Rheinbach erwartet TSV Bonn Umgekehrte Vorzeichen

Bonn · Im Nordrheinliga-Derby ist der TSV Bonn rrh. erstmals Favorit gegen Gastgeber Rheinbach. Beide Trainer erwarten eine intensive, von den Abwehrreihen bestimmte Begegnung.

 Rheinbach wirft zu wenig Tore – vor allem, weil Mike Ribbe mit einer Schulterverletzung ausfällt.

Rheinbach wirft zu wenig Tore – vor allem, weil Mike Ribbe mit einer Schulterverletzung ausfällt.

Foto: Horst Müller

Für die Region ist es das spektakulärste Handballspiel überhaupt: Am Samstag steigt in der Nordrheinliga das Bonner Lokalderby zwischen Gastgeber HSG Rheinbach/Wormersdorf und dem TSV Bonn rrh. (19 Uhr, Sporthalle Berliner Straße, Rheinbach).

Dominierte in der Oberligasaison 2014/2015 noch die HSG mit einem 30:22-Sieg und einem 27:27-Unentschieden, so spielte der TSV in der folgenden Spielzeit 2015/16 mit einem 26:20-Sieg und einer 20:27-Niederlage schon auf Augenhöhe. In dieser Saison ist der TSV zum ersten Mal als Tabellenzweiter mit 10:2 Punkten in einem Pflichtspiel vor der HSG platziert, die mit 6:6 Punkten den siebten Rang belegt. Vor allem auf Grund der bisher gezeigten Leistungen sind die Beueler auch zum ersten Mal Favorit in diesem Derby.

Während die Rheinbacher schon drei knappe Niederlagen kassierten, die unter anderem auch im langfristigen verletzungsbedingten Ausfall des Leistungsträgers Mike Ribbe begründet sind, überraschten die Beueler nach einer knappen Auftaktniederlage mit einer vorher selbst von den kühnsten Optimisten nicht für möglich gehaltenen Serie von fünf Siegen, darunter gegen die vorher als Hochkaräter eingeschätzten TuS 82 Opladen und ART Düsseldorf. Bei aller Brisanz und sportlichen Rivalität ist doch ein faires Lokalderby zu erwarten, denn viele Spieler aus den beiden Mannschaften kennen sich lange, haben schon in der Jugend gegeneinander gespielt.

Unterstützung für Onnebrink

Die Rheinbacher Stärke ist eindeutig die Abwehr, denn die beiden überragenden Torwarte Niklas Funke und Leon Thürnau haben erst 133 Gegentreffer kassiert, 21 weniger als die zweitbeste Abwehr, die der TSV stellt. Allerdings verfügen die Beueler mit 175 erzielten Toren über die dritterfolgreichste Offensive und mit dem 44 Mal erfolgreichen Thomas Onnebrink über den zweitbesten Torschützen der Nordrheinliga.

Da hinkt die HSG mit ihren 140 Toren, den wenigsten der Liga, und Rene Lönenbach mit 23 Treffern als erfolgreichstem Schützen doch hinterher. Ein Rheinbacher Manko ist das Fehlen eines Schützen aus dem Rückraum, der, wenn es im Angriff mal hakt, für die sogenannten einfachen Tore zuständig ist. Der in dieser Beziehung stets zuverlässige Mike Ribbe fällt mit einer langwierigen Schulterverletzung auch am Samstag aus.

Dagegen hat beim TSV der überragende Thomas Onnebrink, der zu den besten Rückraumspielern der Liga zählt und dem in den letzten Jahren in kritischen Situationen gerne die Verantwortung zugeschanzt wurde, mit den „jungen Wilden“ Fabian Struif und Nils Bullerjahn wertvolle und hochveranlagte Verstärkung bekommen. Mit Simon Röhrig, Florian Benninghoff-Lühl und dem allerdings verletzten Niklas Rath verfügt der TSV trotz des Fehlens eines Linkshänders über einen sehr variablen, spiel- und wurfstarken Rückraum. Da auch der zuletzt fehlende Kreisspieler Daniel Rohloff wieder dabei ist, läuft der TSV in der aktuell besten Besetzung auf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort