprechenden Herren reden."

Bereits jetzt steht für Möseler allerdings fest, "dass Serco auch in der kommenden Saison als Sponsor des BSC zur Verfügung steht".

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