Frauenfußball-Bundesliga Ungeduld vor dem Saisonstart beim SC 07 Bad Neuenahr

BAD NEUENAHR · Fußballerinnen des SC 07 Bad Neuenahr erwarten zum Heimspiel am Sonntag die SGS Essen. "Es wird Zeit, dass es endlich losgeht", freut sich auch Colin Bell auf das erste Pflichtspiel nach vier Monaten Sommerpause.

U 20-Vize-Weltmeisterin Leonie Maier (links) und ihre Teamkolleginnen vom SC 07 Bad Neuenahr können den Saisonstart kaum noch erwarten.

U 20-Vize-Weltmeisterin Leonie Maier (links) und ihre Teamkolleginnen vom SC 07 Bad Neuenahr können den Saisonstart kaum noch erwarten.

Foto: MArtin Gausmann

Nach dem verschobenen Saisonstart und einer auf elf Wochen ausgedehnten Vorbereitungsphase können die Spielerinnen des Frauenfußball-Bundesligisten SC 07 Bad Neuenahr die Auftaktpartie gegen die SGS Essen am kommenden Sonntag im Apollinarisstadion (14 Uhr) kaum noch erwarten. "Es wird Zeit, dass es endlich losgeht", freut sich auch Colin Bell auf das erste Pflichtspiel nach vier Monaten Sommerpause.

Nach wechselvollen Auftritten in der Vorbereitung - die männliche U17 des VfR Koblenz Karthause wurde nach starkem Spiel 2:1 geschlagen, während man sich dem Zweitligisten Herforder SV nach schwachen 90 Minuten 0:1 hat beugen müssen - wird die Partie gegen Essen Aufschluss darüber geben, wo die Kreisstädterinnen leistungsmäßig anzusiedeln sind.

Dabei dient die SGS Essen als willkommener Gradmesser. Denn laut Bell handelt es sich bei dem Team von SGS-Coach Markus Högner um einen Gegner auf Augenhöhe.

Die Statistik scheint die Einschätzung Bells zu bestätigen. Denn in den letzten vier Jahren hat sich Essen vom einstigen Lieblings- zu einer Art Angstgegner entwickelt. So hat die SGS erst vor knapp vier Jahren den ersten Bundesliga-Sieg gegen Bad Neuenahr feiern können.

Die 1:8-Pleite ist bis heute als eine der höchsten Niederlagen überhaupt in bitterer Erinnerung geblieben. In den Folgejahren haben die Ruhrgebietler weitere drei Siege folgen lassen. Beim letzten Aufeinandertreffen im Apollinarisstadion vor ziemlich genau einem Jahr kassierten die SC-07-Frauen eine denkwürdige 2:3-Heimniederlage.

Damals hatte Bad Neuenahr in der Schlussviertelstunde eine 2:1-Führung trotz Überzahl noch aus der Hand gegeben. Dass der SC 07 es auch anders kann, bewies das Team im Rückspiel, als es im Stadion "Am Hallo" einen ungefährdeten 2:0-Auswärtssieg herausspielte.

In der Zwischenzeit hat die ehemalige SG Essen-Schönebeck nicht nur den Namen, sondern auch das Vereinslogo geändert. Personell hingegen geht man mit nahezu unverändertem Kader in die neue Saison. Namhafte Neuzugänge? Fehlanzeige.

Im Gegenteil: Mit Ursula Holl hat die ehemalige SC 07-Torfrau und frühere Nummer zwei der deutschen Nationalmannschaft ihre Karriere beendet. Und mit Jessica Bade hat sich Bad Neuenahr vor Saisonbeginn eines der größten Talente in Reihen der SGS geangelt.

"Essen verfügt nach wie vor über eine sehr gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen. Die Mannschaft spielt technisch guten Fußball, ist taktisch gut geschult, laufstark und steht insgesamt sehr kompakt", weiß Bell um die Stärken des Gegners.

Zudem ist zu erwarten, dass die Essenerinnen nach dem 3:1 über den 1. FFC Frankfurt - nach der Niederlage trennten sich die Hessen von Cheftrainer Sven Kahlert - mit breiter Brust im Apollinarisstadion auflaufen werden. "Ich denke, dass am Sonntag die Tagesform über Sieg und Niederlage entscheiden wird", erwartet Colin Bell ein enges Match.

Bis auf die beiden Neuzugänge Jessica Bade und Shelley Thompson, die nach einer Knieoperation längerfristig ausfallen werden, kann der SC 07-Coach aus dem Vollen schöpfen. So wird er nicht zuletzt auf die U20-Vizeweltmeisterinnen Leonie Maier, Nicole Rolser und Marie Pyko zurückgreifen können.

Und Kapitänin Célia Okoyino da Mbabi hat sich in den beiden EM-Qualifikationsspielen gegen Kasachstan (7:0) und die Türkei (10:0) nicht nur wegen ihrer insgesamt vier Tore in bestechender Form präsentiert. Nach überzeugenden Leistungen in den Vorbereitungsspielen dürften sich mit Aylin Yaren, Rachel Rinast und Antonia Hornberg auch drei Neue in der Startelf wiederfinden.

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