VfL Rheinbach bittet zum Tanz

Im Freizeitpark muss der Fußball-Verbandsligist FV Bad Honnef unbedingt gewinnen

Rheinbach. (khr/ga) Tanzen und der 1. Mai gehören ja schon zusammen. Wenn man in Rheinbach aber an das letzte Tänzchen denkt, das eine Mannschaft im Freizeitpark aufgeführt hat, waren das die Spieler des FV Bad Honnef. Vor zwei Jahren schlugen die Honnefer den VfL mit 1:0, verhinderten damit dessen Aufstieg und hielten auf dem Feld des Gegners ihre eigene kleine Siegesfeier ab.

In der Glasstadt sind die Bilder vor der Partie der beiden Lokalrivalen am Mittwoch (Beginn: 15 Uhr) allen noch gut vor Augen - den Akteuren und VfL-Trainer Hermann Josef Werres. "Es gab für die Honnefer kein größeres Amüsement, als uns das kaputt zu machen. Das haben meine Spieler natürlich nicht vergessen", meint Werres, immer noch bestürzt über die Ereignisse von damals: "Wenn wir nur einen Punkt geholt hätten, wären wir in die Oberliga aufgestiegen."

Heute sieht die Lage anders aus. "Honnef steht unter einem ganz anderen Druck. Die Situation ist völlig umgekehrt", so der VfL-Coach. Denn vor zwei Jahren konnte der HFV befreit aufspielen, heute steckt er voll im Abstiegskampf. Die Rheinbacher ihrerseits stehen auf einem gesicherten Mittelfeldplatz. Und trotzdem warnt der Ex-Profi seine Spieler vor Übermotivation:

"Oft geht der Schuss nach hinten los, wenn man zu viel will." Eine Prise Normalität versprüht nur das branchenübliche Gegnerlob: "Honnef ist eine gute Mannschaft. Bis auf Tobias Bahn ist das das gleiche Team, das im letzten Jahr Dritter wurde." Und überhaupt gehöre das Team vom Potenzial her dort unten nicht hin.

Genug der Freundlichkeiten. Tacheles. "Wir werden auf jeden Fall versuchen zu gewinnen. Es gibt keine Geschenke", so Werres, der auf Schaulustige hofft: "Ich gehe davon aus, dass auch ein paar Zuschauer kommen werden, um sich das anzusehen." Den verletzten Michael Luppus werden sie dabei nicht zu Gesicht bekommen. Beim Einsatz von Manuel Pursian und Sebastian Keul schwankt der Trainer noch. Grund: mangelnde Spielpraxis. Neu gehandelt wird hingegen Stürmer Bastian Schmoll vom TSC Euskirchen.

Obwohl sich die Lage beim FV Bad Honnef nach den Ergebnissen des letzten Spieltages nicht verschlechtert hat, bemüht man mehr und mehr Durchhalteparolen. "Solange rechnerisch noch etwas geht, werden wir alles versuchen", gibt sich HFV-Trainer Lothar Paulsen kämpferisch. Doch auch er weiß, dass "die Situation kritisch" ist. Doch nicht nur der kommende Gegner stellt ein Problem dar. Mehr und mehr gehen die vielen englischen Wochen an die Substanz der Spieler.

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