Bonnerin zum dritten Mal katalanische Judo-Meisterin Von Graurheindorf nach Barcelona

BONN · Im Bonner Norden hat Marion Velten Spuren hinterlassen. Viele Kinder und Jugendliche zwischen Graurheindorf, Auerberg und Bonn-Nord hat die heute 34-Jährige über Jahre im Judo trainiert, sie so ein stückweit ihres Lebens in ihrer Persönlichkeitsentwicklung begleitet und ihnen dabei nicht nur japanische Kampftechniken, sondern auch Werte wie Respekt, Fairness und Selbstbeherrschung vermittelt.

 Die spanischen Meisterschaften sind der nächste Karriere-Höhepunkt für Marion Velten (links), hier mit einer Trainingspartnerin.

Die spanischen Meisterschaften sind der nächste Karriere-Höhepunkt für Marion Velten (links), hier mit einer Trainingspartnerin.

Foto: Privat

Der SC Arashi CoJoBo e.V. war dabei ihre zweite Heimat. Ein Club, der aus einer ehemaligen Schul-AG des Collegium Josephinum hervorgegangen ist und in den sie 1990 mit neun Jahren als jüngstes und eines der ersten weiblichen Mitglieder eintrat. Heute ist sie dort Ehrenmitglied.

Seit fast zehn Jahren lebt die Bonnerin, die vier Mal Stadtmeisterin war und deren Judo-Karriere bis in die Regionalliga führte, im spanischen Castelldefels, einer Küstenstadt in der Nähe von Barcelona. Nach VWL- und BWL-Studium arbeitet die Trägerin des schwarzen Gürtels dort für einen US-Sportartikelkonzern.

Vom Judo hat die Graurheindorferin aber auch in ihrer neuen Heimat nicht lassen können - auch wenn die Vereinsstruktur dort mit der hiesigen nicht vergleichbar ist. "Die meisten Vereine sind private Clubs, die sich allein durch Beiträge finanzieren. Es gibt keine Subventionen seitens der Städte oder Gemeinden, es existieren nur wenige Leistungsstützpunkte, sodass die Kämpfer für Trainingslager oder Turniere große Entfernungen zurücklegen müssen", berichtet Marion Velten.

In Spanien hat sie noch einmal der Ehrgeiz gepackt. In den vergangenen drei Jahren ist sie drei Mal in Folge katalanische Meisterin geworden und hat sich nun auch für die spanischen Meisterschaften qualifiziert. "Ein Highlight meiner Karriere", sagt die Bonnerin, die vor allem eines freut: "Mit meinen 34 Jahren kann ich mit den Jungspunden hier noch gut mithalten." Und auch in diesem reiferen Sportleralter gibt es für sie noch Ziele: Die Teilnahme an Masters-Welt- oder Europameisterschaften. Nur eines weiß sie nicht: Ob sie dann für Deutschland oder Spanien starten soll.

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