Viel Spreu und wenig Weizen auf dem Fußballplatz

Zahlreiche Gastspieler hinterlassen beim 1:3 des Bonner SC gegen die Dominikanische Republik im Sportpark Pennenfeld keinen bleibenden Eindruck

Bonn. Bei der Präsentation seines neuen Kaders für die Saison 2003/2004 in der Fußball-Amateuroberliga Nordrhein konzentrierte sich der Bonner SC auf das Wesentliche. Kam der BSC mit seinem damals neu verpflichteten Trainer Gino Lettieri vor Jahresfrist getreu dem Motto "Fußball im Bonner Herzen" zu den Fans auf den Bonner Münsterplatz, so mussten diesmal wieder die Fans zum BSC kommen. Ort des Geschehens: der Sportpark Pennenfeld.

Bei großer Hitze und Rahmenprogramm mit karibischer Musik und Torwandschießen, präsentierte der BSC seine Neuzugänge gleich im Paket mit dem neuen Ausrüster - Khawaia Sports aus Bornheim-Brenig. Die Spieler, die beim BSC verlängert haben, waren diesmal deutlich in der Minderheit - wie Günther Schuhmacher, Alexander Konjevic, Alexander Kutz, Nana Amaniampong, Jimmy Mukuna oder Radolec Souza. Die Zukunft von Martin Sheybal beim BSC, zurzeit noch in Tschechien, scheint ungewiss.

Die Neuzugänge hatten die Übermacht und pflegten den ersten, wenn auch sparsamen Fan-Kontakt: Görkan Erdem, Ronny Waldkirch, Timo Mäkelmann, Michele DeMaio, Daniel Blankenheim, Daniel Habl, Arthur Scherer und Ali Kaya.

Richtig verwirrend, selbst für eingefleischte BSC-Insider, wurde es dann allerdings beim Testspiel des BSC gegen die Nationalmannschaft der Dominikanischen Republik. Fritz Bäuml, auch vor der neuen Saison weiterhin Geschäftsführer in spe, hatte beim Fußballverband Mittelrhein vorsorglich zwölf Gastspielgenehmigungen beantragt.

BSC-Trainer Gino Lettieri setzte gegen die Spieler aus der Karibik mit Igor Ceko, Sanjin Mesic (beide Hajduk Split), Jason Cudjoe, Sean Lamar (beide Dynamo Carolina/USA), Bayram Kirazoglu (FC Herborn), David Marso (Alemannia Aachen A.), Manuel Pettineo (A-Jugend 1. FC Köln), Isaac Quaicoe (Bad Kreuznach), Federico Santana (SV Babelsberg), Maik Sauer (MSV Duisburg A.) und Ahmad Sieah (Bahlinger SC) auch gleich elf Akteure ein.

Der Gastspieler mit dem wohl bekanntesten Namen, Mikheil Sajaia vom Zweitliga-Aufsteiger SpVgg. Unterhaching, den Bäuml ungesehen verpflichten würde, fehlte am Dienstag allerdings. Bleibenden Eindruck hinterließ denn auch kaum einer bei der 1:3 (0:2)-Niederlage gegen die Nationalspieler aus der Karibik.

Gino Lettieri, der am Mittwoch bei einem dreimal 30-minütigen Trainingsspiel endgültig die Spreu vom Weizen trennen will, wirkte entsprechend ernüchtert. Immerhin: "Manuel Pettineo hat 30 Minuten gut ausgesehen", befand der BSC-Coach. Aber dessen Qualitäten hätte er schon vorher gekannt.

Maximal drei bis vier Akteure will Lettieri am Freitag mit zum Turnier nach Dürwiß nehmen, wo es gegen die Oberligisten Freialdenhoven und Bergisch Gladbach geht.

Allerdings könnte der Bedarf nach Spielern noch größer werden, denn Jakob Guhn will die Zahlung der noch ausstehenden Gehälter abwarten und der zurzeit einzige gelernte Schlussmann, Günther Schuhmacher, offenbarte gegen die Dominikanische Republik große Schwächen.

Torhüter Christopher Jürgens, zuletzt bei Westfalia Herne und davor beim VfL Osnabrück unter Vertrag, ist bereits beim BSC vorstellig geworden. Das Personalkarussel dreht sich also weiter.

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