FVM-Pokal Wachtberg steht vor dem Spiel des Jahres

BONN/RHEIN-SIEG-KREIS · Die Vorfreude beim SV Wachtberg steigt: Bereits am Samstag empfängt der Bezirksligist niemand geringeres als den Drittligisten SC Fortuna Köln in der ersten Runde des Fußball-Mittelrheinpokals (16 Uhr, Neuenahrer Straße).

 Sein Einsatz gegen Siegburg ist noch fraglich: Mertens Rolf-Christel Guié-Mien.

Sein Einsatz gegen Siegburg ist noch fraglich: Mertens Rolf-Christel Guié-Mien.

Foto: Horst Müller

Neben dem sportlichen Reiz dürfte sich die Begegnung auch aus finanzieller Sicht wegen des großen Zuschauerandrangs für die Wachtberger lohnen. „Für den Verein und die Mannschaft ist es eine absolute Ehre, gegen solch ein Team zu spielen. Angesichts unserer Leistungen im Kreispokal haben wir uns dieses Spiel aber auch verdient“, betont SVW-Trainer Dimitrios Karachalios.

Bei aller Freude über das Kräftemessen mit den Kölner Profis sieht Wachtbergs Coach die Partie zumindest unter einem Aspekt kritisch: „Unser Rhythmus in der Meisterschaft wird dadurch ein bisschen durcheinandergebracht.“ Dennoch gehen Karachalios und sein Team die große Herausforderung mit der gleichen Konzentration an wie bei einem normalen Punktspiel. „Ich hoffe, dass uns der Kunstrasenplatz in die Karten spielt, denn so können wir die Räume für die Fortuna möglichst eng halten“, skizziert Karachalios seinen taktischen Plan.

Ebenfalls vor einem Heimspiel steht Bonns Kreispokalsieger SSV Merten, der am Sonntag (15 Uhr, Rüttersweg) den Mittelrheinligisten Siegburger SV 04 empfängt. Von der Stärke der Kreisstädter machte sich SSV-Coach Frank Pleimes am Mittwoch noch persönlich ein Bild, als Siegburg in der Meisterschaft dem VfL Alfter ein 1:1 abtrotzte. „Die Siegburger haben eine eingespielte Truppe, die noch dazu sehr defensiv stark ist“, berichtet Pleimes von seinen gesammelten Erkenntnissen. Folglich hofft der Landesligist, dass Rolf-Christel Guié-Mien nach seiner im Kreispokalfinale zugezogenen Verletzung wieder einsatzfähig ist. „Er hat am Dienstag wieder mit dem Lauftraining begonnen“, sagt Mertens Trainer und fügt umgehend an: „Am Sonntag kommt es aber nicht auf einzelne Spieler an, sondern auf eine geschlossene Mannschaftsleistung.“

Während die Vorgebirgler das Spiel als willkommene Herausforderung betrachten, sieht Siegburgs Trainer Kinan Moukhmalji den Zeitpunkt der Partie kritisch: „Bei allem Respekt für den Wettbewerb und den Gegner: Dieses Spiel kommt uns in der jetzigen Situation bei unserer Verletzungsmisere denkbar ungelegen. Die Meisterschaft genießt absolute Priorität.“

In der Tat stellt sich der Kader der Blau-Weißen nach wie vor dezimiert dar. Zudem ist die Belastung derzeit hoch. Am vergangenen Sonntag das 2:3 in Wesseling, am Mittwoch das erwähnte Last-Minute-1:1 gegen den VfL Alfter – diese Begegnungen haben Kraft gekostet. Und deshalb will Moukh-malji trotz des eingeschränkten Kaders rotieren.

„Die Pokalpartie ist eine Chance für alle die, die gegen Alfter nicht gespielt haben“, erklärt der Siegburger Übungsleiter und nennt exemplarisch Tobias Günther. „Er braucht Spielpraxis.“

Rotation ist auch der zentrale Begriff vor dem Pokal-Match des Bezirksligisten und Kreispokalsiegers FV Bad Honnef gegen das Landesligateam des SV SW Nierfeld (Sonntag, 15 Uhr, Menzenberger Straße). Zwar sieht sich Honnefs Coach Sascha Glatzel nicht als der „Carlo Ancelotti des HFV“ und wird nicht gleich sieben Veränderungen vornehmen, „aber auf zwei bis vier Positionen werden wir schon wechseln“, sagt er. Denn einige Akteure seien durch die vielen „englischen Wochen“ kräftemäßig am Limit angekommen. „Trotzdem wollen wir natürlich versuchen weiterzukommen“, erklärt Glatzel.

Rotieren würde gern auch Bezirksligist 1. FC Niederkassel, der zum heimstarken „Klassenkameraden“ TuS Mechernich reist (Sonntag, 15 Uhr). Doch Trainer Sven Rasch sind die Hände gebunden: einerseits aufgrund von Verletzungen wie bei Yuki Takizawa, andererseits aber auch durch Sperren – sowohl bei den Senioren als auch bei den A-Junioren, von denen einige am Sonntag auflaufen sollen. Während Andres Gallego wieder ran darf, ist sein Bruder Christopher weiterhin außen vor. „Große Erwartungen haben wir nicht“, sagt dann auch FCN-Vorsitzender Marc Pfister, zumal die Begegnung auf einem Aschenplatz ausgetragen wird.

Nicht besser sieht die Lage beim Landesligisten FV Endenich aus, der am Sonntag beim SC Brühl antreten muss (15 Uhr): Neben einigen angeschlagenen oder verletzten Spielern plagt sich die Mannschaft von Trainer Sammy Amraoui mit einer handfesten Ergebniskrise herum. „Wir lassen die Köpfe aber nicht hängen und wollen uns in Brühl auf Augenhöhe präsentieren“, betont Amraoui, der auf einen positiven Effekt für die Meisterschaft hofft.

Das Spiel des Regionalligisten Bonner SC beim FC Düren-Nieder-au wurde wegen des Ligaspiels der Bonner bei Rot-Weiß Oberhausen (siehe Bericht auf dieser Seite) auf den nächsten Dienstag (19.30 Uhr) verschoben.

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