Bonn-Duathlon Vorfreude statt Hochwasser-Frust
BONN · Die Enttäuschung ist der Vorfreude gewichen: Am Sonntag steigt anstatt des renommierten und bundesweit beliebten Bonn-Triathlons aufgrund der Hochwassersituation der 23. SWB Energie und Wasser Bonn-Duathlon 2013.
Mehr als 1700 Ausdauerbegeisterte werden dabei sein, wenn zehn Kilometer Laufen, 60 Kilometer Radfahren und abschließend weitere fünf Kilometer Laufen am Rheinufer auf dem Programm stehen. Das 3,8 Kilometer lange Schwimmen im Rhein ist durch das Hochwasser nicht möglich. Dafür wird jetzt zweimal gelaufen.
Das Team des ausrichtenden PSV Bonn um Organisationschef Joachim Sommershof hat in den vergangenen Tagen fieberhaft bis in die Nacht gearbeitet, damit am Sonntag sowohl für die Zuschauer als auch für die Athleten das Ausdauerspektakel zum Erlebnis wird. Sommershof: "Natürlich bedauern wir, dass durch das Hochwasser das Schwimmen gestrichen werden musste. Es wird aber dennoch ein toller Wettkampf. Wenn man sieht, wie in vielen Teilen Deutschlands die Menschen in den Städten gegen das Hochwasser ankämpfen, relativiert sich unser Problem."
Deshalb haben die Vereinsverantwortlichen auch eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Die Triathlonabteilung des PSV Bonn spendet pro Finisher 50 Cent für die Hochwasseropfer in den betroffenen Regionen.
Bedingt durch die neue Planung starten nun alle Triathleten gemeinsam um 9.30 Uhr an zwei Startpunkten unmittelbar in der Nähe der Wechselzone unterhalb der Kennedybrücke auf der Beueler Seite. Mit dabei sind dann auch die Topathleten.
Allen voran der deutsche Triathlonprofi Stephan Vuckovic. Der 40-jährige machte weltweit Schlagzeilen, als er bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney Silber gewann. Im vergangenen Jahr wurde Vuckovic bei den Ironman-Europameisterschaften in Frankfurt Siebter. Da das Laufen seine Spezialdisziplin ist, dürfte der gebürtige Reutlinger gute Chancen auf den Sieg haben.
Etwas dagegen hat Vorjahressieger Oliver Strankmann von den SSF Bonn. Der Lokalmatador war allerdings an der Achillessehne verletzt und will ganz kurzfristig entscheiden, ob er am Sonntag teilnimmt. Nicht zu unterschätzen ist auch Daniel Mannweiler, der in der zweiten Liga für den PSV Bonn startet und für die SSF Bonn am vergangenen Wochenende bei der Langdistanz-Weltmeisterschaft im französischen Belfort in seiner Altersklasse Zweiter wurde. Auch dort wurde das Schwimmen durch Laufen ersetzt - weil die Wassertemperaturen zu niedrig waren.
Topfavoritin bei den Frauen ist Beate Görtz, die 2011 die Ironman-WM der Amateure auf Hawaii gewann. Die Triathletin des ASV Köln glänzte im April 2013 mit der Titelverteidigung beim Strongman-Wettbewerb in Japan, der eine halbe Stunde vor Wettkampfbeginn aufgrund einer Sturmwarnung vom Triathlon zum Duathlon umfunktioniert worden war.
