KEC verliert in Düsseldorf Turnbull entscheidet das Derby

Düsseldorf · Die Serie der Kölner Haie ist gerissen. Nach zuletzt fünf Siegen in Folge mussten sie sich im 208. rheinischen Derby bei der Düsseldorfer EG mit 1:2 (0:1/1:0/0:1) geschlagen geben und den 94. Sieg der DEG zulassen. Travis Turnbull traf in der 56. Minute zum Düsseldorfer Sieg.

 Mit vereinten Kräften verteidigen die Düsseldorfer Christoph Daschner (links) und Mathias Niederberger ihr Tor gegen den Kölner Hai Nick Latta.

Mit vereinten Kräften verteidigen die Düsseldorfer Christoph Daschner (links) und Mathias Niederberger ihr Tor gegen den Kölner Hai Nick Latta.

Foto: dpa

Die Haie begannen mit ihrem in der laufenden Spielzeit so erfolgreichen, wenn auch unfreiwilligen Rezept: Sie gerieten erst einmal in Rückstand. In der 11. Minute kassierten sie durch Düsseldorfs Rekordspieler Daniel Kreutzer das neunte 0:1 im elften Saisonspiel, bis zum Sonntag hatten sie noch jeden Rückstand gedreht und das Eis am Ende als Sieger verlassen. Auf Dauer konnte das ständige Hinterherlaufen nach Rückständen aber dann nicht gutgehen.

Köln musste kurzfristig auf den erkrankten Stürmer Johannes Salmonsson verzichten, außerdem fehlten Alexander Sulzer sowie die langzeitverletzten Jason Williams und Marcel Ohmann. Über viele Jahre hinweg hatten die Kölner mehr gebürtige Düsseldorfer in ihren Kadern als die DEG (Boos, Gogulla, Aus den Birken), was gerade in den Derbys zu kleinen Sticheleien genutzt wurde. Diesmal war es umgekehrt, der einzige gebürtige Kölner im Spiel (Alexander Preibisch) spielte bei der DEG, die Mehrzahl an Eigengewächsen stellten ebenfalls die Rotgelben.

Düsseldorf begann stürmisch, traf mit Schüssen von Stephan Daschner und Ex-Hai Chris Minard zweimal den Pfosten, bis Kreutzer schließlich besser zielte. Doch auch in Düsseldorf dürfte sich herumgesprochen haben, dass ein 1:0 gegen Köln derzeit kein Grund zum Optimismus ist, am Freitag hatten die Haie in Hamburg gar ein 0:2 noch gedreht.

So versuchte die DEG, unbedingt nachzulegen und der Strafbank fernzubleiben. Der Plan misslang, gleich ihre erste Überzahl nutzten die Haie in der 37. Minute zum Ausgleich durch einen Schuss von Fredrik Eriksson.

Als dann kurz vor der zweiten Pause Rob Collins eine weitere Strafe für die Gastgeber nahm, ahnten die 13 105 Zuschauer in der Arena Böses, sofern sie nicht zu den 700 per Schiff angereisten Kölner Fans zählten. Per Aslund, Philip Gogulla und Dragan Umicevic hatten die Kölner Führung auf dem Schläger, doch die DEG rettete das Unentschieden ins Schlussdrittel.

Der Spannung kam das knappe Resultat natürlich entgegen, jeder Treffer konnte nun die Entscheidung bringen. Beide Teams hatten in den letzten 20 Minuten den Sieg auf dem Schläger, die beiden Torhüter Gustaf Wesslau (Köln) und Mathias Niederberger (Düsseldorf) wuchsen über sich hinaus. In der 48.Minute schien Niederberger schon geschlagen, als Alexander Weiß ihn ausgespielt hatte, doch irgendwie rettete der DEG-Schlussmann doch noch. Bei einem Schuss von Shawn Lalonde half ihm der Pfosten.

Nach dem Gesetz der Serie hätten die Kölner das Spiel nun entscheiden müssen, doch die DEG machte einen Strich durch die Rechnung. In der 56. Minute setzte sich Travis Turnbull durch und brachte der DEG den so prestigeträchtigen Sieg. Ausgerechnet Turnbull, der vor zwei Jahren mit Ingolstadt und Trainer Niklas Sundblad gegen Köln Meister geworden war. Die Düsseldorfer Arena tobte, die Haie warfen noch einmal alles nach vorn. In der Schlussminute ging Wesslau für einen weiteren Feldspieler vom Eis, es half nicht.

Köln: Wesslau, Eriksson, Lalonde - Aslund, Weiß, Umicevic; Zerressen, Müller - Latta, Falk, Uvira; Lüdemann, Ankert - Gogulla, Hager, Jones; Faber - Stephens, Boucher
Tore: 1:0 (10:46) Kreutzer (Collins/Daschner), 1:1 (36:47) Eriksson (Aslund), 2:1 (55:44) Turnbull
Strafminuten: Düsseldorf 6, Köln 8
Zuschauer: 13 105
Schiedsrichter: Brüggemann/Schukies.

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